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Bayern-Präsident klagte Kobe Bryant an - Hainer spricht über NBA-Legende, Hoeneß und seine Vergangenheit

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Bayern-Präsident klagte Kobe Bryant an - Hainer spricht über NBA-Legende, Hoeneß und seine Vergangenheit

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Bayern-Präsident klagte Kobe Bryant an

Herbert Hainer verrät, dass er vor einigen Jahren in einen Rechtsstreit mit Kobe Bryant geriet. Grund sind dessen Schuhe.
Die komplette Abschiedsrede von FCB-Präsident bei der Gedenkfeier von Franz Beckenbauer im Video.
Tim Goebel
Tim Goebel

Hört man den Namen Kobe Bryant, denkt man sofort an viele verschiedene Dinge. Das knallgelbe Lakers-Trikot, den kahlen Kopf oder so einige legendäre Dunks kommen da sofort ins Gedächtnis. Aber auch die Nike-Schuhe gehören zweifelsohne zum vor einigen Jahren tragisch verstorbenen NBA-Star dazu. Das war aber nicht immer so, am Anfang seiner Karriere stand die Basketball-Legende beim Sportartikel-Rivalen Adidas unter Vertrag.

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Mit gerade einmal 18 Jahren wurde er von dem deutschen Sportartikelhersteller unter Vertrag genommen, als er gerade erst aus der Highschool in die NBA gekommen war. So lief er in der Basketball-Spitzenklasse mit den bekannten drei Streifen auf den Schuhen auf. Irgendwann wollte er dann aber zu Nike. Statt neuer Schuhe flatterte aber erstmal eine Anklage in seinen Briefkasten - vom heutigen Präsidenten des FC Bayern.

Herbert Hainer, damals noch Vorstandsvorsitzender der Adidas AG, hat nun in Bayern Münchens vereinseigenen Basketball-Podcast Open Court verraten, wie es damals dazu kam: „Er hatte den großen Wunsch, zu Nike zu gehen, hatte aber noch fünf Jahre Vertrag bei Adidas. Dann hat er versucht, sich aus dem Vertrag herauszustehlen, indem er ein paar Mal in Nike-Schuhen spielte“, erzählte der 69-Jährige.

Hainer klagte Bryant deswegen an - und war erfolgreich. „Wir haben damals mit Pauken und Trompeten gewonnen und er musste eine riesige Abstandszahlung zahlen“, erzählte er. Anschließend trennte sich Adidas von dem Basketballer, nur ein Jahr später unterschrieb dieser bei Nike.

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Dort blieb er bis zu seinem überraschenden Tod im Januar 2020 durch einen Helikopterabsturz unter Vertrag, brachte gemeinsam mit dem US-amerikanischen Sportartikelhersteller sogar seine eigene Schuhmarke „Nike Kobe Signature Series“ raus.

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Hainer: „So ein unheimlich schneller Sport“

Hainer wiederum ist mittlerweile Präsident beim FC Bayern München. Auch dort hat er ebenfalls regelmäßig mit Basketball zu tun, immerhin ist der Verein fünfmaliger deutscher Meister. Die Sportart begeistert ihn aus mehreren Gründen: „Basketball ist so ein unheimlich schneller Sport, da kommen ganz schnell Emotionen hoch“.

Auch die Unberechenbarkeit gefiele ihm, auch wenn die manchmal wehtun könne. Als Beispiele nannte er die Spiele der Bayern gegen Vechta oder Hamburg, in denen der Gegner beide Mal innerhalb von Sekunden das Ergebnis auf den Kopf stellte. Er würde deswegen bei Basketballspielen auch schnell emotional werden, schimpfen oder mal aufspringen.

Und Basketball trug auch einen Teil dazu bei, dass er seine aktuelle Position beim FC Bayern übernommen hat. Sein Vorgänger Uli Hoeneß fragte ihn nämlich auf der Fahrt zu einem Basketballspiel, ob er sich die Nachfolge vorstellen könnte. „Ich vermute mal, er hat es im Auto gemacht, weil ich da nicht entkommen konnte“, scherzte der 69-Jährige. Damit gerechnet habe er nicht: „Ich dachte, Uli Hoeneß macht es bis in die Ewigkeit und ich habe auch nicht gedacht, dass er mich fragt“, erklärte Hainer, der bereits seit 2002 im Aufsichtsrat des Vereins ist.

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Deswegen brauchte er auch erst etwas Bedenkzeit und sagte seinem langjährigen Freund, dass er darüber erst einmal mit seiner Frau reden müsse. „Eine Woche später hat er mich angerufen und gefragt, ob ich schon mit meiner Frau geredet habe“. Nachdem er sich noch mehr Bedenkzeit über die Weihnachtsfeiertage gewünscht hatte, sei direkt am 2. Januar der nächste Anruf von Hoeneß gekommen. Ein paar Tage später nahm er das Angebot dann an.

Bayern-Präsident hatte früher eigene Kneipe

Dass er Führungsqualitäten besitzt, hatte er schon mehrmals bewiesen. Nicht nur als Vorstandsvorsitzender bei Adidas, sondern auch in seiner eigenen Bar. Während seiner Studienzeit hatte er mit einem Freund in seiner Heimatstadt Dingolfing das „Gußofen“ eröffnet. Auf die Idee war er gekommen, nachdem er in verschiedenen Pils-Pubs in München zu Besuch gewesen und davon völlig begeistert gewesen sei. In der Bar, in der Hainer am liebsten Schlager laufen ließ, stand er auch oft selbst hinter der Theke.

Seine Eltern hatten zudem eine eigene Metzgerei. Dort hätte er als kleiner Junge schon hinter der Kasse gestanden und das Geld gezählt. „So habe ich eine Betriebswirtschaftslehre im praktischen Leben als junger Kerl erfahren“, sagte er lachend.

Nun bringt er den FC Bayern voran, unter anderem auch die Basketballabteilung. Dort lobte er aber vor allem seine Vorgänger: „Bernd Rauch, Uli Hoeneß und alle, die hier mitgearbeitet haben, haben Großes geleistet“. Mittlerweile sind die Münchner wieder an der Spitze des deutschen Basketballs angekommen, auch in der aktuellen Saison steht man momentan auf dem ersten Platz. Nun soll es noch weiter gehen: „Es ist unser Ziel, auch in Europa ganz vorne mitzuspielen“. Dass Hainer auf Worte Taten folgen lässt, musste sogar Kobe Bryant spüren.