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Biathlon-Hoffnung Laura Dahlmeier vor dem Start der WM in Oslo

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Biathlon-Hoffnung Laura Dahlmeier vor dem Start der WM in Oslo

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Was Gold-Hoffnung Dahlmeier stark macht

Laura Dahlmeier macht sich bei der Biathlon-WM auf Medaillenjagd. Aus der Anti-Neuner ist eine starke Läuferin geworden. SPORT1 erklärt ihr Erfolgsgeheimnis.
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© Imago
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle
Andreas Kloo
Andreas Kloo
von Stefan Schnürle, Andreas Kloo

Bei der Frage nach den Medaillenkandidaten für die Biathlon-WM in Oslo führt kein Weg an Laura Dahlmeier vorbei.

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Bei zwölf Starts kletterte die 22-Jährige in dieser Saison gleich sechs Mal auf das Podest. Eine Podiums-Quote von 50 Prozent.

Sollte sie diese Quote auch bei der WM in Oslo fortsetzen, würde sie gleich mit mehreren Medaillen nach Deutschland zurückkehren.

Beim WM-Auftakt, der Mixed-Staffel (Do., 15.30 Uhr im LIVETICKER), ist sie zwar wegen einer Magenverstimmung noch nicht dabei. Beim Sprintrennen am Samstag (14.30 Uhr im LIVETICKER) will die Partenkirchenerin dann aber angreifen.

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Die Chancen auf Edelmetall gleich im ersten WM-Einzelrennen stehen gut. SPORT1 nennt fünf Faktoren, die Dahlmeier so stark machen.

1. Ehrgeiz:

"Nur viertbeste Deutsche. Das ist ganz schön schlecht."

Das sagte Laura Dahlmeier nach ihrem sechsten Platz beim Sprint in Hochfilzen, wo die deutschen Damen einen Dreifachsieg feierten.

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Die Anwesenden hielten das zunächst für einen reinen Scherz - doch wer Dahlmeier danach beobachtete, stellte fest, dass sie sich tatsächlich darüber ärgerte, nur viertbeste Deutsche gewesen zu sein.

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Zu wenig für die ehrgeizige Dahlmeier, die am nächsten Tag umgehend mit dem Sieg in der Verfolgung konterte.

Es ist nur eines von vielen Beispielen für Dahlmeiers enormen Ehrgeiz. "Es ist bei jedem Rennen, mein Ziel aufs Podium zu laufen", beschrieb sie beim Weltcup in Ruhpolding ihre Einstellung im Gespräch mit SPORT1.

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2. Klettern:

Dahlmeier besteigt für ihr Leben gern Berge. Und diese sind alles andere als klein, sondern teilweise über 4.000 Meter hoch. So war sie bereits auf dem Elbrus in Russland, dem Mont Blanc und gemeinsam mit Miriam Gössner auf dem Matterhorn.

In den Bergen, in der Natur bekommt sie den Kopf frei, kommt auf andere Gedanken und hat gleichzeitig einen sportlichen Ausgleich zum intensiven Biathlon.

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"Wenn man ihr das nehmen würde, wäre auch ihr Erfolg im Biathlon dahin", ist sich Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner sicher, die einst zusammen mit Dahlmeier trainierte.

Dahlmeier geht beim Klettern bewusst an ihre Grenzen – und manchmal auch darüber hinaus: Im August 2014 geht eine ihrer Klettertouren schief und Dahlmeier stürzt 15 Meter ab. Die Folge sind eine Knochenstauchung mit Einblutungen im rechten Bein sowie Bänderrisse.

3. Körpergefühl:

Dahlmeier entwickelt auch durch das Klettern eine extreme Sensibilität, wo ihre körperlichen Grenzen liegen.

"Laura Dahlmeier spürt sehr schnell, wenn sie am Limit ist oder ein Infekt oder gesundheitliche Probleme entstehen. So, dass sie uns immer sehr frühzeitig informiert und sehr konsequent auf solche Situationen reagiert", erklärt Bundestrainer Gerald Hönig. (SERVICE: Der WM-Zeitplan)

Dahlmeiers konsequentes Reagieren besteht dann darin, dass sie Weltcups sofort absagt, wenn sie sich nicht hundertprozentig fit fühlt - obwohl sie dadurch chancenlos auf den Weltcupgesamtsieg ist.

So fehlte sie schon bei insgesamt sieben Einzelrennen in diesem Winter.

Doch auf lange Sicht gesehen vermeidet sie so jegliche Form des körperlichen Raubbaus.

4. Stark in beiden Disziplinen:

Wenn Dahlmeier in dieser Saison an den Start geht, ist mit ihr immer zu rechnen. Das zeigen ihre vier Saisonsiege, die vor allem ihrer verbesserten Laufleistung zu verdanken sind. Dabei galt Dahlmeier noch vor einem Jahr als Anti-Neuner: Schießt gut, aber hat in der Loipe Nachholbedarf.

Doch in dieser Saison ist sie auch läuferisch in der Weltspitze angekommen - wenngleich Neuner im Laufen natürlich eine Klasse für sich war. Dafür schießt Dahlmeier in ihrer vierten Weltcup-Saison bereits deutlich besser als es Neuner je tat.

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Aktuell liegt Dahlmeiers Trefferquote in dieser Saison bei 91 Prozent - von den Top-Läuferinnen ist nur die Weltcupführende Gabriela Soukalova besser. Zum Vergleich: Neuners Saisonbestwert lag bei 81 Prozent.

Dahlmeier vereint damit bereits die idealen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Biathletin. Dennoch hat sie für Neuner sogar noch Luft nach oben. "Die Laura ist erst 22 Jahre alt - wer weiß, was da noch kommt. Sie kann sicher noch einiges verbessern. Ich glaube nicht, dass sie bereits an ihren körperlichen Grenzen ist", sagte Neuner.

5. Neuners Goldschmied:

Mit Neuner teilt Laura Dahlmeier eine Gemeinsamkeit. Beide haben beziehungsweise hatten den gleichen Heimtrainer.

Bernhard Kröll führte einst Neuner zu zwölf WM-Titeln und nun Dahlmeier in die Weltspitze.

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In ein paar Jahren könnten beide noch eine weitere Gemeinsamkeit teilen.

Dahlmeier kann sich vorstellen wie Neuner ihre Karriere früh zu beenden. "Es könnte ganz schnell Schluss sein. Ich glaube nicht, dass ich den Sport ewig mache. Es ist einfach eine brutale Belastung. Mir macht es aktuell unheimlich viel Spaß, aber irgendwann ist man körperlich und geistig am Ende", sagte sie der Sport Bild.

Kein Wunder, denn schließlich gibt es noch viel zu entdecken und viele Berge zu erklimmen.