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Darts-WM 2018: Kolumne von Elmar Paulke zu Michael van Gerwen, Phil Taylor und Co.

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Darts-WM 2018: Kolumne von Elmar Paulke zu Michael van Gerwen, Phil Taylor und Co.

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Paulke: Die Schwachstelle von MvG

SPORT1-Experte Elmar Paulke erklärt in seiner Kolumne, warum Michael van Gerwen bei der WM schlagbar ist. Taylor traut er den Titel zu und schätzt die Deutschen ein.
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© SPORT1/Getty Images

Hallo Darts-Freunde,

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die WM steht in den Startlöchern (ab Donnerstag, täglich 20 Uhr LIVE im TV auf SPORT1). Zum engen Favoritenkreis zählt natürlich Michael van Gerwen. Aber auch Peter Wright, Gary Anderson und Phil Taylor traue ich zu, das Turnier zu gewinnen.

Ein Geheimfavorit ist Rob Cross. Ich bin echt gespannt, ob Cross es bei der WM genauso gut hinbekommt wie im gesamten Jahr. Auch Mensur Suljovic kann sehr weit kommen. Den Sieg traue ich ihm zwar nicht zu, aber bis zum Halbfinale kann es für ihn gehen.

Bei Topfavorit van Gerwen gilt normalerweise: Je länger die Distanz, desto besser. Er ist einfach der konstanteste Spieler. Doch der Set-Modus bei der WM beinhaltet, dass du nicht ganz so konstant sein musst, um die Matches zu gewinnen.

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Hier können Sie sich den Spielplan als PDF herunterladen und im Anschluss ausdrucken

Das ist der Grund, warum Anderson, Adrian Lewis und Raymond van Barneveld in den vergangenen Jahren so gut waren. Du kannst auch einmal eine Krise haben, was du dir bei dem anderen Modus nicht leisten kannst.

Für van Gerwen ist es also beim wichtigsten Turnier des Jahres der schlechteste Modus. Er kann seine große Stärke dadurch nicht so ausspielen. Das ist eine Chance für alle anderen. Ich finde, man müsste den Set-Modus viel häufiger spielen. Der ist sensationell gut.

2017 William Hill PDC World Darts Championships - Day Fifteen
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2012 Ladbrokes.com World Darts Championship - Day Nine
+9
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Einer, der von dem Modus ebenfalls profitieren könnte, ist "The Power". Taylor wird nach der WM seine Karriere beenden, doch er sagt selbst, dass dies keine besonderen Emotionen bei ihm vorbringen wird.

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Mit dem Sieg beim World Matchplay - seinem Lieblingsturnier - hat Taylor gezeigt, dass er mit Emotionen umgehen kann.  Ich glaube daher, er wird das hinbekommen. Es wird sein Spiel nicht beeinflussen, dass dies seine letzte WM ist.

Gespannt bin ich auf das Verhalten der Fans im Ally Pally. Jedes Spiel könnte das letzte in Taylors Karriere sein. Ich denke, das wird man den Fans anmerken und sie werden ihn noch einmal ganz besonders feiern.

Ally Pally ist am Jahresende sowieso der "place to be". Dort wird die meiste Kohle ausgeschüttet. Es ist das wichtigste Turnier des Jahres. Mit einer sehr guten WM kann man sich als Top-30-Spieler in die Top Ten spielen. Das ist eine Riesenchance.

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Für die Fans ist Ally Pally einfach das Mekka. Es ist das große Party-Turnier. Wenn ich mir in der Vorbereitung einige WM-Spiele angucke, merke ich sofort: Matches im Ally Pally haben eine ganz besondere Stimmung. Man kriegt sofort Gänsehaut.

Zum Schluss möchte ich noch auf die beiden deutschen Teilnehmer eingehen.

(Weitere Infos zum Darts, Order of Merit und Portraits der Top-Stars auf dartsblog.de)

Martin Schindler hat eine schwere Auslosung mit Simon Whitlock. Der Australier ist sehr erfahren, hat ein gutes Jahr gespielt und ist zurück in den Top 10. Whitlock war zudem schon einmal in einem WM-Finale.

Aber auch Martin hat ein tolles Jahr hingelegt. Besonders sein Match in Göttingen bei der European Darts Trophy ist mir in Erinnerung geblieben. Er musste das Match gewinnen, um bei der WM dabei zu sein - und spielte einen 102er-Average. Das war einer der besten, den ein Deutscher jemals auf einer großen Bühne gespielt hat. Das hat gezeigt, dass er unter Druck stark spielen kann.

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Für mich hat Martin daher eine Chance gegen Whitlock, aber es ist trotzdem seine erste WM. Gegen Whitlock wird es laut werden, das ist schwierig. Aber er hat inzwischen genug Erfahrung, um das handeln zu können. Der Start wird wichtig: Martin muss schnell spüren, dass da was gehen kann.

Bei Kevin Münch ist es eine andere Ausgangssituation. Kevin geht seinem Beruf weiter nach, ist Landschaftsgärtner. Er hat keinen großen Druck, da er mit Darts kein Geld verdienen muss. Kevin kann das entspannt angehen – und tut das auch.

Allerdings wartet in der Vorrunde mit Aleksandr Oreshkin ein unbequemer Gegner zum Auftakt. Der spielt verdammt langsam und ist sehr abgezockt. Findest du gegen den nicht sofort dein Spiel, wird es schwer. Kevin ist eigentlich besser, aber er muss einen guten Start haben. 

Game on,

Euer Elmar

Elmar Paulke ist die Darts-Stimme bei SPORT1 und kommentiert die Live-Übertragungen im TV. Paulke ist seit Herbst 1998 für SPORT1 (ehemals DSF) als Kommentator tätig und ist neben Darts auch ausgewiesener Tennis-Experte. Im Mai 2000 wurde er für seine DSF-Dokumentation "Boris Becker - I did it my way" mit dem "Bayerischen Fernsehpreis" ausgezeichnet.