Bayern München hat das Tor zum Achtelfinale der Champions League auch dank Supertalent Lennart Karl ganz weit aufgestoßen. Beim emotionalen Comeback von Alphonso Davies gewann der deutsche Rekordmeister gegen Sporting Lissabon mit starker Moral und großer Dominanz 3:1 (0:0) und ist von einem der ersten acht Plätze in der Ligaphase kaum mehr zu verdrängen.
Bayern jubeln bei Davies-Comeback: Achtelfinale fast fix
Bayern jubeln bei Davies-Comeback: Achtelfinale fast fix
DFB-Kapitän Joshua Kimmich (54.) sorgte per Eigentor zunächst für den unglücklichen Rückstand. Doch Serge Gnabry (65.), der erst 17-Jährige Karl (69.) und Jonathan Tah (77.) drehten vor 75.000 Zuschauern das Spiel. Davies wurde in der 88. Minute unter tosendem Applaus eingewechselt.
In den beiden restlichen Spielen im Januar gegen den belgischen Klub Union Saint-Gilloise und bei der PSV Eindhoven kann die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany auch die allerletzten Zweifel an der direkten Qualifikation beseitigen. Das Minimalziel auf ihrer Titeljagd hätten die Münchner dann erreicht. In der Liga ist der FC Bayern vor Weihnachten noch am Sonntag gegen Mainz und dann in Heidenheim gefordert.
Nach dem jüngsten 5:0 in Stuttgart nahm Kompany gleich sieben Umstellungen vor. Kapitän Manuel Neuer stand anstelle von Jonas Urbig im Tor, zudem rückten Harry Kane, Tah, Aleksandar Pavlovic, Josip Stanisic, Gnabry und Karl in die Startelf.
Nicolas Jackson, Min-Jae Kim, Tom Bischof, Raphael Guerreiro und Leon Goretzka saßen zunächst auf der Bank. Luis Díaz fehlte rotgesperrt. Davies stand nach seiner schweren Knieverletzung erstmals seit achteinhalb Monaten wieder im Kader. „Wir freuen uns alle“, sagte Kompany vor dem Anpfiff bei DAZN.
Doch trotz der erneuten XXL-Rotation waren die Bayern gewohnt dominant. Sie drängten Sporting zurück und hatten durch Kane (3.) die erste Schusschance. Kurz darauf jubelten die Bayern über das vermeintliche 1:0 durch Karl, doch Gnabry stand beim Zuspiel Millimeter im Abseits.
In der Folge taten sich die Gastgeber einige Zeit schwer, im Bollwerk von Lissabon Lücken zu finden. Erst in der 24. Minute wurde es wieder gefährlich, als Rui Silva einen strammen Schuss von Gnabry entschärfte.
Auch gegen Kane (31.) war der Keeper zur Stelle, die Chancen häuften sich. Der Engländer traf den Pfosten, ein Kopfball von Stanisic rauschte knapp am Tor vorbei - und schließlich vereitelte erneut Rui Silva gegen Karl einen Rückstand.
Sporting konnte kaum für Entlastung sorgen. Nur einmal wären die klar überlegenen Bayern beinahe überrascht worden: Den Klärungsversuch von Tah nach einer scharfen Hereingabe konnte Neuer gerade so abwehren (27.).
Nach dem Wechsel legte sich erstmal Pyro-Qualm aus der Südkurve über das Spielfeld. Von den Bayern war in dieser Phase im wahrsten Sinne des Wortes wenig zu sehen. Sie gerieten sogar in Rückstand, als Kimmich nach einer flachen Hereingabe ins eigene Tor traf.
Danach rannte der Rekordmeister vehement an und drehte mit viel Wille das Spiel. Gnabry traf nach einer Ecke von Michael Olise am langen Pfosten, Karl auf Zuspiel von Konrad Laimer und Tah nach Kimmichs Flanke.