Der ehemalige DFB-Schiedsrichter Manuel Gräfe hat das Abseitstor des BVB in der Champions League analysiert und auf das unterschiedliche Vorgehen von DFB und UEFA verwiesen.
Abseits? Gräfe erklärt Füllkrug-Tor
„Nichts für Fußballromantiker“ sei der zurückgenommene Treffer von Niclas Füllkrug gegen die PSV Eindhoven zum vermeintlich vorentscheidenden 2:0.
Während beim DFB „Positionen manuell markiert“ werden, erfolge dies bei der UEFA automatisch mithilfe von Technik. „Geister, die ich rief“, schreibt Gräfe auf X.
Gräfe erklärt VAR-Entscheidung
So hätte die Positionierung von Füllkrug in der Bundesliga keine Abseitsentscheidung zur Folge gehabt, da dort „der Körperschwerpunkt zusätzlich vom VAR für die dann erstellten Abseitslinien definiert“ worden wäre.
Denn: Füllkrug hielt sich gegen die PSV lediglich mit einem kleinen Teil des oberen Arms im Abseits auf, seine Füße und auch sein Körperschwerpunkt jedoch nicht. Schiedsrichter Daniele Orsato nahm den Treffer zur Verwunderung des Stürmers dennoch zurück.
Füllkrug ratlos: „Bis wohin geht die Schulter?“
„Mit dem Arm darf man doch gar kein Tor erzielen. Wieso ist das Abseits?“, fragte Füllkrug nach dem Spiel bei DAZN, als er die Bilder zum ersten Mal sah. „Jetzt definiere Schulter, bis wohin geht die Schulter? Wenn ich das so sehe, würde ich sagen Nein, wenn ich ehrlich bin.“
Gräfe sieht das Problem darin, dass sich bei internationalen Spielen „im Ball Sensoren“ befinden, „die das exakt zu ermitteln versuchen sowie die Kameras, die die Ballabgabe per se überwachen“. Allerdings gebe es „wie bei jedem Programm eine Fehlertoleranz“. Diese wurde dem BVB zum Verhängnis.
Aufgrund des Weiterkommens war der Ärger von Füllkrug schnell verflogen. Zudem steuerte er beim 2:0 von Marco Reus den Assist bei.