Gäbe es einen Wettbewerb um die überflüssigste Sperre der laufenden Saison, dann läge Leipzigs Willi Orban seit Samstagnachmittag aussichtsreich im Rennen.

Dem Kapitän von RB ging in der 81. Minute des Spiels gegen den Hamburger SV (0:3) die medizinische Versorgung von HSV-Offensivmann Nicolai Müller nicht schnell genug. Die Leipziger lagen zu diesem Zeitpunkt 0:2 hinten und drängten auf den Anschlusstreffer. Müller lag auf dem Platz und ließ sich aufpäppeln.

Also griff sich Orban den Arztkoffer des Hamburger Mediziners und warf ihn über die Seitenauslinie – wohl um anzudeuten, dass Müller doch bitte außerhalb des Feldes weiterbehandelt werden möge.

Schiedsrichter Sascha Stegemann war für diese Argumentation nicht zugänglich und bedachte Orban mit einer Gelben Karte für unsportliches Verhalten. Für Leipzigs Innenverteidiger war es die fünfte Verwarnung. Nach 20 Spielen über die kompletten 90 Minuten fehlt er nun in Mönchengladbach gesperrt.  

"Im Nachhinein ist es eine dumme Aktion von mir", erklärte Orban nach dem Spiel bei Sky. "Ich bin da ein bisschen emotional gewesen, da muss ich ruhiger bleiben."