An sich hat Horst Heldt ja Selbstverständliches gesagt.
Schalke und Khedira - ein logisches Paar
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Sami Khedira für Schalke 04? "Wenn er zu haben wäre, würden wir ihn natürlich nehmen", sagte Heldt.
Wenige Fußballmanager würden das anders sehen, wenn es um einen Spieler geht, der amtierender Weltmeister ist, amtierender Champions League-Sieger und auch sonst nicht unbedingt ein Schlechter.
Nicht jeder allerdings würde es so offen sagen. Schließlich löst so ein offener Satz zu so einem Thema Geraune aus, schürt Spekulationen, weckt Erwartungen.
Khedira, am Dienstag mit Real Madrid beinahe von S04 aus der Champions League geworfen, kommende Saison dann im Trikot der Knappen - ist das nun das Szenario, auf das alles zuläuft?
Gerücht hält sich
Tatsächlich hält sich - trotz Khediras Dementi - seit einiger Zeit das Gerücht, dass der defensive Mittelfeldstratege sich schon festgelegt habe auf einen neuen Verein.
Ein Vorvertrag, eine Vorvereinbarung: die Begriffe, die in Spaniens Medien kursieren, variieren. Sicher sei aber: Khediras kommender Klub komme aus der Bundesliga.
Gerade vor dem Hintergrund dieses Gerüchts machen Heldts Aussagen hellhörig, trotz der nachgeschobenen Relativierung ("Es gibt ganz viele Vereine; die sich vorstellen könnten, mit Sami Khedira zusammenzuarbeiten").
Denn so viele andere Bundesliga-Vereine außer Schalke kommen bei näherer Betrachtung nicht in Frage.
FC Bayern kein Thema
Der FC Bayern wurde natürlich schnell ins Spiel gebracht, dort aber ist der 27-Jährige nach SPORT1-Informationen kein Thema.
Er war es klubintern im vergangenen Sommer, doch so nahe ein Tausch Toni Kroos - Khedira gelegen hätte: Pep Guardiola lag Khedira als Spielertyp zu fern.
Bleiben nicht viele nationale Konkurrenten, die sich einen Weltmeister leisten können, der zwar ablösefrei, sonst aber nicht billig im Unterhalt sein wird. Außer Schalke letztlich nur der VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund.
Beim BVB passt Khedira nur unter Umständen ins Konzept: Die Sechser- und Achterposition ist mit Ilkay Gündogan, Nuri Sahin und Sven Bender gut besetzt, das Karriere-Ende von Sebastian Kehl wird im Sommer mit der Rückkehr von Moritz Leitner kompensiert.
"Er würde der Bundesliga gut tun"
Dortmunds Trainer Jürgen Klopp sagte vor einigen Wochen zwar über Khedira: "Er würde der Bundesliga gut tun." Brauchen kann er ihn aber allenfalls, wenn die Vertragsverhandlungen mit Gündogan platzen und ein vorzeitiger Verkauf im Sommer ein Thema wird.
Auch Wolfsburg hat in der Zentrale keinen akuten Bedarf: Neben Luiz Gustavo und Josuha Guilavogui wächst auch Jungnationalspieler Maxi Arnold in die Rolle.
Sich zusätzlich noch Khedira zu leisten, wäre eine Luxusinvestition mit fragwürdigem Wert. Gerade, wenn man auch noch die Verletzungsvorgeschichte des einstigen Stuttgarters bedenkt.
Besagtes Problem muss auch Schalke bedenken, einerseits. Andererseits: Es war oft Schalker Politik, genau dann zuzuschlagen, wenn ein Spieler anderen als Risikotransfer gilt - sei es aus Verletzungs- oder aus charakterlichen Gründen.
Boateng ein gutes Beispiel
Kevin-Prince Boateng ist in beiden Fällen ein gutes Beispiel, wenn auch letztlich kein erfolgreiches.
Bis 2016 ist der deutsch-ghanaische Mittelfeldspieler noch an Schalke gebunden und auch wenn Heldt diese Woche noch einmal das Gegenteil behauptete: Ein vorzeitiger Abgang ist wahrscheinlich.
Erst recht dann, wenn da als möglicher Nachfolger ein nicht so schlechter Spieler auf dem Markt ist, den Schalke natürlich nehmen würde.