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100 Tage beim FC Bayern: Die Ancelotti-Flitterwochen sind vorbei

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100 Tage beim FC Bayern: Die Ancelotti-Flitterwochen sind vorbei

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Das Ende der Ancelotti-Euphorie

Lobeshymnen bestimmten die ersten 100 Tage von Carlo Ancelotti als Trainer des FC Bayern München. Sie werden gerade abgelöst von vielen kritischen Fragen.
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© SPORT1-Grafik: Getty Images
mhoffmann
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Eigentlich hatte Carlo Ancelotti den FC Bayern München ja vorgewarnt.

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"Wir wollen in jedem Wettbewerb gewinnen", versprach der Italiener Anfang Juni bei seiner Vorstellung an der Säbener Straße zwar. Garantieren aber könne er es nicht. "Wir können viel kontrollieren, aber nicht das Resultat", hielt er damals fest: "Dann wäre ich ein Zauberer."

100 Tage ist besagte Antritts-PK mittlerweile her. 100 Tage, an deren Ende vermutlich allen klar geworden ist, dass an Ancelottis Behauptung, er sei kein Zauberer, durchaus was dran ist.

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Das Ende der Ancelotti-Hymnen

Ernüchterung ist die neue Grundstimmung in München, spätestens nach dem wenig zauberhaften 2:2 der Bayern bei Eintracht Frankfurt.

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Vorbei die Phase, in der Ancelotti täglich neue Lobeshymnen zu hören bekam, wie viel umgänglicher und nahbarer er als Pep Guardiola sei - und wie gut es der Mannschaft gewiss tun werde, dass er das taktische Korsett der Mannschaft etwas weniger eng schnürt als sein Vorgänger.

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Vor dem anstehenden Champions-League-Heimspiel gegen die PSV Eindhoven (Mittwoch, ab 20.15 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) bestimmt ein neuer, pessimistischer Ton die Diskussion, kritische Fragen, ob Ancelotti die Zügel auf und neben dem Platz nicht zu sehr schleifen lasse.

Ob er vielleicht zu wenig perfektionistisch sei, wo Guardiola zu perfektionistisch war? Ob er nicht etwas weniger Verständnis für die Fehlbarkeit seiner Spieler zeigen könnte und etwas mehr Lust am produktiven Mahnen? Ob er nicht doch etwas mehr von dem kontrollieren könnte, was er kontrollieren kann?

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"Die Dominanz schwindet"

"Die ungeheure Dominanz, bei der es eben auch auf Details ankommt, im Spiel der Bayern schwindet", bemerkt etwa die Frankfurter Allgemeine Zeitung: Es sei "eine Illusion, wenn die Bayern glauben, mit nachlassender Qualität nach drei Jahren ohne Finalteilnahme nun wieder in Europa triumphieren zu können."

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Auch die Süddeutsche hinterfragt den Glaubenssatz, dass ein Trainertyp wie Ancelotti genau der richtige sei, um das Spiel der ehemaligen Guardiola-Bayern zu vollenden.

Schließlich habe Ancelotti "noch nie eine derart intensiv definierte Elf übernommen". Die Bayern könnten derzeit nicht verbergen, dass "der neue Trainer weniger exakt ist als der alte".

Sinnkrise ohne Ergebniskrise

Auch im Klub selbst haben sie die Alarmsignale vernommen: Ancelotti signalisierte nach dem Auftritt in Frankfurt das Ende seiner Geduld, kritisierte die Einstellung seiner Schützlinge und drohte Konsequenzen an.

Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sah sich nach dem Frankfurt-Spiel zur ersten Brandrede der Ära Ancelotti genötigt - eine bemerkenswert drastische, weil ans Selbstverständnis der Mannschaft rührend ("Das war nicht Bayern").

Der Zeitpunkt zum Gegensteuern ist kein verkehrter, denn obwohl die Sinnkrise in der Bundesliga zu keiner Ergebniskrise geführt hat: In der Champions League könnte noch eine daraus werden.

Bei Atletico Madrid haben die Bayern bereits drei Punkte abgegeben, im Rückspiel kann das durchaus auch passieren. Und sollte den Münchnern nun gegen Eindhoven ein ähnlicher Stolperer widerfahren wie in Frankfurt, kann die Landung eine unangenehme werden.