Jedes Mal, wenn ein wichtiger Spieler des FC Bayern den Verein aus freien Stücken verlässt, dann wird der FCB-Kosmos für einen Moment durchgeschüttelt.
Der Streitfall Niklas Süle
Julian Nagelsmann und Manuel Neuer reagieren auf die Kritik von Karl-Heinz Rummenigge an Niklas Süle. Beide teilen nicht die Einschätzung des früheren Bayern-Chefs.
Das war schon zu Michael Ballacks Zeiten so, in der jüngeren Zeit bei David Alaba - und nun bei Niklas Süle. Seit einigen Tagen ist der angekündigte Abschied des Innenverteidigers DAS Gesprächsthema rund um die Säbener Straße.
Das Erstaunliche dabei: Die Meinungen über den Nationalspieler gehen weit auseinander.
Die Diskussionen über Süles Stellenwert im Bayern-Kollektiv hatte Karl-Heinz Rummenigge begonnen - und die Kritik des früheren FCB-Boss fiel keineswegs gnädig aus.
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Rummenigge und Effenberg kritisieren Süle
Rummenigge hatte unter der Woche über den im Sommer scheidenden Verteidiger geurteilt, er habe „sich nie richtig durchgesetzt auf seiner Position“. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Kurze Zeit später nahm sich dann Ex-Bayern-Star Stefan Effenberg Süle zur Brust. Dieser habe sich ebenso „gegen den sportlichen Erfolg und für mehr Geld entschieden“.
Süles Abgang sei für den FC Bayern sportlich zwar „kein Mega-Verlust“. Aber: „Dieser Trend ist eine große Gefahr für den Fußball, weil er die Entfremdung von den Fans beschleunigt.“
Rummenigges harsche Worte finden bei der Mannschaft jedoch keinen Anklang. „Niklas ist ein klasse Spieler für uns. Er hat heute wieder eine sehr gute Leistung gegen ein Top-Team gezeigt“, sagte Manuel Neuer bei SPORT1 nach dem 3:2-Sieg der Bayern gegen RB Leipzig..
Der FCB-Keeper ist über Süles Abschied sichtlich traurig. „Wenn man über lange Jahre so gut zusammen gespielt hat, hatte, dann ist es für einen Torwart immer blöd, solch einen Abwehrspieler zu verlieren.“
„Uns alle nervt, dass Niklas geht“, ergänzte der Bayern-Kapitän bei Sky. „Er ist ein sehr guter Spieler, er wird uns fehlen. Er ist von Hoffenheim gekommen, das ist ein Weg gewesen, bis er sich auf seinen Leistungshöhepunkt hochgearbeitet hat. Das ist ein Prozess – und ich denke, dass man heute sagen kann, dass er sich durchgesetzt hat.“
Neuer: „Ich werde Süle ja nicht ganz verlieren“
Für ihn als Torwart sei es schade, „wenn sich ein Spieler für einen anderen Weg entscheidet. Aber jeder lebt seine eigene Karriere und man akzeptiert solche Entscheidungen. Ich werde ihn ja nicht ganz verlieren, weil er auch Nationalspieler ist.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Neuers Fazit: „Wenn man solange miteinander spielt, ist es schade, wenn so ein Eckpfeiler einer Abwehrreihe wegfällt.“
Schon vor der Partie hatte Coach Julian Nagelsmann den Abwehrchef vehement verteidigt.
„Er hat eine Vertragssituation, die ihm eine Veränderung erlaubt. Das kann man verstehen. Wir werden dafür auch nächstes Jahr wieder einen sehr guten Innenverteidiger haben. Wir müssen auf dem Transfermarkt gucken, was so geht. Jeder hätte ihn gerne behalten“, erklärte Nagelsmann.
Nagelsmann: „Rummenigge ist so erfahren...“
Über Rummenigges Süle-Kritik sagte Nagelsmann: „Ich habe sie nur gelesen und noch nicht mit ihm darüber gesprochen. Karl-Heinz Rummenigge ist so erfahren, dass er Dinge loswerden darf. Am Ende ist wichtig, dass Niklas eine gute Leistung bringt. Das ist wichtiger als Interviews in der Woche.“
Süle wurde auch von Sky-Experte Lothar Matthäus in Schutz genommen: „Ich gebe Kalle eigentlich immer Recht. Aber Süle hat sich schon durchgesetzt und mehr Spiele als alle anderen Defensivleute bei Bayern gemacht. Ich hätte gerne gesehen, wenn Süle verlängert hätte.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)