Was für eine Saison für den SC Freiburg!
Achtung, Bayern: Das ist Freiburgs Waffe
Die Breisgauer schweben aktuell auf einer Euphorie-Welle. 22 Punkte nach zehn Spielen, als einziges Team der Bundesliga noch ungeschlagen und mit Platz drei aktuell sogar auf Champions-League-Kurs - das ist die aktuelle Bestandsaufnahme. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Nur die Bayern und Borussia Dortmund liegen noch vor dem Team von Christian Streich. Am Wochenende können die Freiburger mit einem Sieg beim FC Bayern sogar mit dem Rekordmeister gleichziehen.
Für den Erfolg mitverantwortlich ist das starke Flügelspiel der Breisgauer. Während Tabellenführer Bayern München den Großteil seiner Tore durch das Spielfeldzentrum eingeleitet hat (26 von 38 = 68 %), erzielte Freiburg seine Tore zu 76 Prozent (13 von 17) über die Flügel.
Gerade die linke Seite mit Vincenzo Grifo und Christian Günther war bisher besonders erfolgreich. Gemeinsam bilden sie die gefährlichste linke offensive Außenbahn und leiteten schon acht Tore direkt ein. Auch wegen Grifo träumen die Fans des Sportclubs schon von Champions-League-Abenden im neuen Europa-Park Stadion.
Grifo will von Champions League nichts wissen
Der Italiener selbst tritt im Gespräch mit SPORT1 aber wie gewohnt auf die Euphorie-Bremse. „Von einem Spitzenteam würde ich jetzt gar nicht so reden. Ich würde sagen, dass wir Qualitäten haben, die sich gerade auch auszahlen. Bei Spitzenteams lassen wir dann lieber die anderen reden.“
Die Tabelle und die aktuelle Form zeigen ein anderes Bild. Wettbewerbsübergreifend sind die Freiburger mittlerweile seit zwölf Pflichtspielen ungeschlagen. In der Tabelle steht Freiburg auf einem Champions-League-Platz. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Von der Königsklasse will Grifo trotzdem erstmal nichts hören. „Wenn wir am letzten Spieltag darüber reden können, dann vielleicht, aber jetzt auf gar keinen Fall. Wir fahren mit dieser demütigen Schiene sehr gut. Wir wollen das auch in der Kabine nicht zu sehr thematisieren.“
Stattdessen sei weiterhin der Klassenerhalt das große Ziel des Sportclubs. Bei schon 22 gesammelten Punkten sollte dieses Ziel schon bald erreicht sein. Auch deshalb gesteht Grifo, dass man ab den 20. Spieltag vielleicht über eine andere Zielsetzung sprechen könne.
Freiburg will Bayern ärgern
Nun steht für den SC Freiburg am Wochenende das Top-Spiel gegen Tabellenführer Bayern München an - und die Streich-Elf sieht sich nicht chancenlos. „Klar, sie haben die besten Spieler und dementsprechend wird es natürlich extrem schwer werden, egal in welcher Verfassung wir sind. Wir gehen aber mit breiter Brust nach München und freuen uns auf das Spiel. Wir werden versuchen die Bayern zu ärgern und versuchen da alles rauszuholen.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Die Freiburger Fans träumen vom ersten Sieg ihres Sportclubs in der Allianz Arena. Nach dem Sieg gegen Fürth am vergangenen Wochenende forderten sie ihre Spieler euphorisch auf den Bayern am kommenden Wochenende die Lederhosen auszuziehen.
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Diesen Gefallen will Grifo den Fans aber nicht erfüllen. „Die Lederhosen werden wir den Bayern definitiv nicht ausziehen, da bin ich mir sicher.“ Trotzdem sei es schön, dass Freiburg nicht als krasser Außenseiter nach München fahre und sich mit dem Rekordmeistergemessen werden kann. „Da wollen wir hin, wir sind Fußballprofis und messen uns mit den besten und das wollen wir schaffen. Schauen wir mal wie das Spiel läuft.“
Sollten die Freiburger auch nach dem Duell mit dem Rekordmeister ungeschlagen sein, werden sie sich im Breisgau noch schwere damit tun, den Klassenerhalt als Hauptsaisonziel zu verkaufen.
Obwohl ihr gewohntes Understatement dann immer schwerer fallen dürfte, wäre das wohl allen Beteiligten in Freiburg recht.