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Dennis Schröder kritisiert Entscheidung von Coach Chris Fleming

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Dennis Schröder kritisiert Entscheidung von Coach Chris Fleming

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Schröder: Flemings Taktik "nicht smart"

27 Sekunden vor dem greifbaren Sieg gegen Italien rät Dennis Schröder dem Bundestrainer erfolglos von dessen Taktik ab, die er "nicht smart" nennt. Fleming kontert süffisant.
Dennis Schröder
Dennis Schröder
© Getty Images
Florian Weiß
Florian Weiß
von Florian Weiß

Großtat eines verwegenen Anführers. 27 Sekunden vor Spielende zieht Dennis Schröder zum Linkskorbleger gegen Andrea Bargnani.

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Italiens Center, 2006 die Nummer 1 im NBA-Draft und 25 Zentimeter größer als Schröder, hatte den Deutschen kurz zuvor bei der gleichen Aktion abgeblockt.

Diesmal aber wirft der 21-Jährige den Ball mit einer noch höheren Flugkurve übers Brett in den Korb. 75:72 für Deutschland. Auszeit Italien. Der deutsche Sieg im Schlüsselspiel der EM-Gruppe B fast sicher.

"Einfach unserer Defense vertrauen"

Doch dann sagt Bundestrainer Chris Fleming an, die Italiener im nächsten Angriff zu foulen, damit sie nicht per Dreier ausgleichen, sondern nur zwei Punkte erzielen können.

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Was dem vermeintlichen Matchwinner, der zu diesem Zeitpunkt beinahe dreimal so viele Punkte wie Dirk Nowitzki erzielt hat, missfällt.

"Das habe ich nicht verstanden. Das finde ich nicht smart", sagt Schröder noch eine halbe Stunde, nachdem die Italiener sich in die Verlängerung gerettet und einen 89:82 (76:76, 41:42)-Sieg davongetragen haben. "Ich habe dem Coach davon abgeraten, damit wir vielleicht einfach unserer Defense vertrauen."

"Der leichteste Wurf im Basketball"

Stattdessen aber zwang Paul Zipser Alessandro Gentile an die Linie, der auf 74:75 verkürzte. Im Gegenzug wurde Schröder gefoult, traf nur einen von zwei Freiwürfen.

Und so nutzte Italiens Topscorer Danilo Galinari (25 Punkte) die Chance und schickte die Partie mit einem schwierigen Wurf über Zipser in die Overtime.

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Fleming sah sich hinterher genötigt, seine Ansage zu rechtfertigen. "Ich finde die Taktik nicht verkehrt", sagte er - und konterte Schröder süffisant:  "Wenn er seine Freiwürfe trifft, ist das Spiel zuende. Der Freiwurf soll ja der leichteste Wurf im Basketball sein."

In der NBA nicht üblich

Dirk Nowitzki deutete an, dass womöglich die Spielkultur den NBA-Durchstarter Schröder und den US-Amerikaner Fleming, seit 21 Jahren in deutschen Basketball tätig, entzweit.

"Wir sind drei Punkte vorn und foulen - wie man das so in Europa macht", sagte der 37-Jährige. "Ich weiß, dass wir es in der NBA nicht machen. Aber in Europa macht das jeder, wir haben das auch in den letzten Wochen immer gemacht."

Ist die von Fleming durchgedrückte Variante die bessere? Nowitzki, der nur 4 seiner 13 Würfe traf und auf 14 Punkte kam, äußerte sich diplomatisch: "Das funktioniert auch oft. Problem ist aber: Du musst beide Freiwürfe treffen."

Italiener freiwurfschwach?

Fleming betonte, in den letzten 24 Sekunden einer Partie habe er in diesen Situationen immer foulen lassen, und "bei Italien war das keine Frage".

Offenbar wähnte er den Gegner an der Freiwurflinie unsicherer als die Deutschen und merkte an: "Dennis kennt die Italiener vielleicht nicht so gut, wie ich sie kenne."

Gentile verwandelte in der vergangenen Serie-A-Saison 80,6 Prozent seiner Freiwürfe für Emporio Armani Mailand. Schröder traf in der NBA für die Atlanta Hawks 82,7. Bitter für den Bundestrainer und seinen Spielmacher, dass der statistisch Schlechtere die besseren Nerven hatte.