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Skiflug-WM: Jens Weißflog zur Sicherheit nach Sturz von Lukas Müller

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Skiflug-WM: Jens Weißflog zur Sicherheit nach Sturz von Lukas Müller

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Horror-Sturz: Weißflog fordert Umdenken

Der schwere Sturz von Lukas Müller überschattet den Start der Skiflug-WM. Kulm-Legende Jens Weißflog zeigt sich bei SPORT1 besorgt über die Sicherheit der Springer.
Jens Weißflog spricht bei SPORT1
Jens Weißflog spricht bei SPORT1
© SPORT1-Grafik: Philipp Heinemann

Jens Weißflog hat sie kennengelernt, die zwei Seiten des Kulms.

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Auf der legendären Skiflugschanze, an der in den nächsten Tagen die Skiflug-WM ausgetragen wird, knackte der Sachse 1996 als erster Springer im Skiflug-Mekka Österreichs die 200 Meter. Doch Weißflog bekam auch die unbarmherzige Seite der einst größten Naturschanze der Welt zu spüren, als er dort stürzte.

"Man sieht schon oben, wie weit sich der vorherige Springer nach dem Absprung vom Hang entfernt. Da spielt auf alle Fälle Respekt mit", erinnert sich Weißflog bei SPORT1 an sein Gefühl auf dem Absprungbalken.

Ein Schritt zurück

Noch schwerer als einst Weißflog erwischte es am Mittwoch den österreichischen Vorspringer Lukas Müller, als sich dessen linker Ski kurz vor der Landung bei mehr als 110 km/h löste. Der 23-Jährige stürzte schwer, spürte seine Beine nicht mehr und wurde an der Wirbelsäule operiert. Derzeit liegt Müller auf einer Intensivstation. Noch ist unklar, ob bleibende Schäden drohen.

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ÖSV-Trainer Heinz Kuttin regte nach dem schweren Unfall weitere Überlegungen für die Sicherheit der Springer an. "Man sollte einen solch schweren Sturz nicht kleinreden. Wenn es Gründe gibt, sollte man schleunigst darüber nachdenken, etwas zu ändern", fordert auch Weißflog.

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Seit seinem Karriereende habe die Sicherheit im Skispringen "sogar einen Schritt zurück" gemacht, indem der Weltskiverband FIS den Springern die Nutzung der einst vorgeschriebenen Sicherheitsbindungen freigestellt hat.

Bindung bereitet Sorgen

Auf Weitenjagd sei die derzeit verbreitete, unsicherere feste Verbindung von Schuh und Ski laut Weißflog von Vorteil, "damit die Auflagefläche größer und die Rückkopplung zum Ski besser ist. Da gehen die Sportler individuell ein Risiko ein. Jeder muss selbst beurteilen, ob er das macht."

Eine Entwicklung, die der dreimalige Olympiasieger kritisch sieht: "Bei jedem Hobby-Skifahrer, der sich einen Leihski holt, ist der Verleiher verpflichtet, die Bindung so einzustellen, dass sie sich beim Sturz löst. Im Profisport geht man da eher den umgekehrten Weg."

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Das bekam auch der Österreicher Stefan Kraft zu spüren, der im Probedurchgang von Bischofshofen wegen eines Bindungsfehlers einen Ski in der Luft nicht mehr bewegen und einen Sturz nur mit größter Mühe verhindern konnte.

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Kein Zweikampf um den Titel

Dazu kommt der vergleichsweise steile Hang am Kulm, an dem die Springer anders als etwa in Vikersund eine große Flughöhe erreichen. "Wenn da etwas in der Luft passiert, ist der Weg nach unten lang", so Weißflog.

So etwa bei Thomas Morgensterns schwerem Sturz im Jahr 2014, bei dem sich der Österreicher Schädel- und Lungenverletzungen zuzog.

Erinnerungen, die die Topspringer in den nächsten Tagen am Balken möglichst verdrängen müssen. Der deutsche Mitfavorit Severin Freund konnte das bislang blendend und hält mit 237,5 Metern den offiziellen Schanzenrekord am Kulm. Sein Duell gegen Dauerrivale und Tourneesieger Peter Prevc steht im Blickpunkt.

Doch Jens Weißflog glaubt an einen erweiterten Favoritenkreis: "Ich sehe nicht nur einen Zweikampf. Im Skifliegen sind auch immer noch andere Kandidaten mit vorne. Die Norweger sind immer prädestiniert. Kenneth Gangnes hat durch den zweiten Platz von Willingen vielleicht noch einmal Selbstvertrauen getankt."