Weltmeister Markus Eisenbichler neben der Spur, der "fußlahme" Stephan Leyhe chancenlos: Nach dem schwachen Auftritt seiner DSV-Adler beim Weltcup in Lillehammer war Bundestrainer Werner Schuster restlos bedient.
Deutsche bei Kraft-Sieg "erbärmlich"
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"Außer Spesen nichts gewesen. Es ist erbärmlich gewesen, wie wir hier gesprungen sind", schimpfte der Österreicher in der ARD.
Für einen Lichtblick beim Sieg von Schusters Landsmann Stefan Kraft sorgte lediglich Andreas Wellinger.
"Dass er hier ein Lebenszeichen gezeigt hat, war das einzig Erfreuliche", sagte Schuster. Wellinger, Olympiasieger und Sorgenkind in Personalunion, wurde auf der zweiten Station der Raw-Air-Tournee als 14. noch bester Deutscher. "Das ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung gewesen", sagte der 23-Jährige, der zuletzt in Oslo noch den zweiten Durchgang verpasst hatte.
Schuster wütend über schlechte Leistung
"Die anderen sind hingegen nicht in den Rhythmus gekommen, springen wie ein Roboter. So geht es nicht", sagte Schuster, der trotz des nahenden Endes seiner Amtszeit keineswegs gelassen reagierte.
Zurecht: Vor allem bei WM-Triumphator Eisenbichler, der als 15. seinen vierten Platz in der Raw-Air-Wertung verlor, ist die Luft spürbar raus. "Ich weiß genau, woran es liegt, aber ich habe es nicht umsetzen können", sagte der 27-Jährige, der auf der Olympiaschanze von 1994 den Besten weit hinterhersprang.
Kraft setzte sich mit Sprüngen auf 139,0 und 141,0 m (285,7 Punkte) klar vor dem Norweger Robert Johansson (273,3) und dem Japaner Ryoyu Kobayashi (261,7) durch. Im Gesamtranking der zehntägigen Tournee führt Johansson mit 12,9 Punkten noch knapp vor Kraft, Dritter ist Kobayashi, Eisenbichler fiel auf Platz sieben zurück.
Leyhe fällt weit zurück
Vizeweltmeister Karl Geiger kam auf Platz 20. Der noch angeschlagene Stephan Leyhe, der am Samstag in Oslo schwer gestürzt war und auf das Einzelspringen in Norwegens Hauptstadt verzichtet hatte, lag nach dem ersten Durchgang als bester Deutscher noch auf Platz 13, fiel dann aber auf Rang 23 zurück.
"Mir geht es generell gut, es gibt nur eine Bewegung, die mir Schmerzen am Fuß bereitet", sagte Leyhe, der die Stufen an der Schanze in Lillehammer teilweise im Rückwärtsgang bewältigte: "So geht es im Moment schneller als vorwärts."
Bei der Raw-Air-Tour geht es bereits am Mittwoch mit der Qualifikation in Trondheim weiter, dort steht am Donnerstag der nächste Wettkampf an.
Abgeschlossen wird die Serie von Freitag bis Sonntag auf der Flugschanze von Vikersund. Insgesamt stehen innerhalb von zehn Tage 15 Wertungssprünge auf dem Programm. Der Sieger erhält eine Prämie von 60.000 Euro.