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Die Folgen des Terrors für Frankreichs Nationalteam und die EM

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Die Folgen des Terrors für Frankreichs Nationalteam und die EM

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Frankreich zwischen Trotz und Zweifel

Frankreichs Equipe Tricolore bemüht sich mit dem Länderspiel in Wembley um eine schwierige Rückkehr in die Normalität. Der OK-Chef streut gegenüber SPORT1 Zweifel an der Ausrichtung der EM.
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© Grafik SPORT1 Paul Hänel

Von Frankreich-Experte Alexis Menuge

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Zum ersten Mal seit den Terroranschlägen von Paris am vergangenen Freitag tritt die französische Nationalmannschaft am Dienstagabend wieder auf.

Das Freundschaftsspiel in Wembley gegen England wird definitiv stattfinden. Eine gute Idee oder hätte man diese Partie lieber absagen sollen?

"Wenn wir gar nicht mehr spielen würden, dann würden wir zeigen, dass wir Angst vor den Terroristen haben. Aber das Leben muss weiter gehen. In keinster Weise dürfen wir ihnen die Macht geben", sagte Frankreichs Offensivspieler Antoine Griezmann.

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Seine Schwester befand sich am Freitag im Konzertsaal Bataclan, in der eines der Attentate mehr als 80 Menschen in den Tot riss. Griezmanns Schwester überlebte.

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Kein Training am Wochenende

Am Wochenende waren die Spieler von Nationaltrainer Didier Deschamps kein einziges Mal auf dem Rasen um eine Trainingseinheit auszuüben, sondern in einer Halle beim Trainingscamp in Clairefontaine.

Von Stunde zu Stunde wichen Bestürzung und Trauer ein wenig. Nicht so aber bei Lassana Diarra. Der Mittelfeldspieler von Olympique Marseille verlor seine Cousine, die beim Attentat im Bataclan erschossen wurde.

Beim Spiel im Wembley-Stadion wird die Marseillaise wohl für einen emotionalen Moment wie selten sorgen. Das ganze Stadion wird die französische Nationalhymne singen. Auch die englischen Nationalspieler. Als Zeichen der Solidarität und Anteilnahme.

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EM Ziel von Terroristen?

Im Hinblick auf der kommende Europameisterschaft werden zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen, damit sie definitiv in Frankreich stattfindet. Jacques Lambert, der Präsident des Organisationskomitees, verfolgte das Länderspiel Frankreichs gegen Deutschland am Freitag vor dem Fernseher. Er sagte SPORT1: "Es ist noch viel zu früh um zu entscheiden, ob die EM möglicherweise abgesagt wird, aber es ist keineswegs ausgeschlossen."

Ist die EM ein Ziel der Terroristen?

"Bis zum heutigen Tag gibt es keine Anzeichen in dieser Richtung. Aber die Sicherheit wird bei dieser EM unsere höchste Priorität sein. Auch viele Tickets sind bereits verkauft worden, aber wir haben jeweils die Namen, Vornamen, Anschrift sowie die Bank-Verbindungen jedes Einzelnen", erklärte Lambert.

Und weiter: "Wir sind in der Lage die Profile dieser Leute zu speichern. Nichtsdestotrotz wissen wir nicht, ob es bei insgesamt 2,5 Millionen Leuten, die ein Ticket kaufen werden, möglich sein wird, alle zu identifizieren."

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Lambert fügte hinzu: "Es ist klar, dass weitere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit in den Stadien noch ein Stück zu erhöhen, aber wie sie konkret aussehen werden können wir nicht darstellen, weil sonst die Terroristen noch genauer hinschauen werden."

David Luiz kehrt zurück - mit Angst

Am kommenden Freitag beginnt der 14. Spieltag der französischen Ligue1. Der OGC Nizza empfängt Olympique Lyon. Nach den Terroranschlägen von Paris wird es kein Spiel wie jedes andere. Bevor der Ball wieder rollt wird eine Schweigeminute eingelegt. Doch werden die Spieler wirklich Lust auf Fußball haben, in einem Land wo, laut Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande, ab sofort Krieg herrscht?

"Wir haben alle Angst, erzählte Clément Grenier, der Spielmacher von Lyon: "Wir können diese Tragödie noch gar nicht begreifen. Was geschehen ist, ist unfassbar. Sich wieder auf den Fußball zu konzentrieren wird uns allen schwer fallen. Denn seit Freitag befindet sich unser Land in einem Kriegs-Zustand. Nun geht es darum, dass wir alle zusammenhalten."

Manche Spieler, die gerade noch mit ihren Nationalteams unterwegs sind, wollen am liebsten gar nicht mehr nach Paris zurück, etwa David Luiz oder auch Zlatan Ibrahimovic, die Stars von Paris Saint Germain.

"Ich muss nach Paris zurück, weil ich ja meine Arbeit erledigen soll, aber die Lust fehlt mir", sagte David Luiz und machte aus seinem Innenleben keinen Hehl: "Ich habe Angst, dass nochmal etwas Schreckliches passiert."