Sebastian Vettel versuchte alles, der Ferrari-Star trieb seine "Gina" ans Limit und machte mächtig Druck auf Lewis Hamilton - doch am Ende musste sich der Heppenheimer seinem Rivalen geschlagen geben.
Hamilton holt Pole vor Vettel
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Und so schnappte Mercedes-Mann Hamilton Vettel mit einer "Spezialrunde" die Pole Position zum Großen Preis von China am Sonntag (ab 8 Uhr im LIVETICKER) noch weg.
"Ich habe es genossen. Wenn ich schneller gewesen wäre, hätte ich es noch mehr genossen", sagte der WM-Führende Vettel nach dem Showdown in Shanghai.
Für das Rennen rechnet sich der Sieger von Australien einiges aus. "Unser Auto ist stark. Morgen werden die Karten neu gemischt", sagte Vettel, der in Melbourne Hamilton von Startplatz zwei aus geschlagen hatte.
Bottas verpasst Platz zwei haarscharf
Nur eine Tausendstelsekunde hinter Vettel landete Valtteri Bottas (Finnland) im zweiten Silberpfeil auf Rang drei. Nico Hülkenberg startet von Platz sieben in sein zweites Rennen für Renault.
Hamilton holte sich nach einer fehlerlosen Leistung seine saisonübergreifend sechste Pole in Serie, stieg hinterher auf einen Zaun und ließ sich von den Fans feiern.
"Wir wussten, dass es eng werden würde und wir eine perfekte Runde brauchen. Ich bin sehr happy", sagte der 32-Jährige, der mit vier Triumphen Rekordsieger in China ist: "Das war ein richtiger Kampf, großartig."
Hamilton hat besseres Ende für sich
Nach dem Smog-Chaos am Freitag konnten Vettel und Hamilton unter normalen Witterungsbedingungen den Kampf um die Pole austragen - und lieferten mit ihrem Duell auch so recht spektakuläre Unterhaltung.
Das Duo trieb sich von Runde zu Runde weiter ans Limit, fest entschlossen, alles aus ihren Autos herauszuholen. Mit dem besseren Ende für Hamilton.
"Lewis hat wieder eine Spezialrunde hingelegt, und das hat gerade noch gereicht", sagte Niki Lauda, Aufsichtsrats-Chef der Silberpfeile, bei Sky. Und von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gab es in der Box spontan Applaus. Zudem dürfte sich der Österreicher über eine gewonnen Wette freuen. "Ich habe zehn Euro verloren, weil ich zu Toto gesagt habe: 'Heute kriegen wir einen drüber.' Aber das sind zehn Euro, die ich gern ausgebe", sagte Lauda.
Wolff spricht über Wehrlein-Ausfall
Pascal Wehrlein verpasst wegen mangelnder Fitness nach einem Unfall beim sportlich bedeutungslosen "Race of Champions" im Winter das Rennen. Seine dabei erlittene Verletzung war offenbar schlimmer als bislang angenommen.
"Pascal hat sich bei dem Unfall Wirbel im Halswirbelbereich gestaucht und gebrochen. Er hat Glück gehabt, dass es nicht zu einer weitreichenderen Verletzung gekommen ist", sagte Toto Wolff bei RTL über den Silberpfeil-Zögling.
Wehrleins Ersatzmann Antonio Giovinazzi leistete sich im Sauber derweil auf der Start- und Zielgeraden einen spektakulären Unfall. Der Italiener geht als 15. ins Rennen.
FIA trifft Smog-Vorkehrungen
Unterdessen trifft der Weltverband FIA Vorkehrungen, damit das Rennen wie geplant stattfinden kann - auch wenn der Rettungshubschrauber - wie am Freitag während des fast komplett ausgefallenen Trainings - wegen des Smogs in der Mega-City nicht starten könnte.
In dem Fall soll eine Polizei-Eskorte einen Transport per Krankenwagen wie vorgeschrieben in 20 Minuten ins anvisierte, aber 38 km entfernte Krankenhaus gewährleisten.
Zudem werden Vorbereitungen getroffen, ein näher an der Strecke gelegenes Krankenhaus mit dem notwendigen neurologischen Equipment auszustatten.