Die fassungslose Reaktion von Trainer Thomas Tuchel auf die Kritik von Uli Hoeneß ist in aller Munde - und sie lässt auch in einem Nebensatz tief blicken.
Vielsagender Nebensatz von Tuchel
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„Ich hätte auf diese Aussage überhaupt nicht reagiert, wenn sie nicht von Uli Hoeneß, unserem Boss, und vier Tage vor dem Real-Spiel gekommen wäre“, sagte Tuchel bei Sky vor dem Sieg gegen Eintracht Frankfurt, als er mit Hoeneß' Aussagen vom Vortag konfrontiert wurde.
Vielsagendes Detail: Tuchel nennt den Ehrenpräsidenten Hoeneß „unseren Boss“ - was er eigentlich längst nicht mehr ist: Vorstandschef ist Jan-Christian Dreesen, Sportvorstand Max Eberl, Präsident Herbert Hainer. Die gefühlte Wahrheit ist bei Tuchel offenbar eine andere - dass er seine Wahrnehmung so ausspricht ist Wasser auf die Mühlen der Kritiker, die Bayern zu sehr von Hoeneß geprägt sehen.
An Hoeneß' Kritik an Tuchel haben am Samstag auch die TV-Experten Didi Hamann und Lothar Matthäus scharfe Kritik geübt.
Tuchel von Hoeneß „in meiner Trainerehre verletzt“
„Ich bin in meiner Trainerehre verletzt“, sagte Tuchel über Hoeneß: „Das ist so meilenweit an der Realität vorbei, ich weiß gar nicht, wie ich darauf antworten soll“. Er habe „wenig Verständnis dafür. Ich finde es absolut haltlos.“
Tuchel weiter: "Wenn wir etwas nachgewiesen haben in den letzten 15 Jahren, dann, dass Spieler aus der Akademie immer einen Platz bei uns haben, wenn sie ihre Leistung bringen." Der 50-Jährige redete sich richtig in Rage.
Eine Aussprache mit Hoeneß wolle er nicht: „Wenn ich das auch noch herunter schlucken muss, dann schlucke ich das runter. Schwamm drüber. Ich habe schon zu viel darüber geredet.“
Hoeneß hatte auf einer Veranstaltung der FAZ erklärt, der Rekordmeister wolle „einen Trainer haben, der die Spieler verbessert“. Das sei „der Vorwurf“ an Tuchel, mit dem er „privat überhaupt kein Problem“ habe. „Er hat eine andere Einstellung. Nicht, dass man den Pavlovic verbessern kann, dass man den Davies verbessern kann. Sondern: Wenn‘s nicht weitergeht, dann kaufen wir.“