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Als Michael Jordan einem Fan zu einer Million Dollar verhalf - irrer Wurf von Bulls-Fan Don Calhoun 1993

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Als Michael Jordan einem Fan zu einer Million Dollar verhalf - irrer Wurf von Bulls-Fan Don Calhoun 1993

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Der verrückteste Wurf der Geschichte?

In der NBA gibt es hin und wieder unglaubliche Geschichten, die wenig mit dem Spiel selbst zu tun haben. Dies ist eine davon. Ein Zuschauer verändert mit seinem Wurf die Halbzeitshows für immer - und erhält unerwartete Hilfe von Michael Jordan.
Michael Jordan gilt als der vielleicht beste Basketball-Spieler der Geschichte. Im März 1990 zeigte MJ im Trikot der Chicago Bulls, wieso er diesen legendären Status innehat.
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle

Michael Jordan schaffte in seiner Karriere über 5.000 Assists - einer seiner wichtigsten taucht aber in keiner Basketball-Statistik auf.

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Dahinter steckt eine der kuriosesten Geschichten der NBA, die zumindest nicht direkt mit einem Basketball-Spiel etwas zu tun hatte. Doch der Reihe nach.

Es ist exakt 30 Jahre her, als sich am 14. April 1993 nicht nur das Leben eines Bulls-Fans von einer Sekunde auf die andere für immer veränderte - auch das Entertainment rund um NBA-Spiele wird davon bis heute geprägt.

Dahinter steckt der damals neu in die Mode gekommene Halbzeitwurf, den es bei den Chicago Bulls seit noch nicht allzu langem gab. Dabei musste ein Zuschauer einen Ball von der gegenüberliegenden Freiwurflinie erfolgreich versenken - eine fast unlösbare Herausforderung.

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Noch dazu für jemandem, der vorab einen Vertrag unterzeichnen musste, dass er nie zuvor „organisierten Basketball“ gespielt hatte. Auf weniger als ein Prozent wurde die Chance berechnet. So waren die bisherigen 19 Versuche auch klar gescheitert, 16 davon waren Airballs.

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NBA: Unglaublicher Wurf gelingt bei Bulls-Partie

Der damals 23-jährige Don Calhoun war vor der Bulls-Partie gegen die Miami Heat von einem Mitarbeiter der Chicago Bulls wegen seiner Schuhe für den 1-Millionen-Dollar-Wurf ausgewählt worden. Diese würden den „Court nicht verschmutzen“.

Was der Mitarbeiter nicht wusste: Calhoun hatte etwas, was seine Vorgänger nicht hatten - völlige innere Ruhe. ESPN erzählte er, dass er kurz vor dem Wurf an seinen Bruder Clarence dachte, der bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen war. „Das ist für Clarence“, sagte er sich beim Loslassen des Balls.

Knapp 19.000 Zuschauer plus die sich wenige Meter entfernt aufhaltenden Bulls-Stars um Jordan, sahen, wie der Ball einen hohen Bogen machte. Calhoun dachte zwischenzeitlich, der Ball würde „die Shotclock treffen“ - doch er sank im genau richtigen Moment und ging tatsächlich in den Korb.

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Die Menge jubelte, als hätten die Bulls gerade den Titel geholt. Aber nicht nur die Zuschauer flippten aus - auch das Bulls-Team feierte den Wurf wie einen Buzzerbeater von Jordan.

Plötzlich fand sich Calhoun sogar in einer Spielertraube um Jordan und Scottie Pippen wieder. Jordan, den Calhoun nach dem Wurf „Woo“ jubeln gehört hatte, schlug ihm auf den Rücken und flüsterte ihm ins Ohr: „Großartiger Wurf, Junge.“

Langfristig führte der „Calhoun Shot“ dazu, dass die kleinen Fan-Wettbewerbe in der Halbzeitpause einen riesigen Aufmerksamkeitsschub bekamen und plötzlich überall zu sehen waren. Diese Auswirkungen sind bis heute noch zu sehen.

Der Kampf um ein Autogramm von Michael Jordan

Doch zunächst einmal drehte sich alles nur um Calhoun, der sogar den klaren Bulls-Sieg gegen Miami in den Hintergrund rücken ließ.

Alle anwesenden Journalisten wollten danach ein Interview mit ihm. Auch die Bulls-Spieler (und sogar einige Heat-Profis) kamen nach der Kabine zu ihm und gaben ihm ein Autogramm auf jenem Ball, der ihm eine Million Dollar eingebracht hatte und vom Schiedsrichter überreicht worden war.

