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Brose Bamberg: Geschäftsführer Beyer entlassen wegen Boss Stoschek

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Brose Bamberg: Geschäftsführer Beyer entlassen wegen Boss Stoschek

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Das steckt hinter Bamberg-Beben

Die plötzliche Trennung von Geschäftsführer Beyer bei Brose Bamberg schockt die BBL. SPORT1 erklärt die Hintergründe. Die Insolvenz-Gefahr irritiert die Liga.
Brose Bamberg wurde in der Vergangenheit neun Mal Deutscher Meister
Brose Bamberg wurde in der Vergangenheit neun Mal Deutscher Meister
© Imago
von SPORT1, Sportinformationsdienst

Das Beben beim Basketball-Giganten Brose Bamberg erschüttert die BBL.

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Am Mittwoch setzte der langjährige Vorzeigeklub völlig überraschend Geschäftsführer Rolf Beyer vor die Tür. Als ob das nicht schon Hammer genug wäre, sprach Bamberg in seiner kurzen Pressemitteilung von Insolvenzgefahr.

Die plötzliche Trennung von Beyer begründete der neunmalige deutsche Meister mit "finanziellen Unregelmäßigkeiten" und betonte: "Nur durch fortwährende finanzielle Unterstützung durch die Brose Gruppe und den Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Stoschek persönlich - außerhalb der erheblichen Sponsoringleistungen - kann die Gesellschaft vor einer Insolvenz bewahrt werden."

Beyer bei Bamberg vorzeitig gefeuert 

Nach SPORT1-Informationen ist der Grund für das plötzliche Aus des Geschäftsführers aber ein anderer: Machtmensch Stoschek wollte die Kündigung von Beyer, der seinen Posten eigentlich erst zum Jahresende räumen wollte, nicht einfach so hinnehmen, sondern selbst den Schlussstrich ziehen.

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Unter Beyer hatte der Klub seit 2014 drei Meistertitel und einen Pokalsieg geholt, nach seiner Kündigung in der Saisonvorbereitung hatte er auch für dieses Jahr noch den Kader um Star-Neuzugang Tyrese Rice zusammengestellt. 

Aktuell ist Bamberg in der BBL auf Platz 3 und liegt in der Champions League auf Kurs Achtelfinale. Jetzt folgte dennoch der harte Cut.

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BBL wundert sich über Insolvenz-Gefahr

Das Beben bei Bamberg hat auch Liga-Boss Stefan Holz kalt erwischt. "Mich hat das vollkommen überrascht, ich bin gestern Abend aus allen Wolken gefallen", sagte der Geschäftsführer der Basketball Bundesliga (BBL) dem SID am Donnerstag.

Weder die Insolvenzgefahr noch die Trennung von Geschäftsführer Beyer hatten sich abgezeichnet. Das Vorgehen irritierte Holz zusätzlich.

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Dass die Bamberger selbst von einer drohenden Pleite sprechen, gefällt Holz gar nicht. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass sie unabgestimmt mit dem I-Wort hantieren", sagte er.

Es scheint zudem unwahrscheinlich, dass Beyer ohne Stoscheks Segen bzw. dessen Zustimmung finanzielle Entscheidungen getroffen hat, die Bamberg in solch eine Schräglage gebracht haben.

Stoschek lehnte am Donnerstag eine Stellungnahme zu den Vorgängen in seinem Klub ab. Brose Bamberg wollte sich auf SPORT1-Anfrage ebenfalls nicht weiter äußern.

Konsequenzen für Bamberg?

Holz erwartet wie der Gutachter und der Lizenzierungsausschuss der Liga nun weitere Informationen zur aktuellen Lage in Bamberg. Über etwaige Konsequenzen - die von Geldstrafen über Punktabzug bis zum Lizenzentzug reichen können - wollte Holz noch nicht sprechen. 

Bis zum Amtsantritt von Arne Dirks, der im September engagiert worden war und die Arbeit im neuen Jahr aufnehmen wird, fungiert Niklas Beyes als Geschäftsführer.

Dirks ist derzeit Geschäftsführer der Deutschen Volleyball Sport GmbH, Beyes eigentlich Kaufmännischer Geschäftsführer der Brose Gruppe, Hauptsponsor und Namensgeber des Klubs.

Dass Bamberg sparen muss, ist nicht neu. Nach der Ablösung durch Bayern München als deutsche Nummer eins und dem entsprechenden Verpassen der EuroLeague hatte Beyer im Sommer das Zücken des Rotstifts angekündigt. "Wir werden uns 2018/19 konsolidieren", sagte er damals und sprach von einem "nicht existenziellen" Problem. 

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Lizenzunterlagen noch für gut befunden

Diese aktuelle Entwicklung sah auch Thomas Braumann, der Vorsitzende des Lizenzierungsausschusses, nicht kommen.

"Die Unterlagen sind im April eingereicht und für gut befunden worden", sagte Braumann dem SID: "Sie haben die Lizenz ohne Auflagen bekommen." Zuletzt hat Brose Bamberg der Liga im Oktober berichtet, zu dem Zeitpunkt offenbarte sich die Schieflage noch nicht.

"Im Lizenzstatut ist verankert, dass die Klubs rechtzeitig mitteilen müssen, wenn etwas nicht in Ordnung ist", erklärte Braumann. Die zuständigen Kommissionen werden genau prüfen, ob Bamberg sich an alle Vorgaben gehalten hat.

Das Beben wird die BBL wohl noch einige Zeit beschäftigen.

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