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FC Schalke 04 mit neuer Richtung unter Andre Breitenreiter

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FC Schalke 04 mit neuer Richtung unter Andre Breitenreiter

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Heute Vollgas statt morgen Freibier

Schalke 04 kommt dem Traum von schönem Fußball in der neuen Saison endlich näher - dank Andre Breitenreiter. Der neue Trainer treibt den Verein vor sich her.
Andre Breitenreiter vom FC Schalke 04 im Auto
Andre Breitenreiter vom FC Schalke 04 im Auto
© Getty Images

Eine "neue Ära" verkündete der gerade gekommene "Weltklassetrainer" (Clemens Tönnies) beim FC Schalke, Julian Draxler erkannte eine "Rieseneuphorie" in der Mannschaft.

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Zehn Monate ist das her. Der Mann, der laut Horst Heldt "Wunder" vollbrachte: Roberto Di Matteo. Heute drückt die Erinnerung an den Italiener auf Schalke nur noch leicht im Schuh, wie ein verheilender großer Zeh nach einer Begegnung mit der Flurkommode. Und Andre Breitenreiter hat die Salbe.

Gegenentwurf zu Di Matteo

Schalke steht auf ihn, nicht erst seit dem 3:0 in Bremen zum Auftakt in der Bundesliga. Breitenreiter ist der Gegenentwurf zu Di Matteo: positiv und offensiv statt defensiv und abwartend. Seit Huub Stevens und Ralf Rangnick schaffte es kein Trainer mehr so schnell in Schalker Herzen.

Ein Autogramm hier, ein Spaß da, möglichst viele öffentliche Trainings, noch ein Selfie, na klar! Er versteht: So schwierig ist es gar nicht, auch nicht bei S04.

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Breitenreiters Plan

Zumindest den Start erleichtert man sich so als Trainer. Ergebnisse müssen selbstverständlich folgen. Den Plan dafür hat er ebenfalls.

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"Das Wichtigste sind die Ergebnisse und die Art und Weise, wie man spielt. Es ist einfacher, Initiative zu ergreifen als immer nur hinterherzulaufen", sagte Klaas-Jan Huntelaar nach dem Sieg in Bremen. Und deutlich mehr Spaß macht es einem wie ihm auch.

8:0 Tore aus den ersten beiden Pflichtspielen lassen den neuen Kurs bereits erahnen. Auf Anhieb gelang der erste Auswärtssieg in der Liga 2015, Eric-Maxim Choupo-Moting traf zum ersten Mal seit Dezember.

Geis lobt "harten Hund"

"Wenn es auf den Trainingsplatz geht, fordert er sehr viel von uns", sagte Johannes Geis. "Ihm ist es egal, wer Star ist, oder nicht. Die Trainingsleistung zählt, und das lässt er uns spüren."

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Nett ist er schon, aber eben auch ein "harter Hund", wie Geis es ausdrückt. Nicht gerade eine Beschreibung, die vielen Schalke-Beobachtern in den Sinn gekommen wäre bei seiner Verpflichtung.

Kritik an Stars

Breitenreiter scheut sich nicht, Spieler in der Öffentlichkeit direkt anzusprechen. Die beiden Stürmer Huntelaar und Franco Di Santo hätten in der zweiten Halbzeit in Bremen zu unstet nach hinten gearbeitet - klare Ansage, klare Entscheidung: Di Santo raus, Höger rein, Mittelfeld gestärkt, Bremen wieder in den Griff bekommen.

Nebenbei gewann Breitenreiter noch das Trainerduell gegen Werders Viktor Skripnik. Ausgecoacht. Schalke sprintete deutlich öfter als Bremen, schob sich weit nach vorne. Dabei verlor Breitenreiters Elf aber zu viele Zweikämpfe, zu Breitenreiters Missfallen: "So klar, wie es das Ergebnis aussagt, war das Spiel nicht."

Di Santo frontal angefahren

Schon der Fall Di Santo hatte seine Entschlossenheit gezeigt. "Ich habe ihm vor versammelter Mannschaft gesagt, dass mir das diese Woche zu wenig war und er mehr Gas geben muss", sagte er über den Argentinier. Breitenreiter fuhr den Neuzugang frontal an, als Botschaft an alle.

Werder Bremen v FC Schalke 04 - Bundesliga
Werder Bremen v FC Schalke 04 - Bundesliga

Seine Art kommt an. Mit einer kompletten Sommervorbereitung und mit wenigen Verletzten hat er es zum Start einfacher als sein Vorgänger, stellt aber grundlegend andere Prinzipien nach vorn. Di Matteo sprach so lange von "Disziplin" und "Ordnung", bis sie allergisch reagierten auf Schalke.

Morgen gibt's Freibier

Schönes Spiel gibt es später, hieß es immer. In Gelsenkirchen fühlten sie sich an das Kneipenschild erinnert: "Morgen gibt's Freibier."

Ein unrealistisches Versprechen, eines wie das andere. Breitenreiter hat dagegen keine Lust zu warten und entschied sofort: Schalke hat das Potenzial für aufregenden Fußball.

Schalke muss sich beweisen

So schick das aber alles sein mag bislang - der Verein wird sich selbst mit Breitenreiter beweisen müssen.

Dass Heldt und Tönnies nicht von Di Matteo und auch dessen Vorgänger Jens Keller überzeugt waren, ließ sich schnell erkennen.

Schalke wird auch nach den ersten Niederlagen zu Breitenreiter stehen müssen, nach vorhersehbaren Nasenrümpfern, Schalke habe eben doch nur den Trainer eines Absteigers geholt.

Mit Spielern und Fans auf seiner Seite wird diese Mission aus Breitenreiters Sicht aber schon um einiges einfacher.