Home>Fußball>Bundesliga>

Perfekte Arbeitsteilung: Lewandowski trifft, Berater tösen

Bundesliga>

Perfekte Arbeitsteilung: Lewandowski trifft, Berater tösen

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Die Marke Lewandowski

Trainer Pep Guardiola lobt Robert Lewandowski als "professionellsten Spieler, den ich je erlebt habe". Seine Berater dagegen sind laut, nervig - und unglaublich clever.
imago20192784h.jpg
© Imago

Robert Lewandowski ist ein Phänomen. Wer schon mal fünf Tore in neun Minuten schießt und seit der Saison 2011/2012 wettbewerbsübergreifend nie unter 25 Toren für seine Vereine macht, über dessen Klasse kann nicht mehr diskutiert werden.

{ "placeholderType": "MREC" }

Was Lewandowski aber wirklich zum Phänomen macht, hat viel mit dem zu tun, was Pep Guardiola am Dienstag vor dem Pokalspiel des FC Bayern München beim VfL Bochum (ab 20 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) über ihn gesagt hat.

Lewandowski sei "der professionellste Spieler", den er je getroffen habe: "In seinem Kopf sind 24 Stunden am Tag: Richtig essen, schlafen, trainieren. Er ist immer da, nie verletzt, weil er sich fokussiert auf diese Dinge".

Lewandowski stellt auch die Weltmeister in den Schatten

Das kann man Guardiola getrost glauben. Trotzdem ist das nur eine Seite der Medaille. Lewandowski ist gleichzeitig der Spieler, der alles bekommt. Und er ist, obwohl eher grundsympathisch-spröde daherkommend, gleichzeitig auch der bestverkaufte der Bundesliga.

{ "placeholderType": "MREC" }
FC Bayern Muenchen v Borussia Dortmund - Bundesliga
FC Bayern Muenchen v Borussia Dortmund - Bundesliga
Robert Lewandowski vom FC Bayern
Thomas Müller
+16
Die Bundesliga-Rekorde der Saison 2015/16

Die Marke Lewandowski stellt sogar die deutschen Weltmeister Philipp Lahm, Manuel Neuer, Thomas Müller und Co. in den Schatten. Das hat viel mit seinen Beratern zu tun. Cezary Kucharski und Maik Barthel sind vielleicht die cleversten Agenten, die man haben kann.

Lesen Sie auch

Lewandowskis Image tadellos

Die beiden sind in der Branche nicht gerade beliebt. Sie sind laut. Sie sind nervig. Sie bringen Vereinsbosse zur Weißglut. Aber sie haben bis jetzt immer das Beste für ihren Klienten herausgeholt - und es erstaunlicherweise immer geschafft, dass Lewandowskis Image keinen Schaden nimmt.

Dabei hilft natürlich Lewandowskis Professionalität - und dass er klug genug ist, sich aus dem ganzen Getöse rauszuhalten.

Robert Lewandowski mit seiner Familie
Spurs Harry Kane hat ein Herz für seinen früheren Fußballklub und die vielen Helfer in der Coronakrise. Der Stürmer von Tottenham Hotspur wird Trikotsponsor von Viertligist Leyton Orient. Auf den Jerseys soll in der kommenden Saison bei Heimspielen "Thank You Frontline Heroes", also "Danke an die Helden in vorderster Front", stehen.
Auf den anderen beiden Trikotsätzen sollen zwei Charity-Organisationen ("Haven House" und "Mind") gewürdigt werden.   "Ich kann mit Stolz bekannt geben, dass ich den Klub, der mir meinen ersten Profieinsatz ermöglicht hat, durch das Trikotsponsoring für die Saison 2020/21 unterstützen werde", schrieb Kane bei Twitter
+111
Social Highlights: Was ist denn da bei Vonn los?

Lewandowski wirbt für Rasierer, Handys, Autos. Aber so richtig viel scheint er für seine Partner gar nicht tun zu müssen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Wo die sozialen Kanäle anderer Superstars wie virtuelle Litfaßsäulen daherkommen und sich sogar bei Urlaubsbildern noch irgendwo scheinbar zufällig das richtige Produktlogo ins Bild mogelt, wirkt Lewandowskis Instagram-Profil bis auf ein paar obligatorische Bezüge zum Schuhpartner und Videospiel-Vertreiber erstaunlich werbefrei.

Berater machen die Drecksarbeit

Stattdessen sieht man: Lewandowski beim Fußballspielen. Lewy, wie er auf einem Fahrrad posiert und trainiert, eine Botschaft von Unicef und immer wieder: Robert Lewandowski mit Anna Lewandowska, seiner Frau. Hochprofessionell und grundsympathisch.

+63
Lewandowska verrät Fitness-Geheimnis

Gleichzeitig machen seine Berater die Drecksarbeit. Kucharskis Lieblingsbeschäftigung etwa scheint das andauernde Anpreisen seines Schützlings bei anderen Klubs zu sein.

Mal lässt er sich zufällig bei einem Spiel von Real Madrid auf der Tribüne blicken, dann erzählt er freimütig, dass er "eigentlich nichts sagen" sollte, aber "an den Gerüchten (um Real) etwas dran" sei.

Die Sommer-Transferperiode endet 2019 in Deutschland erst am 2. September
+24
Transfers: Klose-Rückkehr geplatzt

Lewandowski selbst schweigt - und trifft. Es ist die perfekte Arbeitsteilung, die alle reich gemacht hat.

Bestverdienender Bundesligaspieler

Seit Jahren schon landet Lewandowski in der regelmäßig von France Football veröffentlichten Rangliste der bestverdienenden Fußballer in den Top Ten. Mit geschätzten Einnahmen von 20,2 Millionen Euro war er 2015 - einschließlich Werbung - mit Abstand der bestverdienende Bundesligaspieler.

FBL-EUR-C1-BAYERN-MUNICH-DONETSK
FBL-ENG-PR-BURNLEY-MAN CITY
FBL-FRA-LIGUE1-BORDEAUX-PARIS
+17
Die bestbezahlten Fußballer der Welt

Viel fehlt ihm nicht zu Wayne Rooney (22,5 Millionen) oder Zlatan Ibrahimovic (21,5). Und das, obwohl sein angeblich vom FC Bayern gezahltes Jahresgehalt mit neun Millionen Euro im internationalen Vergleich eher bescheiden ausfällt.

Das soll sich bald ändern.

Vertragsgespräche stehen bevor

Das Getöse seiner Berater mag die Verantwortlichen der beteiligten Klubs auf die Palme bringen, für Lewandowski hatte es bisher immer einen positiven Nebeneffekt: Bevor er schließlich 2014 zu Bayern wechselte, erhöhte ihm Dortmund fürs letzte Vertragsjahr das Gehalt. Nun dürfte sich die Geschichte wiederholen.

Obwohl eine Vertragsverlängerung für die Bayern noch vor wenigen Monaten kein Thema war, sollen Kucharski und Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge nun ein Gespräch über Lewandowskis mittelfristige Zukunft anberaumt haben. Der Vertrag des Polen läuft zwar noch bis 2019, aber Thomas Müllers Kontrakt wurde ja auch vorzeitig verlängert.

Zuletzt hieß es, Real würde Lewandowski 18 Millionen Euro Gehalt bieten. Das wird Bayern nicht zahlen, aber 13 bis 15 Millionen Euro im Jahr wären ja auch nicht zu verachten.

Verzocken können sich die Berater ohnehin nicht. Der Markt für Lewandowski ist groß genug.