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Gladbach-Krise! Virkus gibt sich im Doppelpass selbstkritisch

Virkus: „Regle auch meine Position“

Borussia Mönchengladbach steckt tief in einer Krise. Geschäftsführer Roland Virkus bezieht nach dem Debakel gegen Eintracht Frankfurt im SPORT1 Doppelpass Stellung.
Roland Virkus hat sich im Doppelpass der Kritik gegenüber Borussia Mönchengladbach gestellt.
Borussia Mönchengladbach steckt tief in einer Krise. Geschäftsführer Roland Virkus bezieht nach dem Debakel gegen Eintracht Frankfurt im SPORT1 Doppelpass Stellung.

Gladbach-Boss Roland Virkus hat sich nach der 4:6-Pleite im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt gestellt und im SPORT1 Doppelpass über die Krise der Borussia gesprochen.

„Ich habe nicht gut geschlafen. Wenn man dann aufsteht, ist es noch schlimmer als gestern Abend“, erklärte Virkus am Sonntagmorgen und meinte: „Es ist keine einfache Situation. Wir sind Tabellenletzter und da gilt es jetzt anzusetzen.“

Virkus nimmt sich nicht aus der Verantwortung

Der Gladbach-Boss nahm sich dabei nicht aus der Verantwortung: „Wenn man Letzter ist, hinterfragt man sich auch selbst. Wir haben Fehler gemacht, da schließe ich mich auch ein. Ich bin 30 Jahre im Klub und jeder kennt meine Loyalität. Im Hintergrund regle ich im Sinne des Klubs natürlich auch meine Position. Der Klub ist größer als jede einzelne Person.“

Nach 47 Minuten gegen Frankfurt lagen die Gladbacher mit 0:6 zurück, obwohl sie eine Woche zuvor beim Debüt von Interimstrainer Eugen Polanski in Leverkusen eine gute Leistung gezeigt hatten, was mit einem 1:1 belohnt worden war.

„Das sollte eigentlich helfen, eine Sicherheit zurückzubekommen. Dass man dann so auseinanderfliegt wie in der ersten Halbzeit, kann ich schwer nachvollziehen“, zeigte sich SPORT1-Experte Stefan Effenberg verwundert über die Leistung.

Gladbach: Ex-Trainer Seoane schon weg

Nach der 0:4-Niederlage gegen Werder Bremen vor zwei Wochen entließ der Verein Trainer Gerardo Seoane. Seither ist der vorherige U23-Coach Polanski interimsmäßig im Amt.

Doch von der guten Mannschaftsleistung bei seiner Premiere in Leverkusen war am Samstagabend nichts mehr zu sehen.

„Wir haben in Leverkusen genau das gezeigt, was wir brauchen: Stabilität. Aus der Kompaktheit haben wir sehr gut verteidigt und wir haben gezeigt, dass wir auch Tore machen können“, sagte der Gladbach-Boss.

Seiner Meinung nach sei es nun wichtig, mehr Stabilität ins Spiel zu bekommen, „und dafür benötigt man natürlich eine Achse“.

Effenberg sorgt sich um die Borussia

Virkus verwies darauf, dass der Verein im Sommer die wichtigen Stützen Alassane Plea und Ko Itakura verloren habe und sich zudem Kapitän Tim Kleindienst verletzte. Hinzu fallen die Offensivkräfte Robin Hack und Franck Honorat verletzungsbedingt aus.

„Tim Kleindienst ist ein Spieler, der anführen und Tore erzielen kann und das ist unser Problem: Stabilität und Tore“, merkte der 58-Jährige an.

„Natürlich sind die Verletzten ein Pfund, die man zu tragen hat, trotzdem darf man nicht so auseinanderfliegen. Vor allem zu Hause mit den Fans, die immer zu 100 Prozent da sind. Das macht mir wirklich Sorgen“, ließ Effenberg das Lazarett nicht als Ausrede gelten.

Virkus meinte, dass die Mannschaft es in den ersten 60 Minuten gegen Frankfurt nicht gut gemacht habe, aber: „So wie wir in der zweiten Halbzeit angetreten sind, erwarten wir uns das.“

Geht es mit Polanksi weiter?

Wer künftig als Trainer an der Seitenlinie stehen wird, steht noch nicht fest. „Wir sondieren den Markt”, erklärte Gladbachs Geschäftsführer.

„Dennoch genießt Eugen unser 100-prozentiges Vertrauen. Wir können ihn nach zwei Spielen noch nicht bewerten. Er genießt unsere 100-prozentig Unterstützung, das weiß er auch“, stellte Virkus klar.

Polanski wird zumindest auch am kommenden Spieltag beim SC Freiburg wieder an der Seitenlinie stehen und dann werde man sich zum gegebenen Zeitpunkt zusammensetzen, aber „wir hätten Eugen nicht zum Trainer gemacht, wenn wir nicht überzeugt gewesen wären, dass er die Position zu 100 Prozent ausfüllen kann“, betonte der Borussia-Boss abschließend.