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Borussia Mönchengladbach: Fabian Johnson über Tattoos, Mode und Musik

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Borussia Mönchengladbach: Fabian Johnson über Tattoos, Mode und Musik

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Johnson: "Bin anders drauf als Aubameyang"

Vorm Saisonstart gegen den 1. FC Köln spricht Borussia Mönchengladbachs Fabian Johnson bei SPORT1 über Tattoos, Mode, Musik - aber auch über Fußball.
Der Gladbacher gibt sich gerne bodenständig, steht nicht auf Mode und Style. Trotzdem hat Johnson ein kleines Laster...
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Fabian Johnson ist seinen Weg gegangen. (ab 18.30 Uhr LIVE m TV auf SPORT1 bei Bundesliga Aktuell)

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Einst bei 1860 München zum Profi geworden, ist der 29-Jährige heute bei Borussia Mönchengladbach ein gestandener Bundesligaspieler.

Und nicht nur das, denn der Sportfernsehsender ESPN veröffentlichte im vergangenen Jahr eine Rangliste der besten fußballspielenden US-Amerikaner. Johnson war Nummer eins des Rankings.

Vor dem Saisonstart gegen den 1. FC Köln (So., 18 Uhr im LIVETICKER) geht es im SPORT1-Interview mit Johnson nicht nur um Fußball, sondern um Tattoos, Mode, Musik - aber natürlich auch um Borussia.

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SPORT1: Herr Johnson, war Fußball-Profi immer Ihr Traumberuf?

Fabian Johnson: Auf jeden Fall. Ich habe nie daran gedacht, etwas anderes machen zu wollen. Ich hatte auch nie etwas anderes im Kopf, was als Beruf infrage gekommen wäre. Ich bin froh, dass alles so gekommen ist und ich vom Fußball leben kann.

SPORT1: Fußball-Profis werden heutzutage fast wie Popstars behandelt. Wie leben Sie Ihren Traum?

Johnson: Natürlich verändert sich der Standard etwas, weil du als Profi gut verdienst, aber ich bin immer bodenständig geblieben. Ich habe meine wahren Freunde nie vergessen und meine Familie steht nach wie vor an erster Stelle. Ich will und werde mich nicht verändern, nur weil ich ein gutes Leben als Profi habe. Ich werde diesen Weg wie bisher weitergehen, lasse mich nicht von Personen verrückt machen, die einen als arrogant abstempeln und in eine Schublade stecken wollen.

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SPORT1: Es heißt, Fußball-Profis leben im Luxus. Sie auch?

Johnson: Ja, wenn man Luxus wie ich definiert, nämlich viel Zeit mit der Familie zu verbringen und auch mal in Ruhe essen zu gehen. Luxus muss nicht immer teuer sein.

SPORT1: Was haben Sie sich von Ihrem ersten Profigehalt gekauft?

Johnson: Ich spielte damals bei 1860 und habe mir nichts gekauft, sondern übers Leasing einen Audi TT gegönnt.

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SPORT1: Fußballer, wie Dortmunds Aubameyang, tragen oft flippige Klamotten. Wie sieht es bei Ihnen im Kleiderschrank aus?

Johnson: Ich bin da etwas anders drauf. Nicht jeder ist so ein Paradiesvogel wie mein Gladbacher Kollege Ibrahima Traore (lacht). Er trägt manchmal ganz schön verrückte Klamotten. Ich versuche da relativ normal zu sein. Mein Kulturbeutel ist auch von Nike und nicht von Louis Vuitton. Wem ein ausgefallener Style gefällt, der soll das machen. Mein Ding ist es nicht. Meine Freundin hat Mode-Design studiert und berät mich gerne bei meinen Klamotten. Sie hat da das bessere Auge, wo man gute Sachen preiswert bekommt. Ich versuche nicht so ausgeflippt rumzulaufen und war noch nie der Typ, der viel Geld für Klamotten ausgegeben hat, die vielleicht paar Wochen später dann schon wieder out sind.

SPORT1: Wofür geben Sie gerne Geld aus?

Johnson: Liebend gerne fürs Essen gehen und für einen schönen Urlaub. Beides ist mir schon sehr wichtig. Mehr als dieses ganze Lifestyle-Gerede.

SPORT1: Was ist für Sie Lifestyle?

