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Red Bull droht sogar mit Ausstieg: Die Probleme der Formel 1

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Red Bull droht sogar mit Ausstieg: Die Probleme der Formel 1

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Die Formel 1 frisst ihre Kinder

Das Ausscheidungsrennen in Melbourne fördert die Probleme der Formel 1 offen zutage. Die Ausstiegsdrohung von Red Bull treibt die Belastungsprobe auf die Spitze.
Zwischen Mercedes und Red Bull herrscht dicke Luft
Zwischen Mercedes und Red Bull herrscht dicke Luft
© SPORT1
hluhmann
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Sebastian Vettel hatte so seinen ganz eigenen Vorschlag, um den Rückstand auf Mercedes zu verkürzen und die Dominanz der Silberpfeile zu brechen.

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"Sperrt einfach beim nächsten Rennen in Malaysia eure Box auf, so dass jeder vorbeikommen und sich umschauen kann", sagte Vettel nach dem Saisonauftakt dem verdutzten Rosberg.

Ein Tag der offenen Tür für Spione sozusagen - gegen die Langeweile in der Formel 1.

Mercedes-Dominanz nicht gut für die Spannung

Fakt ist: Nach dem ersten Rennen in Melbourne übertönen die Alarmglocken das Röhren der umstrittenen Hybrid-Motoren.

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An der Spitze war das einsame Kreisen von Mercedes der Spannung wenig zuträglich.

Dahinter kämpfen die meisten Teams mit Problemen.

Kleinstes Feld seit 1982

Nur 15 Fahrer gingen in Melbourne überhaupt an den Start - das kleinste Feld seit 1982.

Weil Williams-Pilot Valtteri Bottas wegen einer Rückenverletzung passen musste.

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Weil die Autos von Kevin Magnussen (McLaren-Honda) und Daniil Kwjat (Red Bull) schon in der Einführungsrunde streikten.

Weil Caterham nach der vergangenen Saison pleite ist.

Und Manor-Marussia noch keinen einzigen Meter gefahren ist.

Hinzu kam, dass die Wettfahrt für die beiden Lotus-Teamkollegen Romain Grosjean und Pastor Maldonado schon in Runde eins gelaufen war.

Kaum wettbewerbsfähig

Das Ausscheidungsrennen von Melbourne hat die Krise der Königsklasse gnadenlos aufgedeckt.

Nach der Regel-Revolution im Vorjahr sind die meisten Rennställe kaum wettbewerbs- und überlebensfähig.

Die Formel 1 frisst ihre eigenen Kinder.

Marko: "Werden Kosten mit Nutzen abwägen"

Und nicht nur die ärmsten.

In Melbourne drohte Motorsportchef Helmut Marko offen mit dem Ausstieg von Red Bull. "Wir werden uns die Situation wie jedes Jahr nochmal genau ansehen und Kosten mit Nutzen abwägen. Sind wir komplett unzufrieden, könnten wir einen Ausstieg in Betracht ziehen", erklärte Marko und ließ die Verärgerung des Patrons Dietrich Mateschitz durchblicken: "Es gibt das Risiko, dass Herr Mateschitz seine Formel-1-Leidenschaft verliert."

Markos Aussagen dürfen durchaus als Drohung aufgenommen werden. Der Rückzug von Red Bull und dem Nachwuchsteam Toro Rosso würde die Formel 1 wohl endgültig ausbluten lassen.

"Diese Regeln töten den Sport"

"Diese Regeln töten den Sport", legte Marko nach. Er hadert mit den Hybrid-Antriebssträngen, den engen Grenzen beim Chassisbau, hält die technischen Vorgaben für zu kompliziert und obendrein für preistreibend.

"Wir wollten auch Kostensenkung, aber so klappt das nicht", erklärte Marko weiter.

Und weil er gerade so schön in Fahrt war, forderte er eine Art Angleichung der Motoren.

Da ließ die Replik von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gegenüber Marko und dem ebenfalls klagenden Red-Bull-Teamchef Christian Horner nicht lange auf sich warten. "Es gibt da in Jerusalem eine Mauer, vor die Du dich stellen kannst und klagen. Vielleicht sollten sie dahin gehen", riet Wolff.

Rote Flagge für Deutschland

Dass ausgerechnet Red Bull, aufgepeppelt durch die Millionen des Brauseunternehmens und lange erfolgsverwöhnt, eine Art PS-Kommunismus fordert, entbehrt nicht einer Art Ironie.

Klar ist aber, dass die Rivalen der Rennbahn bei aller Konkurrenz im Schicksal vereint sind.

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Ohne Spannung ist alle Show nichts.

Das morbide Röcheln ist ja nicht zu überhören. Unter anderem in Deutschland, wo in diesem Jahr nach jetzigem Stand kein Rennen stattfinden wird. Weil sich für Nürburg- und Hockenheimring die Austragung nicht finanziert.

Auch Vettel als Kritiker

In Melbourne entschuldigte sich Lokalheld Daniel Ricciardo förmlich bei den Zuschauern.

"Mir tut es leid für die Fans. Es war ein langweiliges Rennen. Es war echt frustrierend", sagte der Australier, der als Sechster ins Ziel kam.

Auch Vettel, der als Dritter einen starken Einstand im Ferrari feierte, steht der aktuellen Situation weiter kritisch gegenüber.

"Die Zuschauer möchten die Autos sehen", sagte der viermalige Weltmeister und fügte hinzu: "Wenn die Wagen bereits vor dem Start kaputtgehen, ist das nicht richtig."

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