Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat nach der Pleite der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Slowakei (0:2) Bundestrainer Julian Nagelsmann kritisiert.
Zu viel "Ausprobiererei": Matthäus für Festlegung auf ein System
Matthäus hinterfragt Nagelsmann-System
„Die Leistung der deutschen Mannschaft hat mich vollkommen überrascht, fast schockiert“, erklärte Matthäus bei der Bild-Zeitung und fügte hinzu: „Am Ende muss man sagen: Es war in der Höhe noch glücklich. Wenn Torwart Oliver Baumann nach einer 0:2-Niederlage noch der beste Mann war, spricht das Bände über die Leistung.“
Matthäus fordert klares Spielsystem
Seiner Meinung nach fehlten die Konzentration, Bissigkeit, Leidenschaft. „Deutschland hat sich von einer taktisch gut eingestellten slowakischen Mannschaft überraschen lassen. Die deutsche Mannschaft war mit dem Kopf nicht auf dem Platz“, so der 64-Jährige.
Er sprach sich zudem für die Festlegung auf ein Spielsystem aus. „Diese Ausprobiererei“ von Bundestrainer Julian Nagelsmann gefalle ihm „so gar nicht“, sagte die Legende bei Sky Sport: „Ich weiß gar nicht, wie wir genau gespielt haben, was der Plan in der Slowakei war.“
Vergleich zum FC Bayern
Matthäus fragte sich nach der unerwarteten Niederlage zum Start der WM-Qualifikation: „War das ein 4-2-2-2 ohne Ball und ein 3-5-2 im Ballbesitz? Wollte er sein altes Leipzig-System ausprobieren? Ich kann mich mit den ganzen Änderungen einfach nicht anfreunden.“
Das Fazit des 150-maligen Nationalspielers: „Wir sollten uns auf ein System fokussieren und dieses perfekt umsetzen. Ich persönlich wäre für das 4-2-3-1. So wie man es seit Jahren von Bayern München kennt und auch viele Nationalspieler es beherrschen.“
„Wollen nicht alles zerreden“
Gleichzeitig war Matthäus aber auch nicht nach einer Weltuntergangsstimmung zumute. „Wir wollen jetzt nach einem richtig schlechten Spiel nicht alles zerreden. Julian darf jetzt keine Rücksicht mehr auf Namen und Verdienste nehmen. Und wenn Einstellung und Emotionalität ein Problem sind, dann denke ich in erster Linie auch an Spieler wie Anton, Andrich und Schlotterbeck - wenn er wieder fit ist“, sagte er.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)