Die belarussische Biathletin Dzinara Smolskaya, die vor ihrer Hochzeit unter dem Namen Alimbekava antrat, hat einen Einblick in ihren erschwerten Trainingsalltag gegeben. Vor allem die Arbeit am Schießstand sei betroffen, sagte die 29-Jährige in einem Interview mit russischen Medien.
Biathlon-Star macht alarmierendes Geständnis!
Biathlon-Star schlägt Alarm
„Manchmal schießen wir im Training mit so schlechten Patronen, dass sie nicht einmal die Scheiben erreichen. Darunter haben wir den gesamten Sommer lang gelitten“, schilderte Smolskaya. Die Trainingsbedingungen seien nach wie vor stark von den EU-Sanktionen gegen Russland und Belarus beeinflusst, die infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine verhängt wurden.
Biathlon unter Boykott? „Das ist deutlich komplizierter geworden“
Den Athletinnen und Athleten bleibt allerdings nichts anderes übrig, als sich mit den Mängeln abzufinden. „Wir wissen: Im Moment ist die Situation so, dass wir einfach nur für eine Weile existieren müssen”, sagte die Staffel-Olympiasiegerin von 2018. Zudem sei es nicht leicht, an neues Skimaterial zu kommen. Einige würden mit jahrealter Ausstattung laufen, betonte Smolskaya.
„Da der Schnee in Europa und Russland völlig anders ist, war es nicht einfach, sich darauf einzustellen. Jetzt hilft uns das Sportministerium dabei, neue Skier zu kaufen, aber das ist sicherlich deutlich komplizierter geworden“, so Smolskaya. „Die Sanktionen erlauben es vielen führenden Herstellern in Europa nicht, uns das Material direkt zu verkaufen.“
Ein Ende der Sanktionen ist derzeit nicht in Sicht. Smolskaya glaubt daher, dass „der normale Biathlon-Alltag erst wieder Einzug erhält, wenn die Sanktionen aufgehoben werden“. Die Belarussin war lange im Weltcup aktiv und feierte 2020 beim Sprint in Hochfilzen einen Einzelsieg.