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Formel 1: F1-Fahrer sollen Vorteil wieder abgeben - neue Richtlinien für Fahrstandards

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Formel 1: F1-Fahrer sollen Vorteil wieder abgeben - neue Richtlinien für Fahrstandards

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Wer soll das Verstappen verklickern?

Schluss mit zu viel Risiko, so der FIA-Wunsch: Der Weltverband rückt der Formel 1 mit noch kurioseren Regeln zu Leibe.
Im vorletzten Rennen der Formel 1 Saison sorgt eine Kollision zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton für Wirbel. Durch ein Bremsmanöver des Niederländers kracht Hamilton von hinten in den Red Bull .
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Schluss also mit Vorteilen nach (zu) harten Duellen auf engstem Raum.

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Kein Nutznießen mehr infolge (übermäßig) brenzlig-gefährlicher Manöver auf der Piste - oder zumindest gleich danach dann wieder ein freiwilliges Abtreten eines ebensolchen Trumpfs in der Formel 1. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Wenn es nach den neuen, der Öffentlichkeit bisher weitgehend unbekannten Richtlinien für Fahrstandards der F1 durch den Weltverband FIA geht, sollen die Piloten ab sofort eigenverantwortlich einen auf der Rennstrecke errungenen Vorteil wieder abtreten, sofern dieser zu harsch zustande gekommen ist.

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Klingt schwierig zu verstehen, ist es auch - und dürfte künftig wohl auch für mächtig Zündstoff sorgen.

Vorteil durch Rücksichtslosigkeit? Fahrer sollen Vorteil abgeben

Wie das Portal planetf1.com mit Verweis auf die BBC berichtet, heißt es in den neuen Richtlinien zur Rückgabe eines gewonnenen Vorteils konkret: „Wenn ein Fahrer zum Beispiel eine Schikane oder eine Kurve abkürzt, liegt es in seiner Verantwortung, den gewonnenen Vorteil klar zurückzugeben. Dazu kann es gehören, den Zeitvorteil zurückzugeben, um eine Position hinter den relevanten Fahrer zurückzufallen.“

Schwierigkeit dabei aber wohl in der Praxis: Eine solche Verantwortung zielt nun vor allem auf das Ermessen der Fahrer und Teams ab anstelle wie bisher allein die Rennleitung in die Pflicht zu nehmen.

Wozu das Ganze überhaupt? Die FIA, so planetf1.com weiter, habe sich angesichts der vielen Saison-Kollisionen und Unfälle dazu herausgefordert gefühlt, einer Häufung derartiger Vorfälle entgegenzuwirken.

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Heftige Duelle zwischen Verstappen und Hamilton

Zu Erinnerung: Vor allem Max Verstappen und Lewis Hamilton hatten sich zuletzt auf der Strecke mehrfach erbittert bekämpft - heftige Zusammenstöße der WM-Kontrahenten inklusive, wie bei den Rennen in Silverstone, Monza, Interlagos und Jeddah.

Nun also der Wunsch nach defensiverem Fahren - wenngleich das schwer vorstellbar erscheint. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

Man führe sich vor Augen, Verstappen hätte in der vergangenen Saison einfach so den Weg freigemacht und Hamilton passieren lassen bei dessen Überholmanöver in der vierten Runde beim Großen Preis von Sao Paulo.

Der Red-Bull-Pilot wäre nicht derselbe Formel-1-Pilot, der bei Red Bull für seinen furiosen, zugegebenermaßen teils auch rücksichtlosen Fahrstil bekannt und Liebling der Fans ist - und sich schließlich auch dadurch zum Weltmeister krönte.

„Ausreichend Platz“ für ein überholendes Auto

Wie man es dem Heißsporn aus den Niederlanden verklickern mag, dass nun vielmehr erwünscht ist, dass ein Fahrer einem überholenden Auto „ausreichend Platz“ geben muss, wenn „ein erheblicher Teil“ neben ihm ist?

Diese Frage ist schwer zu beantworten - nicht nur mit Blick auf Verstappen. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Weiter heißt es den Angaben zufolge: Das Überholmanöver muss „sicher und kontrolliert durchgeführt werden, während das Auto innerhalb der Grenzen der Strecke bleiben kann“. Nicht quantifiziert wird dabei indes, was „ein erheblicher Teil“ eines Autos tatsächlich ausmacht.

Nur so viel: „Unter den verschiedenen Faktoren, die von den Stewards betrachtet werden“, so die Richtlinien weiter, sei durch diese zu prüfen, „ob die Vorderreifen des überholenden Autos neben dem anderen Auto bis spätestens zum Scheitelpunkt der Kurve liegen“.

Regeln gegen allzu gefährliches Fahren

Gleiches gelte für das Überholen „außen herum“, sprich: Wenn „ein erheblicher Teil“ des angreifenden Autos längsseits gezogen ist, beispielsweise „wenn das überholende Auto dem anderen Auto von der Spitze her voraus ist“. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Und: „Das zu überholende Auto muss in der Lage sein, die Kurve zu fahren und dabei innerhalb der Grenzen der Strecke zu bleiben.“

Klarstellungen gibt es nicht nur in Bezug auf gefährliches Fahren, sondern ebenso hinsichtlich der Rückgabe eines erlangten Vorteils. Dabei ist „mehr als eine Richtungsänderung zur Verteidigung einer Position nicht erlaubt“.

Wortwörtlich heißt es: „Jeder Fahrer, der sich auf die Ideallinie zurückbewegt, nachdem er zuvor seine Position abseits der Linie verteidigt hat, sollte bei der Annäherung an die Kurve mindestens eine Wagenbreite zwischen seinem eigenen Auto und dem Streckenrand lassen.“

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Noch viel mehr Arbeit für die F1-Rennkommissare?

Strengstens verboten jedoch „sind Manöver, die andere Fahrer behindern könnten, wie etwa das absichtliche Drängeln eines Autos über den Streckenrand oder jede andere anormale Richtungsänderung.“

Abzuwarten bleibt, wie viel Staub die neue Regel nun im weiteren Saisonverlauf aufwirbelt - und ob es am Ende nicht umso mehr aus Strafen und Sanktionen hinauslaufen wird, sollte das Verhalten der Fahrer mit den neuen Richtlinien doch unverträglich sein.

In denen heißt es: „Jeder Fahrer, der eines der oben genannten Vergehen schuldig erscheint, wird den Rennkommissaren gemeldet.“

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