1:2 bei Union Berlin, ein knapper 1:0-Heimsieg gegen schwächelnde Fohlen aus Mönchengladbach und eine 1:3-Niederlage beim SC Freiburg. Erste Unruhe machte sich im Umfeld des VfB Stuttgart bemerkbar, der zudem einen Elfmeter-Krimi im DFB-Pokal bei Eintracht Braunschweig gerade so überstanden hatte.
Unruhe beim VfB Stuttgart? "Für mich Wahnsinn"
VfB-Unruhe? „Für mich Wahnsinn“
Umso erlösender dürfte der souveräne 2:0-Heimsieg des VfB am Freitagabend gegen den FC St. Pauli für die Seele der Profis und Fans gewesen sein. Ein Sieg, den der VfB dringend benötigt hat.
Ton im Training war „ein bisschen schärfer“
„Es war die Reaktion, die wir gebraucht haben. Wir mussten eine Schippe drauflegen. In den letzten Spielen haben wir die Erwartungen nicht erfüllt. In so einer Situation muss sich die Mannschaft bewähren“, stellte VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth nach dem Sieg bei Sky klar.
Der 46-Jährige gab zudem offen und ehrlich zu, dass der Ton in der Trainingswoche „ein bisschen schärfer“ war: „Es wurde Wert daraufgelegt, dass die Zweikämpfe besser geführt werden, die Laufintensität höher war.“
Demirovic: „Das war heute eine andere Energie“
Besagte Schärfe im Training ging auch an VfB-Matchwinner Ermedin Demirovic, der gegen die Hamburger zwei Scorerpunkte verbuchen konnte, nicht vorbei.
„Freiburg hat uns aufgezeigt, was man alles leisten muss, um ein Spiel zu gewinnen. Wir sind von der ersten bis zur letzten Sekunde angelaufen wie die Verrückten. Wir haben in der gesamten Trainingswoche gespürt, dass da ein anderes Feuer drin ist“, gestand der bosnische Angreifer: „Das war heute eine andere Energie, das war vielleicht von uns nicht so zu erwarten.“
Unruhe nach „Fehlstart“?: „Für mich ist es Wahnsinn“
Nach vier Bundesligaspielen finden sich die Schwaben mit sechs Punkten im Tabellen-Mittelfeld wieder. Dass nach der Pleite in Freiburg bereits ein wenig Unruhe aufkeimte, konnten Demirovic und VfB-Legende Thomas Hitzlsperger überhaupt nicht nachvollziehen.
„Für mich ist es Wahnsinn, dass man nach drei Spielen solch eine Unruhe entfacht und entwickelt. Ich habe es nach dem Freiburg-Spiel angesprochen, man versucht, alles negativ zu machen. Klar haben wir nicht gut gespielt, aber von einem Fehlstart zu reden, ist der falsche Ansatz“, so Demirovic deutlich.
Auch Hitzlsperger, als Experte bei Sky im Einsatz, wusste, dass vor dem Spiel gegen St. Pauli „Spannung“ in der Luft lag: „Manche meinten Fehlstart, was nach drei Spielen natürlich Wahnsinn ist.“
Dass die Erwartungshaltung im Ländle nach den Erfolgen in den Vorjahren höher ist als noch vor drei oder vier Jahren, sei dem Meister von 2007 bewusst. Dennoch halte er Druck aus dem Umfeld für das falsche Signal.
„Das hat sich der Klub die letzten zwei Jahre erarbeitet. Wenn man so hoch kommt, warum sollte man dann sagen: ‚Wir wollen im Mittelfeld landen?‘ Der Anspruch soll hoch sein und die Leute fordern das. Aber es ist nichts verloren, im Gegenteil.“