Der FC Nantes fühlt sich von Eintracht Frankfurt in den Verhandlungen um Randal Kolo Muani hintergangen.
Eintracht droht Transfer-Ärger
Wie die französische L’Equipe zuerst berichtet hat, sah der Erstligist einen Verstoß gegen die FIFA-Regeln. Der Vorwurf lautet, dass Muani ohne das Wissen von Nantes zu Verhandlungen in Frankfurt weilte. Weil der Vertrag des Stürmers noch bis 2022 läuft, dürfte dies in dieser Form offiziell erst ab dem 1. Januar passieren. Zuvor müssen Vereine informiert und mit einbezogen werden. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Eintracht lässt sich von Nantes nicht aus der Ruhe bringen
Die Eintracht um den neuen Sportvorstand Markus Krösche bleibt allerdings entspannt. Nach SPORT1-Informationen haben die Frankfurter im vergangenen Januar ein offizielles Fünf-Millionen-Angebot für Muani bei Nantes abgegeben. Die damaligen Verhandlungen hatte noch Fredi Bobic geführt, Nachfolger Krösche war somit noch gar nicht involviert. Die Hessen sind somit den offiziellen Weg gegangen, alle Parteien sollten demnach über die Vorgänge informiert gewesen sein.
„Doppelpass on Tour“: Deutschlands beliebtester Fußballtalk geht auf große Deutschlandtour! Auftakt in Mainz und Frankfurt am 11. und 12. August - weitere Tourtermine und Tickets unter www.printyourticket.de/doppelpass oder unter der Ticket-Hotline (Tel. 06073 722740; Mo.-Fr., 10-15 Uhr)
Doch Nantes steckt in der Zwickmühle. Muani hat Bereitschaft signalisiert, dass er nach Frankfurt wechseln möchte. Pocht der Klub weiter auf seine bisherigen Forderungen im Bereich von 10 bis 15 Millionen Euro? Oder öffnen sich die Verantwortlichen für Gespräche, weil sie den Angreifer ansonsten ablösefrei verlieren? Wie SPORT1 weiß, ist das Interesse der Eintracht an einem sofortigen Transfer inzwischen deutlich abgekühlt. Ein Wechsel ist dennoch nicht auszuschließen, möglicherweise greifen die Hessen mit Blick auf den nächsten Sommer zum Nulltarif zu. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Muani signalisiert Bereitschaft für Eintracht-Wechsel
Fraglich ist, was genau Nantes mit dem Säbelrasseln bezweckt. Ein wirkliches Druckmittel hat der französische Erstligist nicht in der Hinterhand, solche Vorgänge werden in der Branche eher sehr skeptisch betrachtet. Die Eintracht jedenfalls ist vorbereitet und sieht sich im Falle einer Klage gerüstet. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Dass die Frankfurter einen Angreifer à la Muani gerne in ihren Reihen wüssten, ist indes ein offenes Geheimnis. Der Klub befindet sich SPORT1-Informationen zufolge aktuell auf der Suche nach einem weiteren Stürmer, der die Rolle vom nach Leipzig abgewanderten André Silva einnehmen soll. Und: Muani hält sich gerne in Strafraumnähe auf, mit seinem Antritt reißt er in der torgefährlichen Zone Lücken. Zudem wäre der Olympiateilnehmer auch auf dem rechten Flügel einsetzbar.
Eintracht-Sturm könnte sich noch verändern
Zwar ist die Eintracht-Angriffsreihe derzeit noch voll besetzt mit Ragnar Ache, Ali Akman, Dejan Joveljic, Goncalo Paciencia und Neuzugang Rafael Borré. Aber Veränderungen sind bis zum Ende der Transferperiode am 31. August noch zu erwarten. Ob Muani die Lösung in diesem Sommer wird oder ob alles geräuschlos in einem Jahr über die Bühne geht? Unklar. Das letzte Wort ist in dieser Causa noch nicht gesprochen.