Florentino Pérez, Präsident von Real Madrid, ist bekannt für markante Aussagen, die oft provokativ, manchmal gar überheblich klingen oder polarisierend sind - nichtsdestotrotz sind einige treffend.
Immer wieder Modrić
Luka Modrić lässt Real Madrid vom 14. Champions-League-Titel träumen. Der FC Chelsea braucht im Rückspiel eine Sternstunde, um das Aus noch abzuwenden.
Vor kurzem ließ er wieder einmal aufhorchen und sagte: „Modrić ist in beneidenswerter Form, er ist es wert, wieder den Ballon d‘Or zu gewinnen.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)
Den Ballon d‘Or „erarbeitete“ sich Luka Modrić zur Überraschung und Verwunderung vieler 2018, als er mit den Königlichen seinen vierten Champions-League-Titel gewann sowie Außenseiter Kroatien ins WM-Finale führte.
Diese Auszeichnung war wohl verdient, auch wenn die meisten nicht wahrhaben wollten, dass Modrić derjenige war, der die Phalanx von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi durchbrach. Die beiden Superstars räumten seit 2008 nämlich alle Ehrungen ab, Ronaldo fünf Mal, Messi gar sieben Mal. Und plötzlich stand inmitten der schillernden Superstars der 1,72 Meter kleine und schmächtige Modrić.
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Selbstredend ist der Spielmacher nicht mit CR7 oder La Pulga zu vergleichen, seine Leistungen aber sollten Anerkennung und Respekt verdienen. Und dies genießt Modrić vor allem in der Kabine von Real - auch aktuell.
Modrić ist Reals emotionaler Leader
Nach dem 3:1-Sieg im Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League gegen Paris Saint-Germain ging ein Video viral, das Modrić zeigt, wie er durch das Santiago Bernabeu tanzt, hüpft und springt und sich wie ein kleines Kind über den Einzug ins Viertelfinale freut.
Dabei zeigte er eine Seite, die man selten zu sehen bekommt, denn der 36-Jährige scheut normalerweise das Rampenlicht und ist im Gegensatz zu seinen meisten Fußball-Kollegen auf Social Media kaum aktiv. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)
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Doch in diesem Video ist vor allem eins zu sehen, sein unbändiger Ehrgeiz, seine Mannschaftsdienlichkeit und seine Sieger-Mentalität. Modrić nimmt jeden einzelnen Mitspieler in die Arme, klatscht ihn ab, herzt und küsst einige, und freut sich mit ihnen sowie mit allen Staff-Mitgliedern wie ein Honigkuchenpferd.
Es wird deutlich: Modrić ist ein Anführer. Neben und vor allem auf dem Platz, wie auch der Erfolg gegen das Star-Ensemble um Kylian Mbappé, Neymar und Messi verdeutlicht. Nach der 0:1-Hinspiel-Niederlage lag Real gegen PSG auch im Rückspiel bis zur 61. Minute 0:1 zurück und stand kurz vor dem Aus in der Königsklasse.
Ein Hattrick von Karim Benzema und ein unermüdlicher Modrić, die zusammen ganze 70 Jahre auf dem Buckel haben, sicherten aber noch das Weiterkommen und lassen die Madrilenen weiter vom 14. Champions-League-Titel träumen.
65 Prozent gewonnen Zweikämpfe
Während sich Benzema aufgrund seiner 37 Tore und 13 Vorlagen in 37 Pflichtspielen mittlerweile zu den besten Mittelstürmern der Welt zählen darf, sehen die Statistiken von Modrić auf den ersten Blick weniger beeindruckend aus - „nur“ elf Torbeteiligungen in 36 Spielen.
Beim genaueren Hinsehen aber wird der Stellenwert von Modrić sichtbar: Gegen Paris hatte er die meisten Ballaktionen seines Teams (88), gewann überragende 65 Prozent seiner Zweikämpfe und war für das 2:1 maßgeblich verantwortlich.
Im Mittelfeld eroberte Modrić den Ball, dribbelte 30 Meter durchs Mittelfeld und ließ die halbe PSG-Elf alt aussehen. Einen perfekt getimten Ball auf den links startenden Vinicius Junior bekam er vom Brasilianer 20 Meter vor dem gegnerischen Tor zurück in die Füße gespielt, bevor er Benzema mit einem genialen Steckpass durch die Beine von Presnel Kimpembe zum 2:1 bediente. Weltklasse!
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Dieses Aufbäumen und seine Leistung waren umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass Modrić im Spiel ohne seine gewohnten Helfer auskommen musste. Mittelfeld-Abräumer Casemiro fiel verletzt aus und Toni Kroos wurde nach rund einer Stunde ausgewechselt.
Doch anstatt aufzugeben, drehte Modrić auf. Neun von zehn Pässen kamen punktgenau an, die Mannschaft richtete sich an ihm auf. Modrić tauchte überall auf, war Dreh- und Angelpunkt der Königlichen und schaffte es mit seinem Willen das verloren geglaubte Spiel noch zu drehen.
Die Königlichen träumen vom 14. Champions-League-Titel
Im Viertelfinal-Hinspiel gegen den FC Chelsea sorgte wieder einmal Benzema mit einem erneuten Hattrick beim 3:1-Sieg an der Stamford Bridge für die Schlagzeilen, eine Reihe dahinter aber verrichtete das kongeniale Trio aus Casemiro, Kroos und Modrić die wertvolle und unermüdliche Arbeit für den Erfolg.
Wenn Thomas Tuchel den Titel in der Königsklasse mit den Blues verteidigen will, dann muss Chelsea im Rückspiel in Madrid (ab 21 Uhr im LIVETICKER) vor allem Modrić aus dem Spiel nehmen und kaltstellen.
Denn Modrić ist immer noch nicht altersmüde oder satt, sondern vielmehr hungrig auf Reals 14. Champions-League-Titel und die 35. spanische Meisterschaft.