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Nach Crash auf dem Norisring: Mercedes sauer auf Mattias Ekström

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Nach Crash auf dem Norisring: Mercedes sauer auf Mattias Ekström

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Mercedes wütet gegen Rambo Ekström

Nach seiner Harakiri-Aktion am Norisring teilt Mercedes gegen Mattias Ekström aus. Vietoris fordert sogar eine Sperre. Die Rennleitung lässt jedoch Milde walten.
Mattias Ekström mit kaputtem Auto
Mattias Ekström mit kaputtem Auto
© Imago

Schwedisches Roulette auf dem Norisring: Mit einer kopflosen Attacke hat Mattias Ekström beim siebten DTM-Lauf dem Rivalen Mercedes einen möglichen Doppelsieg geraubt.

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Der zu dem Zeitpunkt drittplatzierte Schwede schoss in der 20. Runde den führenden Pole-Setter Christian Vietoris und Meisterschafts-Spitzenreiter Robert Wickens aus Kanada ab - und ebnete so seinem Markenkollegen Edoardo Mortara den Weg zum ersten Audi-Triumph beim Heimspiel seit 2002.

"Das ist das allergrößte Arschloch, unglaublich", sagte Vietoris, der seinen zweiten DTM-Sieg vor Augen hatte, über Ekström in der ARD: "Erst macht er auf Sonnyboy im Fahrerlager, dann räumt er alle ab. Er soll bleiben, wo er ist. Ich will ihn gar nicht sehen."

Später wurde Vietoris von den Sportkomissaren wegen "Beleidung eines anderen Teilnehmers in der Öffentlichkeit" mit einer Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro belegt. 

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Ekström mit Harakiri-Manöver gegen Mercedes

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"Er verhält sich wie ein Baby"

Auch Wickens war außer sich vor Wut auf den mit 37 Jahren ältesten Fahrer im Feld. "Er ist nicht der Schlauste. Er hat schon so viele rausgeworfen", sagte der Kanadier: "Er bremst viel zu spät. So kann man nicht fahren. Er verhält sich wie ein Baby. Wenn er mich beschuldigt, ist er ein Idiot."

Auch Mercedes-DTM-Rennleiter Uli Fritz ging mit dem zweimaligen Champion hart ins Gericht: "Da probiert einer vom dritten Platz ein waghalsiges Manöver, reißt alle mit raus. So etwas will im Motorsport niemand sehen."

Ekström selbst zeigte sich nur bedingt einsichtig: "Ich wollte Robert überholen. Ich habe ein bisschen Bremskraft verloren und den Vietoris getroffen. Für ihn tut es mir leid. Die Räder blockierten ein bisschen. Wickens hat hart gekämpft, damit muss er leben. Bei Vietoris muss ich mich entschuldigen. Zu Robert sage ich, dass das Racing ist."

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Rennleitung bestraft Ekström

Für Wickens und Ekström war das Rennen nach dem kapitalen Crash beendet, Vietoris kam mit schweren Beschädigungen an seinem Boliden nur als Zehnter ins Ziel. Die Rennkommissare blieben aber milde und sprachen nur eine kleine Strafe aus: Beim achten Saisonlauf am Sonntag muss Ekström drei Startplätze zurück.

Für Vietoris ist das viel zu wenig. Er hatte härtere Konsequenzen gefordert: "Langsam ist es an der Zeit, über eine Rennsperre nachzudenken." Seiner Meinung nach habe sich Ekström schon öfter auf der Strecke danebenbenommen. "Es gibt genügend Highlights in jedem Rennen, wo man weiß, was Eki macht und was nicht", meint er vielsagend.

In einem am Samstag in den Nürnberger Nachrichten veröffentlichen Interview hatte der 37-jährige Ekström erklärt: "Ich bin nicht hier, um Freunde zu finden. Alle essen aus demselben Napf, wie sollen all diese Alphatiere befreundet sein? Ich versuche respektvoll zu sein, aber wenn ich mein Ego hinten anstelle, sollte ich mir einen anderen Job suchen."

Audi-Fahrer halten sich bedeckt

Hinter Mortara belegte Norisring-Rekordsieger Jamie Green (Audi) den zweiten Platz vor Mercedes-Pilot Paul di Resta. Als bester BMW-Pilot kam Ex-Meister Marco Wittmann bei seinem Heimrennen auf Rang vier ins Ziel.

Mortara wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern, Green räumte zumindest ein, "auf diese Weise nicht gerne" auf das Podium gerutscht zu sein. Allerdings sei dies ein "Teil des Motorsports", führte der viermalige Norisring-Sieger aus.

Ekströms hartes Einsteigen hatte auch massive Auswirkungen auf den Meisterschaftskampf: Mortara übernahm mit 69 Punkten die Gesamtführung vor Wittmann (67) und Green (63). Wickens fiel mit weiterhin 58 Punkten auf den fünften Rang zurück (Die Fahrerwertung).