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US Open: Die bittere Grand-Slam-Bilanz von Deutschlands Tennis-Frauen

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US Open: Die bittere Grand-Slam-Bilanz von Deutschlands Tennis-Frauen

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Enttäuschung nach verkorkster Saison

Sabine Lisicki scheitert als letzte deutsche Hoffnung bei den US Open. Die Grand-Slam-Bilanz der deutschen Tennis-Ladies in diesem Jahr fällt ernüchternd aus.
Sabine Lisicki
Sabine Lisicki
© Getty Images

Im Souvenir-Shop von Flushing Meadows lenkte sich Sabine Lisicki ein bisschen ab vom großen Frust. Die Berlinerin mischte sich Stunden nach ihrem Achtelfinal-K.o. unters Volk und kaufte ein paar Mitbringsel mit US-Open-Logo. Ihr selbst wird das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres in schmerzhafter Erinnerung bleiben.

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Und das in vielerlei Hinsicht. "Ich war am Drücker, deshalb tut es so weh. Ich bin wahnsinnig enttäuscht", sagte Lisicki nach dem 7:6 (8:6), 5:7, 2:6 gegen eine angeschlagene Simona Halep.

Rittner tut es weh

Wegen einer Oberschenkelverletzung konnte die an Nummer zwei gesetzte Rumänin im zweiten Satz kaum mehr laufen. Doch ausgerechnet kurz danach bekam Lisicki nach eigener Aussage Krämpfe. Die Aufschlag-Weltrekordlerin (211 km/h) servierte im Angesicht der fast humpelnden Gegnerin plötzlich nur noch mit 90 km/h.

Das bizarre Ende passte irgendwie ins Bild einer verkorksten Grand-Slam-Saison der deutschen Frauen. Auf eine Viertelfinal-Teilnahme von Angelique Kerber,Andrea Petkovic und Co. wartete man bei den prestigeträchtigsten Turnieren vergeblich.

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"Das tut schon weh. Aber ich denke nicht, dass es noch mal so ein Jahr bei den Majors geben wird", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner, die ihren Schützlingen nach wie vor den großen Coup zutraut bei einem der vier großen Turnieren: "Denn ich weiß, was sie können."

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Lisicki fühlt sich "hilflos"

Doch in New York wurde wieder eine Chance verpasst, die Zeit für den ganz großen Wurf läuft dieser so hoffnungsvollen Generation allmählich davon. Petkovic und Kerber sind bald 28 Jahre alt.

Doch besonders die Weltranglistenelfte Kerber, die in diesem Jahr bereits vier WTA-Turniere gewonnen hat, deutete im Big Apple ihre Fähigkeiten an. In einem spektakulären Drittrundenmatch scheiterte die Kielerin an der zweimaligen Melbourne-Siegerin Wiktoria Asarena aus Weißrussland (5:7. 6:2, 4:6). "Ich hoffe insgesamt, dass die Mädels im nächsten Jahr lockerer bei den Grand Slams spielen", sagte Rittner.

Auch eine Lisicki, die aus ihren Vorteilen in ihrem ersten Major-Achtelfinale seit 14 Monaten kein Kapital schlagen konnte. "Ich habe im zweiten Satz Krämpfe bekommen. Das ist mir erst einmal passiert", meinte die 25-Jährige traurig, "da bist du dann einfach hilflos."

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Ex-Profi Claudia Kohde-Kilsch weiß, was sich in solchen Ausnahme-Situationen auf der mentalen Ebene abspielt. "Du überlegst automatisch, was die Gegnerin wohl hat, ob es echt ist, oder ob sie Theater spielt. Das gesamte Match gerät aus dem Rhythmus, du wirst unsicher und machst leichte Fehler", sagte die ehemalige Nummer vier der Welt dem SID.

Trainer Kas macht Mut

Bei Temperaturen von über 30 Grad Celsius versuchte Lisicki alles gegen Halep, führte sich Zucker zu, kippte Salz in die Getränke, aß ordentlich. Vergeblich. In der Pressekonferenz verriet die Fed-Cup-Spielerin dann, dass ihr Start bei den US Open wegen einer Knieverletzung sogar fraglich gewesen war. 

Trotz aller Enttäuschung über die verpasste Viertelfinal-Chance von Flushing Meadows und einiger Rückschläge in der Saison glaubt die Wimbledon-Finalistin von 2013, auf dem richtigen Weg zurück zu sein.

"Wenn wir das mit dem Knie in den Griff bekommen, dann ist vieles möglich", meinte die ehemalige Nummer zwölf der Welt, die im Drittrundenmatch einen 1:5-Rückstand im entscheidenen Durchgang aufgeholt hatte: "Das ist mir länger nicht gelungen."

Grund zur Zuversicht gibt ihr auch die Basis der Zusammenarbeit mit ihrem Trainer Christopher Kas. Der ehemalige Davis-Cup-Spieler versuche nicht, ihr "eine Schablone" aufzudrücken, wie Lisicki es beschreibt. Will heißen: Kas orientiert sich nicht an Williams und Scharapowa, "sondern es geht um mich", erklärte die Berlinerin. 

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