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Formel 1: Wird Hamilton für Ferrari zum Millionen-Grab?

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Formel 1: Wird Hamilton für Ferrari zum Millionen-Grab?

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Rekordvertrag als Millionengrab?

Mercedes fährt nach den ersten vier Saisonrennen weit hinterher, auch die Leistung von Lewis Hamilton wirft Fragezeichen auf. Das wird man auch bei Ferrari registriert haben.
Albtraum-Rennen für Lewis Hamilton sowie Max Verstappen - und ein heftiger Unfall von George Russell. Beim Großen Preis von Australien ging es rund. Am Ende jubelt die Scuderia.
Maximilian Schwoch
Maximilian Schwoch

„Habt ihr keine besseren Fragen“? Lewis Hamilton war angefressen, als er nach dem Großen Preis von Japan von einem Journalisten eine pikante Frage gestellt wurde. Dieser entschuldigte sich zwar, doch der Mercedes-Star hatte genug und verließ das Interview vorzeitig.

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Ob er eifersüchtig auf die Leistungen der Ferrari sei, wollte der Reporter vom 39 Jahre alten Briten wissen. Doch Hamilton wollte sich nicht zu seinem zukünftigen Arbeitgeber äußern, schließlich hat er mit seinem aktuellen genug Sorgen.

Siebter in Bahrain, Neunter in Saudi-Arabien, Ausfall in Australien, Neunter in Japan – den Saisonstart des Formel-1-Rekordweltmeisters könnte man gelinde gesagt als durchwachsen bezeichnen.

Formel 1: Mercedes verliert den Anschluss

In Suzuka startete er vom siebten Rang, musste sich aber am Ende mit zwei mageren Punkten zufriedengeben. Der Mercedes – so macht es nach den ersten Rennen den Eindruck – scheint den Anschluss verloren zu haben. Sicherte sich der deutsche Rennstall im vergangenen Jahr noch den zweiten Rang in der Konstrukteurswertung, ist er aktuell nur Vierter – und das nur knapp vor Aston Martin.

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Mercedes-Boss Toto Wolff sprach nach dem Suzuka-GP von „Live Testing“, das man während des Rennens betrieben habe. Nach einem katastrophalen ersten Stint wich das Team von der ursprünglich geplanten Ein-Stopp-Strategie ab. Ab diesem Punkt sei man „konkurrenzfähig beim Podium“ gewesen.

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Denn genau da sieht sich Wolff eigentlich. Red Bull um den dreimaligen Weltmeister Max Verstappen ist für den langjährigen Branchenprimus uneinholbar, doch dahinter will man bei der Musik dabei sein. Ist man aber aktuell nicht.

Hamilton wird von Russell dominiert

Auch ein Blick auf die Leistungen Hamiltons wirft Fragen auf. Denn der Rekordweltmeister wurde bisher in jedem Rennen seiner Abschiedssaison, in dem er ins Ziel kam, von seinem Teamkollegen geschlagen.

Russell, der in Suzuka als Siebter ins Ziel kam, scheint mit dem reifenfordernden Mercedes deutlich besser zurechtzukommen als sein 13 Jahre älterer Landsmann. Schon in Bahrain belegte er einen fünften Platz, in Saudi-Arabien war es P6, in Australien fiel er wie Hamilton aus.

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Bizarre Szene um Hamilton und Russell

Bizarr mutete auch eine Szene aus Runde 13 des Japan-Rennens an: Hamilton fragte über Funk sein Team doch tatsächlich, ob er Russell vorbeilassen solle – und tat es wenig später auch. Eine Szene, die man sich in früheren Zeiten wohl kaum hätte vorstellen können. Da darf man sich schon die Frage stellen: Ist Hamilton eigentlich noch mit vollem Ehrgeiz bei der Sache? Oder ist er doch mit den Gedanken schon in Maranello?

Der Brite selbst sprach nach dem Rennen von einem „kleinen Schaden“, den er sich bei einem Überholmanöver gegen Charles Leclerc zugezogen hatte. Allerdings konstatierte er auch: „Generell war das Auto heute ziemlich schlecht.“ Nach dem Qualifying hatte sich das noch ganz anders angehört. Da hatte Hamilton den Silberpfeil noch explizit gelobt und gemeint: „Es fühlt sich so angenehm an wie seit drei Jahren nicht.“

Hamilton wird bei Ferrari Rekordverdiener

Im kommenden Jahr soll alles anders werden für Hamilton. Dann will er mit der Scuderia den Angriff auf seinen achten WM-Titel nehmen. Und doch dürften sich einige Fans der Italiener mit Blick auf die aktuelle Situation die Frage stellen, ob der vor wenigen Wochen noch so euphorisch gefeierte Deal möglicherweise nicht doch zum Millionengrab mutiert.

Medienberichten zufolge soll Hamilton bei Ferrari weit über 50 Millionen Euro im Jahr verdienen, der Dreijahresvertrag soll den 39-Jährigen zum bestverdienenden Fahrer der Formel-1-Geschichte machen.

Dafür jagt Ferrari Carlos Sainz vom Hof. Dumm nur, dass sich der 29-jährige Spanier aktuell in der vielleicht besten Form seiner bisherigen Karriere zeigt. Sainz liegt in der Fahrerwertung zwar knapp hinter seinem Teamkollegen Charles Leclerc, hat aber auch ein Rennen weniger absolviert als der Monegasse, der als Liebling der Scuderia gilt. Denn in Saudi-Arabien fiel Sainz nach einer Blinddarm-Operation aus.

Vor zwei Wochen in Australien durfte sich der ehemalige Red-Bull-Junior sogar über seinen dritten Karrieresieg freuen, nachdem bei Verstappen kurz nach dem Start die Bremsen gestreikt hatten.

Fehlentscheidung von Ferrari?

Hat man bei Ferrari den falschen Fahrer weggeschickt? Oder hätte man am besten sogar beide behalten sollen? Dass der Name Hamilton dem Team aus Maranello zu noch mehr Glanz und möglichen Marketing-Einnahmen verhilft, ist unbestritten. Aus sportlicher Sicht und mit Blick auf den Monster-Vertrag für den bald 40-Jährigen mehren sich die Zweifel nach der Sinnhaftigkeit.

Doch Hamilton hat mit seinem aktuellen Team in seiner Abschiedssaison noch einiges vor. Der siebenmalige Weltmeister war noch nie dafür bekannt, vor Problemen zurückzuschrecken. Das wird er auch diesmal nicht tun.