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Skispringen: Ex-Bundestrainer poltert - "Die deutsche Politik hat massiv versagt"

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Skispringen: Ex-Bundestrainer poltert - "Die deutsche Politik hat massiv versagt"

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Ex-DSV-Trainer poltert gegen Politik

Der langjährige Bundestrainer Werner Schuster ist mittlerweile für die Talenteförderung beim Deutschen Skiverband (DSV) zuständig. Weshalb es derzeit im Skisprungsport ein Nachwuchsproblem, weiß er nur allzu gut.
Werner Schuster spricht über die Nachwuchsprobleme im deutschen Skisprungsport
Werner Schuster spricht über die Nachwuchsprobleme im deutschen Skisprungsport
© Imago
SPORT1
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von SPORT1

Die Nachwuchsprobleme sind im deutschen Skisprungsport ein großes Thema. Als Verantwortlicher für Talenteförderung wird der langjährige Bundestrainer Werner Schuster mit diesen Missständen oft konfrontiert. In einem Interview mit Eurosport spricht der 54-Jährige nun über die schwierigen Umstände in der Jugendarbeit.

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„Es gibt durchaus Springer mit Potenzial, aber die Talente rennen uns nicht die Tür ein“, betonte Schuster mit Blick auf den fehlenden Nachwuchs und ergänzte: „Wir müssen gemeinsam versuchen, an allen Hebeln zu drehen und mit engagierten Trainern und guten Strukturen diese Lücke möglichst schnell zu schließen.“ Die Situation sei nicht zu unterschätzen, allerdings dürfe man auch nichts erzwingen.

Im Spitzensport gebe es „immer wieder diese Wellen, damit haben auch andere Verbände zu kämpfen“, stellte Schuster fest. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass die Quelle nicht versiegt.“ Dass es in Deutschland zunehmend weniger Kinder gibt, die überhaupt Wintersport im Leistungsbereich betreiben, wundert den Österreicher nicht.

Corona? „Viel zu viel eingeschränkt!“

„Es kommen mehrere Faktoren zusammen. Das Angebot für Kinder und Jugendliche ist deutlich vielfältiger geworden. Es ist nicht mehr so leicht, die Kinder für sportliche Leistungen zu begeistern. Die Eltern müssen Opfer bringen, in Deutschland gibt es nicht an jeder Ecke Skisprungschanzen“, sagte Schuster und kritisierte, dass „die deutsche Politik in der Coronazeit massiv versagt“ habe.

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Im Vergleich zu anderen Ländern sei in Deutschland viel zu viel eingeschränkt worden. „Hinzu kommt, dass der gesamte Wintersport infolge der Klima- und Schneeproblematik im Abwind ist. Man muss auf allen Ebenen Anstrengungen unternehmen, um das System zusammenzuhalten und die vielen positiven Dinge, die der Sport mit sich bringt, zu vermitteln“, meinte Schuster.

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„Österreich hat schon einen Standortvorteil“

Seine Heimat Österreich habe Deutschland im Nachwuchsbereich mittlerweile abgehängt. Zwar litt auch die Alpenrepublik vor sechs, sieben Jahren unter einer kleinen Delle, aber „man hat neuen Schwung aufgebaut und im Moment steht Österreich einzigartig dar - vielleicht besser denn je“, sagte der langjährige Bundestrainer.

Schuster erklärte: „Österreich hat schon einen Standortvorteil. Es ist leichter zu organisieren, man hat kürzere Wege und im Herz der Alpen Anlagen wie Seefeld, Eisenerz oder Villach, die durchgehend einen Sprungbetrieb anbieten. Es gibt immer wieder junge Trainer, die sich dafür begeistern. Das Paket passt, die Talente stehen sich sogar gegenseitig auf den Füßen.“