Mit seinem harten Manöver gegen Lewis Hamilton im Kampf um Rang zwei hat Max Verstappen in Suzuka wieder einmal für Aufsehen gesorgt.
Verstappen verteidigt hartes Manöver
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Während der Weltmeister sich danach via Funk beschwerte, war es für Teenager Verstappen ein völlig normales Manöver: "Ich werde einem Gegner ja nicht höflich die Tür aufhalten." Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda fühlte sich sogar an das berühmte Duell zwischen Ayrton Senna und Alain Prost erinnert.
Bei Mercedes war man offenbar zwiegespalten. Nachdem man zuerst einen Protest einreichte, zog das Team diesen eine Stunde später auf Wunsch von Hamilton wieder zurück (DATENCENTER: WM-Stand Fahrer).
SPORT1 fasst die Stimmen von Sky, RTL und der Pressekonferenz zusammen.
Nico Rosberg (Mercedes), Platz 1: "Das war ein Riesenwochenende für mich. Es hat von A bis Z alles funktioniert. Das fing am Freitag schon mit der ersten Runde an. Es war natürlich entscheidend, in der Qualifikation im letzten Moment noch die Pole zu holen. Ich bin richtig gut weggekommen. Danach hatte ich das Rennen voll im Griff. Ich versuche mich einfach Rennen für Rennen zu fokussieren, das funktioniert bisher ja ganz gut. Dafür kenne ich Lewis als Gegner auch gut genug - mit dem muss man immer rechnen."
Max Verstappen (Red Bull), Platz 2: "Unsere Strategie war toll. Mit den Mercedes zu kämpfen, ist eine schöne Sache. Lewis hat natürlich Druck gemacht. Ich schätze, Hamilton hätte locker 1,5 Sekunden pro Runde schneller fahren können. Aber ich werde einem Gegner ja nicht höflich die Tür aufhalten und sagen: 'So, bitte, geh nur durch.' Klar sah ich, wie er attackierte, und dann habe ich ihm die Tür zugeworfen. Aber ich finde, ich war weit genug vor ihm, dass er sehen muss, was passieren würde."
Lewis Hamilton: (Mercedes), Platz 3: "Mit der feuchten Stelle hatte mein schlechter Start nichts zu tun. Ich habe einfach einen Fehler gemacht. Meine Räder drehten einfach zu stark durch. Danach war es nicht einfach, Plätze gut zu machen. Der Wagen fühlte sich gut an, vor allem zur Mitte des Rennens. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich jetzt in der WM anders kämpfen muss. Ich werde weiter alles geben, trotz allem, was mir in diesem Jahr passiert ist. Es ist noch nicht vorbei."
Sebastian Vettel (Ferrari), Platz 4: "Ärgerlich, ich hatte das Gefühl, dass ich mit den blauen Flaggen heute einen Nachteil hatte. Ich hatte die Autos immer an Stellen vor mir, wo man sie nicht leicht überholen könnte. Ich habe deshalb viel Boden verloren. Mit der Strategie war ich einverstanden. Ich dachte, es könnte aufgehen. Der Speed war da, um Zweiter zu werden. Wir werden weiter angreifen. Wir haben den Speed für das Podium. Die Mercedes sind vorne ganz stark, aber nicht unverwundbar."
Daniel Ricciardo (Red Bull), Platz 6: "Räikkönens Getriebewechsel war doch kein Segen für uns. Es hat mich auf die nasse Seite der Startaufstellung gebracht. Es scheint, dass jeder auf dieser Seite Probleme hatte - speziell Hamilton. Mein eigentlicher Start war ganz okay, aber dann musste ich an ihm vorbei und kam auf die nasse Strecke. Dadurch kam Perez vorbei. Das hat unseren ersten Stint beeinträchtigt."
Toto Wolff (Mercedes-Motorsportchef): "Nico war in Singapur eine Klasse für sich, und Lewis in Malaysia auch, aber da ist sein Motor in die Luft gegangen. An diesem Wochenende war Nico wieder klar vorne. Das ist neu, früher hatten wir diese Phasen, einige Rennen lang war der eine Fahrer vorne, dann hat wieder der Andere gewonnen. Es scheint nun jedes Rennwochenende zu wechseln. Nicos Strategie scheint aufzugehen, jedes Rennen für sich zu nehmen. Aber Lewis funktioniert unter Druck am stärksten."
Niki Lauda (Mercedes-Aufsichtsratschef):
...zum Konstrukteurs-Titel: "Ich habe ihnen allen gratuliert. Das sind die Menschen, die die Titel gewinnen. Wir stehen nur oben und geben blöde Interviews, aber sie machen die richtige Arbeit."
...zu Hamiltons Start und dem Duell mit Verstappen: "Ich fürchte, da war Lewis selbst dran schuld. Den Verstappen-Vorfall sollten sich die Stewards ansehen. Das haben sie auch angekündigt. Es war schon die letzte Runde, wo Lewis versucht hat anzugreifen und alles zu riskieren - was Senna und Prost ja auch schon geschafft haben."