Seit Donnerstagabend ist es bestätigt: Leon Draisaitl wird das DEB-Team bei der Heim-WM (vom 5. bis 21. Mai LIVE im TV auf SPORT1) auf dem Eis unterstützen. Er wird am Samstagvormittag in Frankfurt landen.
Draisaitl kommt - darum war's so kompliziert
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Die Vorfreude bei seinen Teamkollegen ist riesig. "Er ist der beste deutsche Eishockeyspieler", adelte Dennis Seidenberg den deutschen NHL-Star. Dass Draisaitls Bereitschaft zur WM zu kommen nicht selbstverständlich ist, weiß gerade der 35-Jährige.
Der Verteidiger der New York Islanders unterbrach für die Olympischen Winterspiele 2010 seine NHL-Saison, stieg ähnlich wie Draisaitl aus dem laufenden Spielbetrieb in die Winterspiele ein. "Das ist schon echt schwer", blickte Seidenberg zurück. "Aber er ist ja noch jung und gesund".
Organisatorisch käme eher wenig auf den 21-Jährigen zu. Dafür müsse er umso stärker auf seine Physis achten, empfahl Seidenberg. "Woran er denken muss, sind Verletzungen für das nächste Jahr", sagte Seidenberg.
Die Verantwortung für die schnelle Draisaitl-Ankunft habe eher an anderer Stelle gelegen. "Es ist mehr der DEB, der sich darum kümmern muss", hatte auch DEB-Trainer Marco Sturm erklärt.
Knackpunkt Versicherung
Woran es dabei haperte? Der Bundestrainer gab Einblicke, noch wenige Stunden bevor Draisaitls Kommen publik wurde: "Es gibt noch einige Sachen, besonders an Versicherungen, zu klären."
Diese Versicherung war der Grund der Verzögerung: Draisaitls Vertrag bei den Edmonton Oilers läuft am Saisonende aus, für den Zeitraum der WM steht er aber dennoch bei dem NHL-Team unter Vertrag.
Die wollen im Falle einer möglichen Verletzung aber nicht für Draisaitls Gehaltsausfall aufkommen. Folglich war beim Deutschen Eishockey Bund (DEB) schnelle und flexible Problemlösung notwendig, innerhalb weniger Stunden stellten die Verantwortlichen die Versicherung für Draisaitl auf die Beine.
Seidenberg: "Denke, dass er bereit ist"
Das DEB-Team war in diesen Prozess nicht involviert. "Da haben wir auch kein Mitbestimmungsrecht", sagte Patrick Reimer, der gegen die Slowakei mit seinem Anschlusstreffer die Aufholjagd samt Sieg im Penalty-Schießen einleitete.
"Wir haben es natürlich zur Kenntnis genommen, aber wir sind schon im Hier und Jetzt bei der WM, also müssen wir uns konzentrieren", forderte der Stürmer trotz des Draisaitl-Trubels.
Wann der Edmonton-Star seinen ersten WM-Einsatz bestreiten wird, ist noch unklar. (Ergebnisse und Spielplan) Am Freitag gegen Dänemark (ab 20 Uhr LIVE im TV bei SPORT1 und im TICKER) ist er aber noch kein Thema.
Nach SPORT1-Informationen wird er am Samstag um 10.55 Uhr am Frankfurter Flughafen in Deutschland ankommen. Ob er dann abends schon gegen Italien ein Thema ist, liegt in den Händen von DEB-Coach Sturm. Aber egal wann Draisaitl zur Verfügung steht, Dennis Seidenberg ist sich sicher: "Ich denke, dass er für uns bereit ist."