Erwartungsgemäß locker und weitgehend ohne Probleme haben die deutschen Asse Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov bei der Tischtennis-WM in Düsseldorf die zweite Einzelrunde erreicht.
WM: Boll und Ovtcharov in Runde 2
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Die beiden Top-10-Stars des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) nutzten ihre Erstrunden-Matches gegen Kontrahenten deutlich jenseits Platz 100 der Weltrangliste zu besseren Trainingseinheiten unter Wettkampfbedingungen.
Zeit für Experimente
In die Runde der besten 64 zog vor gut 3000 Zuschauern auch Patrick Franziska (Saarbrücken) ein. Die Erstrundenspiele von Bastian Steger (Bremen), Ruwen Filus (Fulda) und Ricardo Walther sind für den späteren Mittwochnachmittag angesetzt.
"Das war ein ganz angenehmes Auftaktspiel", sagte Rekordeuropameister Boll nach seinem 4:0-Spaziergang gegen den hoffnungslos unterlegenen Schotten Gavin Rumgay: "Man spürt, dass man den Gegner im Griff hat und nicht viel anbrennen kann. Da probiert man auch schon einmal etwas aus."
Boll auch im Doppel weiter
Im Doppel zog Boll zusammen mit Chinas Topspieler Ma Long nach eine Sieg über die indische Kombination mit Bolls Klubkollege Sharath Kamal Achanta sowie Sathiyan Gnanasekaran ins Achtelfinale ein.
In der Runde der besten 16 treffen Boll/Ma nun am Donnerstag (12.15 Uhr) in einem für den weiteren Wettbewerb richtungweisenden Duell auf das chinesische Favoriten-Duo mit Titelverteidiger Xu Xin und dem Weltranglistenzweiten Fan Zhendong. Der Sieger des Matches darf sich nahezu beste Chancen auf den Titelgewinn ausrechnen.
Ovtcharov blieb beim 4:2 gegen den Tschechen Lubomir Jancarik trotz seiner Satzverluste ebenfalls ungefährdet. Bolls nächster Gegner ist am Donnerstag der polnische EM-Dritte Jakub Dyas. Ovtcharov trifft entweder auf den Brasilianer Cazuo Matsumoto oder der Engländer Paul Drinkhall.
Solja schon raus
Die Mannschafts-Olympaizweite Petrissa Solja schied überraschend in der zweiten Runde des Einzels aus.
Am Mittwochabend unterlag die Berlinerin der in der Weltrangliste 79 Positionen schlechter geführten Ungarin Szandra Pergel mit 1:4 und verpasste den Sprung in die Runde der besten 32 am Donnerstag. Dafür schaffte die deutsche Meisterin Kristin Silbereisen (Kolbermoor) den Sprung in die nächste Runde. Sie schlug Yu Mengyu aus Singapur mit 4:2.
Sabine Winter (Kolbermoor) unterlag trotz 2:0- und 3:2-Führung nach Sätzen schließlich der US-Amerikanerin Lily Zhang. Die hatte im Mixed mit Kunal Chodri schon dem hochgehandelten Duo Solja/Fang Bo zum Auftakt Schwierigkeiten bereitet.
Bereits am Nachmittag waren die WM-Debütantinnen Chantal Mantz (Berlin), Nina Mittelham (Bad Driburg) und Wan Yuan (Bingen-Münster/Sarmsheim) in ihren Erstrunden-Partien gescheitert.