Alle Bulls-Spieler? Nein. Einer fehlte. Michael Jordan. Jener Jordan, dessen Durchbruch als bester Spieler der NBA Calhouns verstorbener Bruder viele Jahre zuvor prophezeit hatte - und Calhoun daher besonders wichtig war.

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Plötzlich schien sich die Gelegenheit zu bieten, als Jordan aus der Kabine kam und lächelnd Blickkontakt mit ihm aufnahm. Calhoun wollte sein anstehendes TV-Interview sofort verschieben, doch der Produzent sagte ihm, dass das Interview jede Sekunde beginne.

Da Calhoun nicht unhöflich erscheinen wollte, entschloss er sich, das Interview in aller Schnelle durchzuziehen. Doch der Start des Interviews verzögerte sich - und als Calhoun damit durch war, fehlte von MJ jede Spur.

Das Treffen mit Jordan war geplatzt, Calhoun niedergeschlagen - da half es auch wenig, dass ihn die ganze NBA-Welt feierte.

Vertragsklausel: Doch keine Million Dollar für Calhoun?

Doch es sollte noch schlimmer kommen: In den nächsten Tagen meldeten Zeitungen und Fernsehsender, dass Calhoun die eine Million Dollar wahrscheinlich gar nicht erhalten würde. Denn Calhoun hatte auf Community Colleges Basketball gespielt. Laut ESPN in elf Spielen, wobei er ganze drei Körbe warf.

Der Versicherung reichte dies, um ihm die Summe wegen „organisierten Basketballs“ zu verwehren. Doch auch ohne Social Media damals löste dies einen Sturm der Entrüstung bei den Bulls-Fans aus - und nicht nur bei denen, wie sich später herausstellte.

Die Bulls beriefen kurze Zeit später eine Pressekonferenz ein, in der sie verkündeten, dass das Geld auf jeden Fall ausgezahlt werden würde. Calhoun bekam über 20 Jahre jährlich 50.000 Euro ausgezahlt. Was wirklich zu dem Sinneswandel führte, erfuhr er erst später.

Sein großes Ziel, ein Autogramm von „Air Jordan“ auf seinem Ball zu erhalten, blieb aber immer noch unerfüllt.

Calhoun erfährt von Jordan die Geld-Hintergründe

Als Calhoun im nächsten Jahr erfuhr, dass Jordan ein Basketball-Spiel von einem seiner Kinder besuchen würde, sah er die Gelegenheit gekommen.

Doch Jordan war in einer eigenen Sektion, abgetrennt vom Rest der Zuschauer und mit einem Sicherheitsmann davor. Dieser ließ Calhoun trotz aller Erklärungen, wer er sei und warum er dieses Autogramm unbedingt haben müsse, nicht durch.

Nicht einmal der Ball durfte zu Jordan gebracht werden. Seine klare Leitlinie lautete, dass er bei Events seiner Kinder keine Autogramme gebe.

Doch zu Calhouns Überraschung kam der Sicherheitsmann kurz vor Spielende zu ihm und sagte ihm, er könne mit Jordan zu dessen Auto laufen. Calhoun hatte Ball und Stift griffbereit, doch Jordan wollte erst einmal etwas völlig anderes wissen: „Hast du das Geld bekommen?“

Calhoun war überrascht und antwortete mit „Ja“. Noch überraschter war er aber, als er Jordans folgende Worte hörte: „Gut. Wir haben dafür gesorgt, dass sie es dir geben. Wir waren sauer, dass sie versuchten, dich nicht zu bezahlen.“

Jordan und sein Bulls-Team hatten also entscheidend dabei geholfen, dass Calhoun die eine Million Dollar erhielt. Der Mann mit dem unbändigen Ehrgeiz hat abseits des Courts eben auch diese Seite und half mit, ohne selbst einen Nutzen davon zu haben. MJ spricht auch bis heute nicht darüber.

Nächste Absage von Jordan - und das späte Happy End

Das Geld nutzte Calhoun, um seinem Sohn, den er nach seinem verstorbenen Bruder benannte, das College zu finanzieren. Dieser ist inzwischen Doktor. Mit diesem einen Wurf - und der Hilfe von Jordan - hatte sich also nicht nur sein Leben für immer verändert.

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Und was war jetzt mit dem Autogramm? Auf die Frage, ob Jordan ihm den Ball nun unterschreiben würde, verneinte dieser. Er habe seine Prinzipien, an denen er eisern festhalte.

Es war eben doch immer noch Michael Jordan.

P.S.: Auf Jordans Tipp hinterlegte Calhoun seinen Ball in dessen Steakhouse und bekam Wochen später doch noch die langersehnte Unterschrift.