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Skispringen: Dieter Thoma im SPORT1-Interview über Saison und Severin Freund

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Skispringen: Dieter Thoma im SPORT1-Interview über Saison und Severin Freund

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Thoma checkt den Skisprung-Winter

Kann Freund an seine Triumphe anknüpfen, Wellinger sein Problem lösen, Freitag sich neu erfinden? Skisprung-Legende Dieter Thoma gibt bei SPORT1 Antworten.
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© Camp David
Andreas Kloo
Andreas Kloo
von Andreas Kloo

Das Warten hat ein Ende: Mit dem Weltcupspringen in Klingenthal starten die Skispringer in die neue Saison.

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Auch die Legende Dieter Thoma, erneut als TV-Experte im Einsatz, ist gespannt - vor allem auf die deutschen Adler mit Gesamtweltcupsieger Severin Freund an der Spitze.

Für SPORT1 analysiert der Skiflug-Weltmeister von 1990 und Team-Olympiasieger von 1994 die Chancen der Deutschen, nennt seine Topfavoriten und äußert Zweifel am im Januar schwer gestürzten Simon Ammann.

SPORT1: Herr Thoma, aus deutscher Sicht könnte die Skisprung-Saison so starten, wie sie aufgehört hat: mit Erfolgen von Freund. Können Sie den Fans Hoffnung machen?

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Thoma: Ich habe Severin Freund in der vorigen Woche beim Training beobachtet und glaube, dass es bei ihm so erfolgreich weitergehen wird. Er ist kein Typ, der sich auf den Erfolgen ausruht, sondern genauso akribisch weiter arbeitet. Severin betreibt diesen Sport nicht unbedingt, um Erfolge zu zählen, sondern weil ihm das Skispringen unheimlich viel Spaß macht. Mit genau dieser Einstellung kann man sehr lange erfolgreich bleiben. Es reizt ihn, herauszukitzeln, wo die Grenzen sind.

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SPORT1: Und was trauen Sie Andreas Wellinger zu?

Thoma: Bei Andreas Wellinger hoffe ich, dass er nach seinem Sturz im vorigen Jahr in Kuusamo und der anschließenden Verletzungspause wieder Anschluss findet und dort hinkommt, wo er schon einmal war.

SPORT1: Wie bekommt man einen solchen Sturz aus dem Kopf?

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Thoma: Es geht darum, in vielen, vielen Sprüngen den technischen Fehler auszumerzen, den man bei dem Sturz gemacht hat, um sich das Vertrauen mutig zurück zu erobern. Jeder Sportler hat irgendeinen Schwachpunkt, der irgendwann irgendwo zum Vorschein kommt. Ich bin aber überzeugt, dass Andi, wenn er wieder in so eine Situation kommt, besonnener reagiert.

Richard Freitag
Richard Freitag

SPORT1: Was ist mit Richard Freitag, dem Sieger von Innsbruck?

Thoma: Auf Ritschi bin ich ganz besonders gespannt, weil er seine Technik umgestellt hat. Da bin ich echt neugierig, wie sich das auswirkt.

SPORT1: Was genau hat Freitag denn umgestellt?

Thoma: Er ist ein sehr schnellkräftiger Sportler, hat seine Sprungkraft immer voll ausgenutzt und hatte nach dem Absprung einen sehr hohen Luftstand. Aber unten ist ihm dann die Geschwindigkeit verlorengegangen. Richard hatte auch oft das Problem, einen ordentlichen Telemark zu setzen, weil er aus großer Höhe und meist auf dem Hinterfuß runterkam. Jetzt nimmt er oben mehr Geschwindigkeit mit, nimmt sich absichtlich etwas Höhe, um eben unten mehr Geschwindigkeit zu haben.

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SPORT1: Severin Freund ist Titelverteidiger im Gesamt-Weltcup. Wer sind seine stärksten internationalen Rivalen?

Thoma: Die Slowenen fallen mir spontan ein. Die waren sehr stark im Sommer. Auch die jungen Norweger Daniel-Andre Tande und Kenneth Gangnes, dazu Anders Fannemel, der Gesamtweltcupvierte von 2014/15. Mit den Österreichern Gregor Schlierenzauer, Kraft und Hayböck ist natürlich auch immer zu rechnen.

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Die Japaner haben mit Kento Sakuyama den Sommer-Grand-Prix-Sieger in ihren Reihen und mit Noriaki Kasai auch die größte Wundertüte. Von ihm weiß man gar nicht, was er im Sommer eigentlich gemacht hat. Durch die große Leistungsdichte sind die Sieger von Klingenthal nicht unbedingt auch am Ende des Weltcups ganz vorne. Die Konstanz, das Durchhaltevermögen und die geistige Stärke gibt am Ende den Ausschlag. In dieser Hinsicht ist Severin Freund einfach einer der Besten.

SPORT1: Hat es Sie überrascht, dass der 34-jährige Simon Ammann seine Karriere trotz seines schweren Sturzes in Bischofshofen fortsetzt? Er hat ja fast alles erreicht…

Thoma: Fast alles, bis auf den Sieg bei der Vierschanzentournee. Aber er hatte auch im Sommer noch mal drei Trainingsstürze, die ähnlich waren und aus einer großen Unsicherheit bei der Landung resultierten. Das erste Flugdrittel ist bei ihm nach wie vor top, aber die Landevorbereitung klappt immer noch nicht optimal. Zudem versucht er nun den rechten Fuß beim Telemark nach vorne zu bringen. Das ist koordinativ im Stresszustand bei über 100 km/h sehr schwer.

Ich habe das aufgrund meiner acht Knie-Operationen auch versucht und hatte nur mäßigen Erfolg. Es wird für ihn ganz schwierig, um Siege mitzuspringen, falls ihm die Umstellung nicht gelingen sollte. Das musste ich leider auch am eigenen Leib erfahren und empfinde da mit ihm.