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VfL Wolfsburg nach dem Transfer von Andre Schürrle

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VfL Wolfsburg nach dem Transfer von Andre Schürrle

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Neuer Anlauf zur Zeitenwende

Mit Andre Schürrle bläst der VfL Wolfsburg zum nächsten Angriff auf den FC Bayern. Das finanzielle Vorgehen ruft aber die Kritiker auf den Plan - und die Frage, ob es diesmal funktionieren kann.
Andre Schürrle nachdenklich am Spielfeldrand
Andre Schürrle nachdenklich am Spielfeldrand
© imago
cpaschwitz
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Um kurz nach 10 Uhr am Dienstagmorgen war es dann soweit. Andre Schürrle trabte über das Trainingsgelände, absolvierte seine erste Laufeinheit beim neuen Arbeitgeber.

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Kurz danach dann zeigte sich der Weltmeister dann freudestrahlend mit dem Trikot des VfL Wolfsburg.

Andre Schürrle beim VfL Wolfsburg
Andre Schürrle beim VfL Wolfsburg

Schürrle, Königstransfer der Winterpause - mit angeblich 32 Millionen Euro nach Javier Martinez (40) und Mario Götze (37/beide FC Bayern) obendrein die Rekordverpflichtung bei der Geschäftstochter von Automobilbauer Volkswagen.     

Und noch mehr als das: Der 24-Jährige ist der wichtigste Baustein im Masterplan des Werksklubs, den Bayern nachhaltig zuzusetzen und wieder Titel zu holen.

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Bruchhagen und die Liga in Aufruhr

Ein kostspieliger Schachzug - allerdings mit vorerst ungewissem Ausgang.

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Und höchst kontrovers diskutiert. Entspricht es überhaupt noch martküblichen Maßstäben, wie die Wolfsburger agieren? Das ist eine der Fragen, die in der Szene gestellt werden.

"Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. 32 Millionen für Schürrle – ja wo sind wir denn gelandet?", fragt etwa Heribert Bruchhagen, Vorstandschef von Eintracht Frankfurt.

Und Bruchhagen fügt an: "Ohne Klaus Allofs wehzutun, das Paket kostet bei einem Dreijahresvertrag 50 Millionen Euro. Ich kann das nachvollziehen, aber mir ist das ein bisschen unheimlich."

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Allofs kontert Kritik

Der VfL-Sportdirektor reagiert mit Unverständnis auf die Kritik: "Ich finde die Diskussion seltsam", sagteenn die Kritik aus der Liga kommt, habe
ich da kein Verständnis."

Allofs ergänzt: "Ich habe keinen Aufschrei gehört, als die Bayern teure Spieler verpflichtet haben. Ich habe keinen Aufschrei vernommen, als Borussia Dortmund Immobile geholt hat. Das ist jetzt nicht ganz fair und bedient wieder die alten Vorurteile."

Er wundere sich darüber, "aber scheinbar muss man damit leben".

Financial Fairplay: UEFA in Stellung

Ohne erachtet Allofs die hohe Ablöse als gerechtfertigt - und fürchtet ebenso wenig Probleme mit den Finanzkontrolleuren der UEFA wegen der Einhaltung der Financial-Fairplay-Regeln.

"Nein, dann hätten wir es nicht gemacht", sagt Allofs. "Dass wir dieses Thema im Blick haben, das ist ja ganz klar."

Zumal Wolfsburg im Vorjahr wegen des Financial-Fairplay überprüft worden war, von den UEFA-Kontrolleuren also durchaus kritisch beäugt wird.

Auch wenn Allofs beschwichtigt: "Wir haben die nötigen Unterlagen abgegeben, im Vorfeld dieses Transfers Kontakt aufgenommen. Da sind wir schon vorbereitet."

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Magath spricht schon vom Titel

Gut präpariert sehen sich die Niedersachsen nun vor allem aber für den Angriff auf die Bayern in der nationalen Hierarchie. Wegen Schürrle.

"Wir fühlen uns mit Andre sehr viel besser aufgestellt", sagt Allofs bei SPORT1, nachdem man den Rekordmeister Bayern zum Rückrundenstart gerade erst mit 4:1 gedemütigt hatte.

"Er ist einer Spieler, der mit seiner Dynamik und Torgefahr gut zu uns passt", sagt Trainer Dieter Hecking im Volkswagen Doppelpass. 

Und in der Sport Bild meinte Ex-Meisterschaftscoach Felix Magath gar schon vor dem Sieg gegen die Bayern: "Ich traue dem Klub zu, die Schale wieder nach Wolfsburg zu holen."

Doch Geschichte droht sich stets zu wiederholen. Schon nach dem Titel 2009 hatten die VfL-Granden vom dauerhaften Aufbruch in goldene Zeiten geträumt - mit Magath, der später bis zu 40 Spieler holte und grandios Schiffbruch erlebte.

Diego als warnendes Beispiel

Auch damals hatte Geld keine Rolle gespielt, wurden unter anderem teure Akteure wie Diego geholt, allerdings ohne dass der Preis wirklich in einem vernünftigen Verhältnis zur Qualität stand.

Folge: In der Saison 2010/'11 schrammte der 15. sogar nur mit Ach und Krach am Abstieg vorbei.

Mit Schürrle soll es das nicht geben, sondern ausschließlich nach oben gehen. Die Champions-League-Qualifikation ist das Minimalziel.

Doch wie im Falle Diegos lauern auch einige Unwägbarkeiten. 

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Bei Chelsea gescheitert

Schürrle ist zwar Weltmeister, in Chelsea aber gescheitert - und muss angesichts der Ambitionen und großen Erwartungen sogleich funktionieren.  

Zeit zur Eingewöhnung gibt es keine.

Schürrle wollte unbedingt nur nach Wolfsburg - weil er dort am meisten verdienen mag und auch die größte Perspektive sieht.

Dass es erneut schief geht, kann jedoch niemand völlig ausschließen.

De Bruyne macht Mut

Mut macht immerhin Schürrls Kumpel Kevin De Bruyne, im vergangenen Winter auch von Chelsea gekommen. Für 22 Millionen Euro.

Der Belgier hat die "Wölfe" auf ein deutlich höheres Level gehoben, ist bester Vorbereiter in der Bundesliga und glänzte unlängst als Bayern-Schreck.

Da passt es auch ins Bild, dass sich Gerüchte über einen Wechsel De Bruynes hartnäckig halten,der 23-Jährige auf dem Wunschzettel der Bayern ein gehöriges Stück nach oben gerutscht sein soll.

Eine vorzeitige Vertragsverlängerung stellt sich für die Wolfsburger trotzdem nicht: "Kevin de Bruyne hat bei uns Vertrag bis 2019. Und wir haben derzeit Februar 2015", sagte Allofs lapidar.

Hecking als Erfolgsvater

Über allem steht sowieso das Tandem Allofs/Hecking: Hecking gilt als starker Kommunikator, erwies sich bereits in Hannover und in Nürnberg als Krisenmanager.

Und Allofs hatte vor De Bruyne bereits mit dem Transfer von Luiz Gustavo ein Achtungszeichen gesetzt.

Schürrle soll die Zeitenwende endgültig einleiten.