Mit dem ersten Transfer war der FC Bayern früh dran. Schon am 2. Januar gaben die Münchner Joshua Kimmichs Verpflichtung bekannt.
Bayerns Suche nach dem Star der Zukunft
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Ein U-19-Europameister, der bisher nur Zweitliga-Erfahrung bei RB Leipzig sammelte, ist der bislang einzige Zugang für die kommende Saison. Doch die Münchner werden bald nachlegen.
Die Transferausgaben von sieben Millionen Euro dürften sich in den nächsten Monaten vervielfachen. Das lassen zumindest Karl-Heinz Rummenigges Aussagen im SPORT1-Interview vermuten.
"Wir sind immer bemüht, auf jeden Fall was zu machen", erklärte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern. "Erst mal um die Qualität, die ohne Frage schon vorhanden ist, nochmal ein bisschen zu verbessern und auch - da mache ich keinen Hehl daraus - die Hierarchien in Frage zu stellen."
Fünf Führungsspieler über 30
Besonders mit seinem Nachsatz heizt Rummenigge die Spekulationen an. Der FC Bayern verfügt jetzt schon über eine große Riege an Führungsspielern.
Allerdings gehören die meisten der Ü-30-Fraktion an: Arjen Robben, Xabi Alonso, Franck Ribery, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger - sie alle dürften spätestens 2020 Geschichte bei den Münchnern sein. Also werden Sportvorstand Matthias Sammer und seine Helfer verstärkt die Bayern-Stars der Zukunft sichten.
In der Bundesliga gibt es nicht viele Profis, die die Qualität im Kader anheben könnten. Einer ist mit Sicherheit Kevin De Bruyne. Doch der Belgier ist - wenn überhaupt - erst für die Zukunft ein Thema.
De Bruyne noch kein Thema
Selbst den kolportierten Plan, den Wolfsburger im Sommer 2016 nach München holen zu wollen, wollte Rummenigge nicht bestätigen. "Ob De Bruyne dann ein Spieler wird, der für Bayern München von Interesse ist - muss ich offen und ehrlich sagen - das kann ich heute nicht seriös beantworten", sagte der Bayern-Boss.
Rummenigge hält nichts davon, Transfers eineinhalb Jahre im Voraus zu planen. "Wir fangen in den nächsten Wochen erst damit an, uns mit der Personalpolitik für die Saison 2015/16 auseinanderzusetzen", sagte der 59-Jährige.
Dann wird Kaderplaner Michael Reschke wieder ständig unterwegs sein, um potenzielle Kandidaten unter die Lupe zu nehmen.
Womöglich sitzt er künftig vermehrt bei Juventus Turin auf der Tribüne. Beim italienischen Spitzenklub gibt es einen Spieler, der zu den Bayern passen würde.
Pogba ein Thema
Paul Pogba ist gerade mal 22 Jahre alt, aber schon auf dem besten Weg zum Weltstar. Der Franzose überzeugt durch seine Physis, seine Torgefährlichkeit, zugleich seine Defensivarbeit. Der frühere Bundesliga-Profi Gernot Rohr bezeichnete den Mittelfeld-Allrounder bei SPORT1 als "fast kompletten Spieler".
Und Pogbas Berater heizte die Gerüchte um einen Transfer in die Bundesliga auch an.
"Ihn wollen sieben Klubs, das ist sicher. Und zwar die, die sich ihn leisten können", sagte Mino Raiola der Tuttosport.
Er listete dabei neben Real, Barcelona und Chelsea auch die Bayern auf. Und da der Rekordmeister den Anspruch hat, sich als Nummer eins in Europa zu etablieren, wird er auch um die begehrtesten Spieler mitbieten.
Allerdings hat der FC Bayern auch Grenzen. Eine Ablösesumme von 70 oder 80 Millionen wird der Verein nicht zahlen. Sollte ein Konkurrent diese Summe aufrufen, wären die Bayern aus dem Rennen. Geht es um 30 oder 40 Millionen, sind die Münchner vorne mit dabei.
Das gilt für Pogba, das gilt aber auch für einen weiteren Juve-Star. Arturo Vidal könnte den Bayern mit seiner jahrelangen Champions-League-Erfahrung helfen. Der Chilene ist erst 27, könnte also noch bis 2020 und länger spielen.
Probleme mit Transfers aus Barcelona
Pep Guardiola hat sich in der Vergangenheit auch gerne in Spanien bedient. Gerade bei seinem Stammverein FC Barcelona gäbe es interessante Spieler, die sich die Bayern auch leisten könnten.
Das Problem: Barca wird im Sommer mit Sicherheit keine Stars wie Javier Mascherano oder Sergio Busquets abgeben. Die Katalanen dürfen nach einem Verstoß gegen FIFA-Regeln keine Spieler verpflichten. Deshalb sind Abgänge unrealistisch.
Bei Real Madrid hält sich die Auswahl an Kandidaten für die Bayern auch in Grenzen. Gareth Bale oder Cristiano Ronaldo würden das Gehaltsgefüge bei den Münchnern sprengen, ein Sami Khedira genügt nicht den Ansprüchen des Klubs.
Bliebe vielleicht Sergio Ramos. In der Innenverteidigung hat der FC Bayern auf lange Sicht Bedarf. Ramos ist ein anerkannter Führungsspieler, der aber auch erst 28 Jahre alt ist.
Natürlich glauben viele Real-Fans, dass der Spanier seine Karriere bei Real beenden wird. Doch das dachten sie bei Xabi Alonso auch. Am Ende landete dieser beim FC Bayern.