Johnson: Lifestyle beinhaltet eigentlich viele Sachen, die in den Medien eine große Rolle spielen, wie Klamotten, Tattoos, Musik. Bei uns in der Mannschaft ist flippiger Style gar nicht so ein großes Thema. Nur Ibrahima tanzt da im positiven Sinn etwas aus der Reihe.

SPORT1: Oft sieht man Profis vor und nach den Spielen mit fetten Kopfhörern durch die Mixed Zone laufen. Was für Musik läuft bei Ihnen?

Johnson: Ich höre viel Hip Hop, am liebsten den von J. Cole und Kendrick Lamar. Da kann ich am besten abschalten und mich auch konzentrieren, wenn ich das vor einem Spiel im Mannschaftsbus höre. Ich will da einfach nicht abgelenkt werden, sondern habe das Spiel im Kopf. Die Kopfhörer haben jetzt nichts mit Lifestyle zu tun, sie gehören einfach irgendwie dazu und sind oft Mittel zum Zweck, um sich vor dem Spiel ungestört konzentrieren zu können.

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SPORT1: Wie schalten Sie am liebsten zu Hause vom Fußball ab?

Johnson: Da wir einen fünf Monate alten kleinen Jungen haben, bestimmt er das Thema. Da geht die meiste Zeit mit Spielen drauf, aber das erfüllt uns und es ist einfach schön. Wir sind ständig bei ihm, klar, da sind die Prioritäten anders verteilt.

SPORT1: Sie sind ein Tattoo-Fan. Warum haben Sie sich damals das erste Tattoo stechen lassen?

Johnson: Mein Bruder war schuld daran. Ich habe es an ihm immer cool gefunden und konnte es kaum erwarten bis ich 18 war. Dann hat er mich mitgenommen ins Tattoo-Studio. Auch bei mir wurde es wie eine Sucht, weil ich dann immer mehr machen wollte. Eins weiß ich: Ich würde mir nie etwas stechen lassen, nur weil es gerade "in" ist und ich würde mir nie etwas ins Gesicht oder am Hals stechen lassen.

SPORT1: Gibt es die Freundschaft zu Jerome Boateng noch, mit dem Sie 2009 U21-Europameister wurden?  

Johnson: Na klar. Jerome kenne ich schon etwas länger, wir haben uns über die Jugendnationalmannschaft kennengelernt und seitdem den Kontakt gehalten. Als er dann zu den Bayern wechselte, habe ich ihm dann ein paar Freunde vorgestellt damit ihm das Einleben in meiner alten Heimat leichter fiel.

SPORT1: Wenn Sie auf Ihre bisherige Karriere blicken, haben Sie alles richtig gemacht?

Johnson: Eigentlich schon. Der Wechsel von 1860 zum VfL Wolfsburg war sicher nicht so glücklich, der hat mich nicht wirklich weiter gebracht. 16 Spiele in zwei Jahren waren in dem Alter definitiv zu wenig. Doch ich kann sagen, dass es nach Wolfsburg keinen Knick gab, sondern sehr gut gelaufen ist. Ich bin glücklich mit dem, wo ich bin und was ich bis jetzt erreicht habe.

SPORT1: Gab es noch andere Gründe für die unbefriedigende Wolfsburger Zeit?

Johnson: Es war auf jeden Fall kein Karriereknick, wie ich lesen musste. Ich habe damals viel gelernt, auch wenn es keine leichte Zeit war, aber gerade aus Rückschlägen lernt man viel.

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SPORT1: Ihr viertes Jahr mit Gladbach steht an. Wo geht der Weg der Borussia in der neuen Saison hin?

Johnson: Ich hoffe sehr, dass wir eine erfolgreichere Saison spielen werden als die vergangene. Wir wollen natürlich wieder international spielen, das ist unser Anspruch. Wir haben ein super Team und ein klasse Umfeld und jetzt liegt es an uns, die Sachen umzusetzen, die wir uns vornehmen.

SPORT1: Am Sonntag steht gleich das Derby an. Wie sehr kribbelt es schon?

Johnson: Die Vorfreude auf das Derby ist natürlich riesig, die Bundesliga geht endlich wieder los und umso schöner ist es natürlich mit einem Heimspiel gegen den Erzrivalen aus Köln. Wir wollen gegen den FC natürlich gewinnen, genauso wie jedes andere Spiel auch, wie hoch ist uns egal.

Wir haben mit Fabian Johnson noch "Entweder-oder" gespielt. Das gibt es auf seinem Instagram-Kanal: www.instagram.com/realfabjohnson/