Bayer Leverkusen hat mit einer besseren B-Elf in der Champions League eine Vereins-Bestmarke aufgestellt und zugleich reichlich Selbstvertrauen für die letzten drei Ligaspiele in diesem Jahr getankt.
Kurioser Elfmeter bei Bayers Sieg
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Vier Tage vor dem Westschlager beim Tabellennachbarn Schalke 04 besiegte die Werkself zum Abschluss der Gruppenphase in der Champion League Angstgegner AS Monaco verdient 3:0 (1:0). (Spielplan und Ergebnisse der Champions League)
Gegen die Monegassen, die bereits als Gruppensieger vor den ebenfalls vorzeitig qualifizierten Leverkusenern feststanden, war es im sechsten Anlauf der erste Sieg. (Tabellen der Champions League)
Brandt bricht Bayer-Bestmarke
Bei seiner elften Champions League-Teilnahme überstand Bayer damit erstmals ungeschlagen die Gruppenphase. Für den zweiten Sieg im sechsten Spiel sorgten Vladlen Yurchenko mit einem Traumtor in den Winkel (30.) und Nationalspieler Julian Brandt (48.), die beide ihren ersten Treffer in der Königsklasse feierten. Mit 20 Jahren und 219 Tagen ist Brandt nun Bayers jüngster Torschütze in der Königsklasse.
Kurios: In der 82. Minute verschoss Wendell eigentlich Bayers fünften Strafstoß in Serie, doch von der Latte prallte der Ball an den Rücken des guten AS-Ersatztorwarts Morgan De Sanctis und von dort ins Tor. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Bayer nimmt Misere mit Humor
So konnte Bayer den erneuten Fehlschuss mit Humor nehmen. "Wir haben alle auf der Bank gelacht", erklärte Brandt: "Das war Maßarbeit von Wendell."
Klub-Chef Michael Schade meinte schmunzelnd: "Man muss den Gegner erst mal bei einem Elfer zum Eigentor zwingen, wir sind wieder auf gutem Wege, Elfer zu verwandeln."
"Es war unser Ziel, die Gruppenphase ungeschlagen zu überstehen. Das hat man der Mannschaft von der ersten Sekunde an angemerkt", sagte Bayer-Trainer Roger Schmidt: "Wir haben uns immer wieder Chancen herausgearbeitet, wenig zugelassen, insgesamt war es ein sehr guter Auftritt."
Bayer verbuchte nicht nur den ersten Dreier nach zuvor wettbewerbsübergreifend vier Spielen in Serie ohne Sieg, sondern auch noch ein ansehnliches Weihnachtsgeld von 1,5 Millionen Euro.
Schmidt stellt Startelf stark um
Schmidt hatte angesichts der sportlichen Bedeutungslosigkeit der Partie Nationaltorwart Bernd Leno eine Verschnaufpause gegönnt und dafür Ramazan Öczan aufgeboten. Der österreichische Nationalkeeper feierte seine Premiere in der Königsklasse.
Auch bei den Feldspielern rotierte Schmidt und ließ die genesenen Innenverteidiger Ömer Toprak und Jonathan Tah sowie auch Außenverteidiger Benjamin Henrichs und Mittelfeldspieler Charles Aranguiz zunächst auf der Bank.
Dafür erhielten Danny da Costa, Julian Baumgartlinger, Yurchenko, der erstmals nach seinem Beinbruch zum Einsatz kam, und Routinier Stefan Kießling, der die Kapitänsbinde trug, eine Bewährungschance.
De Sanctis rettet stark
Trotz der vielen Umstellungen bot Bayer von Beginn an eine homogene Vorstellung. Monaco, das ebenfalls mit dem zweiten Anzug angetreten war, verlegte sich auf gelegentliche Konter, brachte die Bayer-Abwehr aber nur bei Ecken in Verlegenheit.
In der achten Minute hatten die Gastgeber durch Javier "Chicharito" Hernandez bereits eine gute Gelegenheit. Der zuletzt glücklose Mexikaner scheiterte aber an De Santis.
Sieben Minute später versuchte es Baumgartlinger vergeblich aus der Drehung, ehe Kießling und erneut Chicharito, der in der 29. Minute erneut in De Sanctis seinen Meister fand, für Gefahr sorgten. Beim darauffolgenden Kunstschuss von Yurchenko nach einem fantastischen Solo war der Keeper dann aber machtlos.
Monaco mit schwachem Auftritt
Nach der Pause drängte Bayer weiter auf den zweiten Treffer, der dann auch schnell fiel. Vor nur 21.928 Zuschauern erhöhte Brandt nach schönem Doppelpass mit Hakan Calhanoglu.
Monaco ergab sich anschließend aber nicht in sein Schicksal und wehrte sich gegen die drohende erste Niederlage. Corentin Jean hatte in der 56. Minute den Anschlusstreffer auf dem Fuß, traf aber nur das Aluminium. Viel mehr kam von den Gästen aber nicht mehr.