Gute Zeiten für Rouwen Hennings.
KSC: Mit Serienknipser um den Aufstieg
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Im Januar verlängerte der Angreifer seinen Vertrag beim Karlsruher SC vorzeitig bis Juni 2017, in der Tabelle der Zweiten Liga belegt er mit den Badenern aktuell Platz drei und auf dem Rasen präsentiert er sich seit Wochen, ja fast schon Monaten in bestechender Form.
Sechs der insgesamt neun Tore, die der KSC in seinen letzten fünf Partien erzielte, gehen auf Hennings' Konto - auch beim 1:0 am vergangenen Wochenende in Heidenheim war er der spielentscheidende Mann.
Tabellarisch in der Wohlfühlzone
"So viele Tore in so kurzer Zeit habe ich schon lange nicht mehr geschossen. Das freut mich natürlich riesig", sagt Hennings im Gespräch mit SPORT1 und fügt hinzu: "Ich hoffe, auch weiter dazu beitragen zu können, dass wir uns in den Regionen bewegen, in denen der Fußball so richtig Spaß macht."
Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bereits am Samstag, wenn der VfL Bochum im Karlsruher Wildpark zu Gast ist (13 Uhr im LIVETICKER und im Sportradio SPORT1.fm, Highlights am Samstag ab 9.15 Uhr in Hattrick - Die 2. Bundesliga)
Vorentscheidende Wochen für den KSC
Mit dem Heimspiel gegen den Revierklub beginnen für den KSC richtungsweisende Wochen (Spielplan 2. Bundesliga).
Hennings, dem bisher neun Tore und 13 Assists gelangen, will dabei kräftig Unterstützung leisten.
Nürnberg, Leipzig, Ingolstadt und Kaiserslautern heißen die darauffolgenden Gegner. Im Anschluss an dieses Mammutprogramm dürfte feststehen, ob die Karlsruher sich weiter berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen dürfen.
"Natürlich wissen wir, wo wir aktuell stehen. Aber wir fangen jetzt nicht an, zu träumen. Noch ist alles sehr eng beisammen", sagt Hennings, betont aber auch: "Wenn wir dranbleiben und weiter fleißig punkten, stehen unsere Chancen sicher nicht ganz schlecht."
Hennings will zurück ins Oberhaus
Der 27-Jährige selbst weiß, wie man aufsteigt.
2010 packte er mit dem FC St. Pauli den Sprung in die Bundesliga. Und der Stürmer macht auch keinen Hehl daraus, dass er früher oder später wieder dorthin zurück möchte.
"Natürlich würde ich mir das wünschen", sagt er ganz offen: "Jeder von uns hat das Ziel, so hoch wie möglich zu spielen, und dafür stehen wir alle jeden Tag auf."
Das gilt freilich nicht nur für die Profis in Karlsruhe.
Mit Ruhe und Realismus zum Erfolg
Was den KSC von den meisten seiner Konkurrenten im Aufstiegskampf, die - von Kaiserslautern abgesehen - zuletzt Federn ließen, aber unterscheidet, ist die Erwartungshaltung im Umfeld.
Sicher: Auch in Karlsruhe würden sich Fans und Verantwortliche über einen möglichen Aufstieg freuen. Wirklich verlangt wird er aber von Trainer Markus Kauczinski und seinen Spielern aber nicht.
Hennings genießt das. "Wie andere Vereine hier vorgehen und ob viel Druck gut ist, müssen diese letztlich selbst entscheiden. Wir machen aus den Möglichkeiten, die wir hier haben, derzeit das Beste", sagt er und stellt zufrieden fest:
"Die Leute hier können sehr gut einschätzen, zu was wir zu leisten im Stande sind. Dieser Realismus und diese Wertschätzung sind sehr angenehm."
Teamgeist als großer Trumpf
Unter anderem deshalb unterschrieb der ehemalige U-21-Nationalspieler, der 2012 in den Wildpark gekommen war, vor vier Wochen ein neues Arbeitspapier bei den Karlsruhern.
Aber auch wegen des guten Verhältnisses zu seinen Mitspielern, wie Hennings erklärt: "Wir haben uns hier viel zusammen aufgebaut und sind als Mannschaft zusammen gewachsen."
Mit seiner Vertragsverlängerung wollte der Offensivmann auch ein Zeichen setzen. Seine Kollegen animieren, es ihm doch gleich zu tun.
Bei Innenverteidiger Mario Gulde, der seinen Kontrakt beim KSC kürzlich ebenfalls bis 2017 ausdehnte, klappte das bereits.
Bei zwei weiteren Mitspielern hat Hennings hingegen noch so seine Zweifel.
Mittelfeldduo empfiehlt sich für Höheres
Reinhold Yabo und Hiroki Yamada weckten mit ihren starken Auftritten im Laufe der bisherigen Saison große Begehrlichkeiten. Im Falle des Nichtaufstiegs dürften es die Karlsruher schwer haben, das Mittelfeldduo zu halten.
"Natürlich versuche ich, Ray immer mal wieder zu bearbeiten", berichtet Hennings und meint: "Ich glaube, es täte ihm auch ganz gut, sich noch eine Weile bei einem guten Zweitligisten zu etablieren."
Der Stürmer fände es "sehr ärgerlich, sollte uns einer der beiden oder am Ende sogar beide verlassen". Zugleich ist er sich aber auch "sicher, dass unsere Verantwortlichen auch für diesen Fall einen Plan B parat hätten".
Wie fast immer in dieser Saison, an deren Ende der KSC am liebsten mindestens genauso weit oben stehen möchte wie derzeit.