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Basketball-EM: Deutschland verliert mit Dennis Schröder gegen die Türkei

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Basketball-EM: Deutschland verliert mit Dennis Schröder gegen die Türkei

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An Schröders Tropf - und keinen Plan B

Die Deutschen erleben bei der EM-Pleite ein Deja-vu gegen die Türken - und staunen über deren Schläue. Der Topscorer erntet auch Kritik. Pleiß vermisst den Kampfgeist.
Dennis Schröder bei der EM im Spiel gegen die Türkei
Dennis Schröder bei der EM im Spiel gegen die Türkei
© dpa Picture-Alliance
Florian Weiß
Florian Weiß
von Florian Weiß

Ein schlechter Film lief da ab in Berlin. Und schlimmer noch: Die deutschen Basketballer kannten ihn schon.

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Die Türken feuerten und trafen aus allen Rohren, zogen davon - auf 24 Punkte beim Supercup im August, nun bei der EM binnen neun Minuten auf 21.

Mit den fatalen Unterschieden, dass die Aufholjagd diesmal zu kurz griff, und die Partie in der Todesgruppe B ungleich wichtiger war. Statt gegen Italien am Mittwoch (17.30 Uhr im LIVETICKER) um eine günstige Konstellation fürs Achtelfinale zu kämpfen, geht es gegen den Heim-K.o. und ein unrühmliches Ende der Ära Nowitzki im Nationaltrikot. 

Zu langsam, zu statisch

"Ich bin nicht sauer, aber schon enttäuscht - so wie wir alle", sagte Bundestrainer Chris Fleming nach der eher unerwarteten 75:80 (24:41)-Schlappe.

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Und natürlich beschränkten sich seine Mannen bei der Fehlersuche weitgehend auf das katastrophale Anfangsviertel (11:33). "Die sind mit deutlich mehr Kampfeswillen ins Spiel gestartet. Das können wir uns so nicht erlauben", meinte Pleiß, der foulbedingt nicht mal 14 Minuten spielte, zu SPORT1.

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"Da waren wir zu langsam und offensiv viel zu statisch", erläuterte Dirk Nowitzki, der auf 15 Punkte und fünf Rebounds kam. "Sie waren aggressiver und agiler, wir haben immer nur reagiert, und dann hat es schon wieder geklingelt."

"Und wir hatten keine Antwort"

Wenn es vorne hakt, liegt es oft am Spielmacher. Gerade, wenn er als Anführer auserkoren ist und als schnellster Mann des Turniers gilt.

Doch die Türken nahmen Dennis Schröder komplett den Wind aus den Segeln, in dem sie Abstand hielten und dadurch seinen Zug zum Korb verhinderten. "Wir wollten die Zone zustellen und ihm keine Korbleger geben", nannte Ali Muhammed, vor seiner Einbürgerung Bobby Dixon, SPORT1 die Marschroute. 

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Zumindest Kapitän Heiko Schaffartzik war überrascht, wie er SPORT1 gestand: "Ja, etwas. Und da unser System sehr von Dennis abhängig ist, konnten wir unser Spiel nicht so aufziehen, wie wir es wollten. Und wir hatten keine Antwort."

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Türkei durchschaut die Systeme

Deutschland am Tropf seines NBA-Emporkömmlings, der zwar am Ende mit 24 Punkten Topscorer war, aber zur Halbzeit bei zwei Punkten und zwei Vorlagen stand - sowie drei Ballverlusten.

Fleming übte leise Kritik, da Schröder sich wiederholt festgelaufen hatte. "Er hat eine Geschwindigkeit, die kein anderer hat. Er muss sich schnell lösen, das ist das Problem."

Offenbar hatten die Türken mehr aus dem Duell vor einem Monat gelernt als das DBB-Team: "Ich denke, dass sie sich gut vorbereitet haben", lobte Pleiß. Und Nowitzki sagte gar: "Wenn wir jedes Mal den Ball aus dem Netz holen müssen, müssen wir ein System rennen, das die wahrscheinlich besser kennen als wir."

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Viele Aussetzer in der Defensive

In der Kabine erinnerte Fleming noch mal an das Comeback in Hamburg, und tatsächlich kamen die Deutschen mit einem umgepolten, aber oft überdrehenden Schröder bereits Mitte des dritten Viertels auf zehn Punkte heran.

"Als er angefangen hat, schnell zu spielen, ist er problemlos vorbeigekommen", fand Fleming. Wegen vieler defensiver Fehler war die Partie dennoch knapp fünf Minuten vor Schluss (56:73) quasi gelaufen.  "Realistisch haben wir keine Chance mehr gehabt", stellte Fleming fest. "Wir haben kein Mittel gefunden, um die Blutung zu stoppen."

Da auch Nowitzki "nicht in bester Verfassung" gewesen sei, wie Fleming SPORT1 bestätigte, probierte der Bundestrainer verschiedene Aufstellungen aus. Aber allein der wiedergenesene Robin Benzing konnte überzeugen.

Der Druck nimmt zu

Aufarbeiten will Fleming die Niederlage mangels Zeit nicht, nun zählt es, die noch bestehende Chance aufs Weiterkommen beim Schopfe zu packen.

Ein Sieg gegen Italien, das am Abend allerdings den Olympia-Zweiten Spanien schlug, würde wahrscheinlich genügen, um Platz 4 in der Gruppe zu sichern. Am Donnerstag folgt die ungleich schwere Aufgabe gegen Spanien.

Schaffartzik macht seine eigene Rechnung auf: "Wir müssen die nächsten beiden Spiele gewinnen. Ja, jetzt stehen wir unter Druck."