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Jürgen Klopp muss bei Borussia Dortmund improvisieren

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Jürgen Klopp muss bei Borussia Dortmund improvisieren

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Dortmunds Herzstück krankt

Sven Bender und Sebastian Kehl sind verletzt, Ilkay Gündogan ist angeschlagen. Die größte BVB-Baustelle ist vor dem Rückrundenstart ausgerechnet die Schaltzentrale.
Ilkay Gündogan und Sven Bender sind enttäuscht
Ilkay Gündogan und Sven Bender sind enttäuscht
© Getty Images

Von Andreas Reiners

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Es war eine vorsichtige Entwarnung, verbunden mit einem kleinen Fragezeichen. Grünes Licht mit geringfügigen Bedenken sozusagen. Immerhin.

Als sich Ilkay Gündogan im Testspiel bei Fortuna Düsseldorf am Samstag an den Oberschenkel griff und in die Kabine humpelte, schrillten bei Borussia Dortmund schon wieder alle Alarmglocken. Doch Trainer Jürgen Klopp beschwichtigte bereits kurz danach: "Eine Vorsichtsmaßnahme".

An diesem Umstand hat sich laut BVB auch am Sonntag nichts geändert. Leichtes Aufatmen beim BVB-Coach also. Erst einmal.

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Ilkay Gündogan beim Testspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Borussia Dortmund
Ilkay Gündogan beim Testspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Borussia Dortmund

Denn ein Ausfall Gündogans würde Klopp in Dortmunds Schaltzentrale noch mehr in Bedrängnis bringen. Ihn noch mehr zur Improvisation zwingen. Dabei hatte der 47-Jährige in der Vorbereitung endlich mit voller Personalstärke trainieren sowie seine Mannschaft auf die Rückrunde einschwören wollen. Auf den bevorstehenden Abstiegskampf.

Kehl und Bender fehlen verletzt

Doch völlig verschwinden will das Verletzungspech aus der Hinrunde offenbar auch im neuen Jahr nicht. Die Seele des Dortmunder Spiels traf es dabei besonders hart. Denn neben Sebastian Kehl (Schultereckgelenksprengung) fällt auch Sven Bender (Innenmeniskus-OP) zum Rückrundenauftakt am Samstag (ab 15.00 Uhr, im LIVE-TICKER und im Sportradio SPORT1.fm) bei Bayer Leverkusen aus.

Ausgerechnet das Herzstück des BVB krankt. Den Notstand löste Klopp zuletzt mit Gündogan und Nuri Sahin, die auch beim letzten Testspiel in Düsseldorf eine spielstarke, offensiv ausgerichtete Doppel-Sechs bildeten, die so eigentlich mehr eine Doppel-Acht ist.

Daneben ist auch eine defensivere Lösung mit Oliver Kirch oder auch Matthias Ginter als Stabilisator denkbar, die Klopp zuletzt ebenfalls testete. Und die der Weltmeister bereits aus seiner Zeit in Freiburg kennt.

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Hummels als Alternative

Thomas Strunz schlug eine ganz andere Alternative vor. "Ich kann mir auch vorstellen, dass sogar Mats Hummels im defensiven Mittelfeld spielen kann. Zumindest eine zeitlang könnte er dort eine Lösung sein", sagte der SPORT1-Experte im Volkswagen Doppelpass. Eine charmante Idee inklusive Überraschungseffekt. Auch wenn der Kapitän in erster Linie gefordert sein wird, der wackligen Abwehr Halt zu verleihen.

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Denn für welche Variante sich Klopp letztendlich auch entscheidet: Sie muss auf Anhieb greifen. Das wahrscheinliche Duo Gündogan/Sahin besticht durch eine starke Technik, ein gutes Auge und Kreativität im Spielaufbau. Dadurch hat der BVB im Ballbesitz zwar eine höhere Sicherheit, ist in der Rückwärtsbewegung aber einigen Risiken ausgesetzt.

Schwachpunkt Defensivarbeit

Denn in der Spielzerstörung, in der Abwehr gegnerischer Angriffe, haben beide auch ihre Schwächen. Gegen eine Mannschaft wie Leverkusen, die mit Power-Pressing brutal offensiv ausgerichtet ist und den Gegner mit allen Mitteln versucht, zu Fehlern zu zwingen, kann das verhängnisvoll werden.

Dortmunds Matthias Ginter und Roman Weidenfeller patzten bei der 0:2-Niederlage in Frankfurt
Dortmunds Matthias Ginter und Roman Weidenfeller patzten bei der 0:2-Niederlage in Frankfurt

Vor allem beim BVB, der nicht zuletzt durch haarsträubende und unerklärliche Patzer in der Abwehr und fehlende Kompaktheit überhaupt erst in den Tabellenkeller rutschte.

Dass es in dieser Hinsicht noch Nachholbedarf gibt, hat auch die Generalprobe bei dem Zweitligisten deutlich offenbart.

Beim Gegentor hatte der BVB Fortuna das Mittelfeld großzügig überlassen und eben jene Fehler mal wieder gemacht, die man eigentlich abstellen wollte.

Kompakte Formation erforderlich

Deshalb forderte Klopp auch das, was in der Hinrunde eines der größten Mankos war: Stabilität in der Defensive. "Wenn wir es schaffen, eine kompakte Formation herzustellen, kann es funktionieren", sagte Klopp.

Die Voraussetzung: Es müssen alle mitziehen. Mitarbeiten. Ackern. Die Stabilität wiederfinden. Um sich durch Erfolge das angeknackste Selbstvertrauen zurückzuholen.

"Allein dadurch, dass Bender und Kehl die Doppel-Sechs bilden, gewinnst du auch nicht, wenn die anderen nicht mitmachen", so Klopp.

Wer ist am besten in Form?

Wer zum Auftakt letztendlich mitmachen darf, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Wenn die fehlende Frische zurückgeholt und an besagten Kleinigkeiten gefeilt wird. "Wir haben Zeit um zu sehen: Wer ist am besten in Form, wer hat die Belastung am besten weggesteckt, wer profitiert vom Training am meisten und wer bringt unsere Spielwiese am besten auf den Platz?", meinte Klopp.

Denn richten müssen es letztendlich die Profis. Schließlich kann auch ein Jürgen Klopp nicht zaubern. "Wir sind nicht Aladin mit der Wunderlampe, reiben zweimal dran und schießen dann alle 8:0 aus dem Stadion", sagte der BVB-Coach.

Sollte die Null am Ende tatsächlich stehen, wäre das aber schon mal ein Anfang.