Trotz des Doppelpacks beim Sieg des VfL Wolfsburg gegen Hertha BSC hatte Dieter Hecking seinen Stürmer Bas Dostheftig abgewatscht - nun erklärt er den Konflikt für beigelegt.
Hecking: Konflikt mit Dost beendet
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"Wir haben ein Gespräch geführt, in dem Bas die Möglichkeit hatte, die Beweggründe für sein Verhalten darzulegen und auch auf meine Kritik reagieren zu können", sagte der Trainer am Sonntag zu SPORT1:
"Damit ist das Thema jetzt für uns aus der Welt."
"Als hätte man ihm das Spielzeug weggenommen"
Hecking hatte den Niederländer nach dem Spiel am Samstag vorgeworfen, nach seiner frühen Auswechslung unter der Woche gegen ZSKA Moskau eine laxe bis destruktive Einstellung an den Tag gelegt zu haben: "Wie er die vergangenen drei Tage rumgelaufen ist - als hätte man ihm das Spielzeug weggenommen -, das geht nicht. Das ist Egoismus pur. Das brauchen wir nicht."
Der Coach stellte sogar Dosts Zukunft beim Pokalsieger in Frage: "Wenn er meint, dass das der Weg ist, den er gehen will, dann ist er hier in Wolfsburg falsch." Er drohte zudem: "Ich lasse ihn jetzt drei Tage in Ruhe, so wie er das mit der Mannschaft auch getan hat." So weit kam es dann nun doch nicht.
Es ist nicht das erste Mal, dass Hecking einen eigenen Spieler an den Pranger stellt. Dosts Sturmkollege Nicklas Bendtner bekam vor der Saison zu hören: "Da muss mehr kommen." Und: "Für seine Karriere ist es 5 vor 12."
Die öffentliche Kritik an einem einzelnen Spieler, für die meisten Trainer ein Tabu, scheint Hecking als pädagogisches Mittel entdeckt zu haben, seine beiden hochveranlagten, aber als charakterlich schwierig geltenden Angreifer zur Besinnung zu bringen und zu besseren Leistungen anzustacheln.
Jetzt zum FC Bayern
Im Fall Dost wirkt der Zeitpunkt nicht zufällig gewählt: Der VfL gastiert am kommenden Spieltag beim FC Bayern München - einen zu hundert Prozent fokussierten Dost könnte Hecking da gebrauchen. Ob seine Taktik aufgeht oder nach hinten losgeht, wird sich am Dienstag zeigen.
Dost hatte sich nach seinem erfolgreichen Joker-Einsatz gegen Berlin zuversichtlich gezeigt, mit Wolfsburg auch beim Titelverteidiger wieder glänzen zu können: "Wir gehen da nicht hin, um unentschieden zu spielen."