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Fußball-Hype in China: Alternative zur Champions League geplant

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Fußball-Hype in China: Alternative zur Champions League geplant

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China plant Super-Champions-League

Der Fußball-Hype in Fernost kennt keine Grenzen. Ein reicher Investor will alle europäischen Top-Klubs in einer Liga zusammen führen. Ein Angriff auf die Königsklasse.
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© Getty Images
von Marcel Bohnensteffen

China schickt sich an, die neue Welt-Macht im Fußball zu werden. Zumindest da, wo Geld das Sagen hat. 

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Auf dem Transfermarkt stoßen die Klubs in Fernorst in neue Sphären vor. Mit gewaltigen Summen locken sie Stars aus ganz Europa ins Reich der Mitte. Graziano Pelle, der angeblich zu einem der fünf bestverdienenden Fußballern der Welt aufsteigt, ist der jüngste Name auf einer Liste hochkarätiger Zugänge.

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Brancheninsider erwarten, dass der asiatische Markt eines Tages so lukrativ sein wird, "dass Cristiano Ronaldo hier spielt". 

Milliardär lockt Ronaldo und Co.

Doch selbst solche Superlative sind einigen Chinesen nicht groß genug. Sie wollen sie alle: Ronaldo, Messi, Pogba und Ibrahimovic zusammen. China plant eine eigene europäische Super-Liga - als Konkurrenz zur UEFA Champions League. 

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Der Mann, der diese Vision verwirklichen soll, heißt Wang Jianlin: ein schwerreicher Investor. 

Sein Vermögen soll bei umgerechnet 30 Milliarden Euro liegen. Jianlin bringt alles mit, was man braucht, um im Fußball etwas bewegen zu können: Geld, Beziehungen und Insiderwissen.

Der 61-Jährige hält 20 Prozent der Anteile von Atletico Madrid, kennt sich also aus mit Teams, die um die Krone der Königsklasse kämpfen. Zudem zählt sein Firmenimperium, die Wanda Sports Holding, zu den gönnerhaftesten Sponsoren der FIFA. 

Mehr Teams - höhere TV-Erlöse

Geht es nach Jianlin, dann spielen die Topklubs aus Spanien, England, Deutschland, Italien und Frankreich künftig in seiner Super-Liga.

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Ködern will er die Vereine mit höheren TV-Erlösen - und mehr Startplätzen als in der Champions League. Die Top-Nationen sollen maximal sechs Vertreter entsenden dürfen. 

Entsprechende Pläne plauderte Jianlins rechte Hand, Marco Bogarelli, vor kurzem in der Financial Times aus. Bogarelli ist strategischer Direktor in Jianlins Unternehmen und der Mann, der die Gedankenspiele seines Chefs am besten zu deuten weiß.

"In Zukunft muss es mehr Freiheiten geben. Die Klubs und Ligen sollen nach ihren Bedürfnissen eine Entscheidung treffen können", sagte er der Finanzzeitung. Ein Werbespruch, mit dem Jianlin und die Seinen in Europa hausieren gehen. 

Mit Vereinsvertretern aus Spanien und Italien seien bereits Gespräche geführt worden. Jetzt, da die EM beendet ist, sollen auch die Klubbosse in England, Deutschland und Frankreich angeworben werden. 

Vorreiter Real Madrid?

Ein ranghoher Vertreter aus einer der fünf Topligen sagte der Financial Times, Jianlins Vorhaben sei "sehr durchdacht", der Vorschlag "realistisch". Aus Insiderkreisen will das Blatt erfahren haben, dass vor allem Real Madrid bereit wäre, sich nach Asien zu öffnen. 

Wie wahrscheinlich ist eine Allianz mit anderen europäischen Fußball-Größen? Auch Topklubs wie Manchester United, Barcelona oder der FC Bayern wittern auf dem asiatischen Markt das große Geschäft. In Fernost warten die größten Profite - nicht nur in Sachen TV-Erlöse. 

Bei der UEFA gibt man sich angesichts der finanzkräftigen Konkurrenz noch unbeeindruckt. Es sei nicht das erste Mal, dass es Vorschläge für ein Alternativmodell zur Champions League gebe, erklärte Interims-Generalsekretär Theodore Theodoridis. 

Bei Entscheidungen auf diesem Gebiet würden nicht allein finanzielle Vorteile der Klubs berücksichtigt, sondern der Wert des Fußballs und seine Entwicklung in Europa, sagte er.

Über diese vermeintliche Philosophie können sie in China nur schmunzeln.