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Dirk Nowitzki im Interview über Mavericks, Warriors und Karriereende

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Dirk Nowitzki im Interview über Mavericks, Warriors und Karriereende

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Exklusiv: Nowitzki sagt Bayern ab

Im SPORT1-Interview spricht Dirk Nowitzki über sein Karriereende, eine Parallele zu Kobe Bryant und die neuen Warriors. Durants Wechsel sei für die Mavs ein Glücksfall.
Dirk Nowitzki schließt eine von Uli Hoeneß erhoffte Rückkehr in die Bundesliga aus
Dirk Nowitzki schließt eine von Uli Hoeneß erhoffte Rückkehr in die Bundesliga aus
© SPORT1-Grafik Paul Hänel / SPORT1 und DPA Picture-Alliance
Florian Pertsch
Florian Pertsch
von Florian Pertsch

Dirk Nowitzki steht vor seiner 19. Saison in der NBA - nach wie vor für die Dallas Mavericks, den Champion von 2011.

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Doch in den vergangenen vier Spielzeiten kamen die Texaner nie über die erste Playoff-Runde hinaus, und auch in diesem Sommer kam kein neuer Superstar nach Dallas.

Nowitzki, der 13-malige All-Star und wertvollste Spieler von 2007, verlängerte trotzdem noch mal um zwei Jahre. Vor dem Saisonstart (Mi., 5.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 US) spricht der 38-Jährige im SPORT1-Interview über seine Motivation, seine Rolle bei den Mavs und den spektakulär verstärkten Vizemeister Golden State Warriors. 

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Und er hat schlechte Kunde für die Bundesliga-Fans: Eine Rückkehr nach Deutschland, wo besonders der designierte FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß auf ihn gehofft hatte, schließt der Würzburger aus.

SPORT1: Wie bewerten Sie die Transfers der Mavs in diesem Sommer? Hätte da nicht mehr passieren können?

Nowitzki: Ja, die ersten zwei Tage in der Free Agency waren ein bisschen langsam. Da haben schon wieder alle gedacht: Uh, das wird ein bitterer Sommer für die Mavs. Dann hatten wir Glück, dass Kevin Durant zu Golden State ging. Das hieß quasi, dass sie Bogut und Barnes finanziell nicht halten konnten. Und ich glaube, die werden bei uns super rein passen. Bogut ist ein Center, der viel erlebt hat. Die Mitspieler lieben ihn alle, weil er so selbstlos ist und super mit der Mannschaft spielt. Von Barnes erwarten wir uns viel in den nächsten Jahren - er ist ja erst 24. Er arbeitet verdammt viel und er will natürlich mehr Verantwortung als bei Golden State. Wir wollen ihn als Allround-Waffe einsetzen, und so wie er arbeitet und sich verbessert hat, werden wir eine Menge Spaß mit ihm haben. Ansonsten haben wir eine solide Truppe. Vergangenes Jahr hat man gesehen, dass Deron Williams sehr wichtig für unsere Mannschaft ist - er hat eine Riesensaison gespielt. Wenn er gesund war, war er teilweise unser bester Spieler.

SPORT1: Über Sie selbst hieß es zuletzt häufig. Solange die Betonfüße noch tragen… Wie sagen Sie selbst?

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Nowitzki: Es macht schon noch Spaß. Klar wird's ein bisschen schwerer von Jahr zu Jahr, aber ich hoffe doch, dass ich die nächsten zwei Jahre noch mal so spielen kann wie voriges Jahr, dass ich für wichtige Körbe da bin, dass ich den Jungs helfen kann. Ich versuche wieder effizient zu spielen und meinen Teil dazu beizutragen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen.

SPORT1: Im Februar sagten Sie uns, manchmal seien Auswärtsspiele ganz gut, weil du da nicht Windeln wechseln musst. Geht es langsam in die andere Richtung, und Sie denken: Eigentlich würde ich jetzt gerne bei den Kids bleiben?

Nowitzki: Etwas von beidem. Klar ist es immer bitter, wenn man wieder loszieht. Manchmal sind wir ja nur ein oder zwei Tage zu Hause, dann ziehen wir wieder los, das ist manchmal nicht leicht mit den Kids. Vor allem mit der Großen, die jetzt schon versteht, dass Papa schon wieder weg muss. Aber ich glaube, dass die sich auch noch freuen, dass ich noch spiele, zumindest zwei Jahre. Die gehen jetzt auch schnell vorbei. Wir haben wirklich einen tollen Sommer gehabt. Ich war jeden Tag mit ihnen unterwegs, wir waren überall, sind rumgereist.

SPORT1: Ist ein Karriereende in Deutschland angesichts Ihres neuen Zweijahresvertrag überhaupt noch vorstellbar?

Nowitzki: Das ist für mich schon lange kein Thema mehr, ehrlich. Selbst wenn ich jetzt aufgehört hätte, würde ich nicht noch mal in Deutschland spielen. Ich wollte immer meine Karriere hier beenden, in der NBA. Ich war ja meine gesamte Karriere in Dallas. 20 Jahre in der NBA, für einen Klub wären eine tolle Sache. Es gibt bis jetzt nur Kobe, der das geschafft hat.

SPORT1: Kobe Bryant hat in seinem letzten Spiel 60 Punkte geworfen, viele sagen, zum Teil wurden sie ihm von Utah geschenkt. Würdest Sie auch so ein Geschenk haben wollen? 

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Nowitzki: Ich glaube nicht, dass das geschenkt war. Ich habe das Spiel gesehen - es war der Wahnsinn. Ich hatte sogar Tränen in den Augen, wie er das Spiel an sich gerissen hat. Er war total platt, konnte kaum mehr aufstehen von der Auszeit und trotzdem kam er dann rein. Es war ein Riesen-Abschied für einen der besten Basketballer, der je gespielt hat. Ich habe mich wahnsinnig für ihn gefreut.

Wie mein Abschied läuft? Keine Ahnung! Da möchte ich auch gar nicht zu sehr dran denken.

SPORT1: Golden State hat sich mit Kevin Durant noch mal spektakulär verstärkt. Sind die Warriors jetzt unschlagbar, oder verderben zu viele Köche den Brei?

Nowitzki: Wenn man sich Miami anschaut, die hatten ja auch eine wahnsinnige Mannschaft und drei Hall of Famer drin. Auch die haben ein bisschen gebraucht, um sich einzuspielen. Davon haben wir mit den Mavs auch profitiert [beim gewonnenen Finale 2011]. Danach waren sie drei weitere Jahre in den Finals. Golden State hat vergangenes Jahr mit 73 gewonnenen Saisonspielen einen neuen NBA-Rekord aufgestellt und kriegt jetzt noch einen der zwei, drei weltbesten Spieler. Ihr Vorteil kann sein, dass sich alle drei Spieler [Steph Curry, Klay Thompson und Durant] auch sehr gut ohne Ball bewegen können. Die müssen nicht unbedingt alle den Ball haben und 20 Mal dribbeln. Von daher glaube ich schon, dass es funktionieren kann.

SPORT1: Wer ist neben den Warriors Ihr Favorit auf den Titel?

Nowitzki: Cleveland hat sie ja in den Finals geschlagen, obwohl Golden State der Favorit war und 3:1 vorne lag. Die Cavaliers mit LeBron sind mit Sicherheit der Topfavorit im Osten. Aber erst mal muss gespielt werden, und es können immer Verletzungen dazwischen kommen - vor allem bei solch einer langen Saison.