Der nordamerikanische eSports-Organisation Echo Fox drohen nach Vorwürfen von Hassrede und Drohungen harte Konsequenzen - im schlimmsten Fall sogar der Ausschluss aus der League of Legends Championship Series.
Rassismus-Skandal bei Echo Fox
© Riot Games
Der LCS-Bevollmächtigte Chris Greeley forderte Echo Fox nach Abschluss der Voruntersuchung im Rassismus-Skandal zum Handeln auf.
Sonst werde man von Seiten der Liga weitere formelle Schritte einleiten.
Riot Games droht mit Konsequenzen
In Reaktion auf die Vorwürfe gegen einen der Echo Fox-Investoren hatte bereits Riot Games eine klare Ansage gegeben.
In einem Twitter-Statement stellte der Entwickler klar, dass Hassrede und Drohungen in der LCS-Community keinen Platz hätten. Echo Fox wurde dazu aufgerufen, innerhalb einer 60-Tages-Frist entsprechende Maßnahmen zu treffen.
Wenn das Team es allerdings nicht schaffen sollte, in der besagten Zeit alle Individuen, die gegen die Liga-Regeln verstoßen, aus ihren Reihen zu entfernen, so sähe Riot Games sich dazu gezwungen, selbst weitere Schritte einzuleiten.
Dies könnte zum Beispiel auch bedeuten, dass Echo Fox komplett aus der League of Legends Championship Series ausgeschlossen werden könnte.
Rick Fox soll rassistisch beleidigt worden sein
Opfer im Skandal ist Rick Fox, ehemaliger NBA-Profi, Gründer und auch Namensgeber der eSports-Organisation Echo Fox, der einem Dexerto-Bericht zufolge sogar erwägt, Echo Fox aufgrund von rassistischen Äußerungen und Drohungen gegen ihn und seine Familie zu verlassen.
Konkret richten sich die Vorwürfe gegen Amit Raizada, einen Gründungspartner von Vision Venture Partners (einem Anteilseigner von Echo Fox). Die Äußerungen gegenüber Fox sollen nicht die ersten Zwischenfälle sein in die Raizada involviert ist, so die eSports-Publikation Upcomer.
So soll er sich auch dem früheren Geschäftspartner David Vittor und dem früheren Echo Fox CEO Jason Hall gegenüber rassistisch geäußert haben.
Raizada bestreitet rassistische Äußerungen
Raizada ließ über seinen Rechtsbeistand verlauten, dass die vorgebrachten Vorwürfe keine Substanz hätten. Er habe sich zu keinem Zeitpunkt gegenüber Fox rassistisch geäußert oder dessen Familie bedroht. Raizada und Fox seien langjährige Freunde und Geschäftspartner.
In einer von Dexerto veröffentlichten Antwort von Fox stellte dieser die Situation anders da. "Ich bereue es, jemals mit ihm (Raizada, Anm. d. Red.) Geschäfte gemacht zu haben", erklärte Fox und bezeichnete den Begriff Freundschaft in diesem Zusammenhang als "eine Übertreibung". Der Ex-NBA-Profi stellte klar: "Ich betrachte Herrn Raizada nicht als einen engen persönlichen Freund."
Echo Fox hat die Vorfälle offiziell bestätigt, auch wenn in der entsprechenden Stellungnahme der Name Raizada nicht namentlich genannt wird. "[Echo Fox] hat verschiedene Forderungen an den verursachenden Investor gestellt, darunter auch die Trennung vom betreffenden Investor", teilte die Organisation mit.
Echo Fox will handeln
In einem Twitter-Post stellte Echo Fox klar, dass man großen Wert auf Diversität und Toleranz legt, weshalb man bereits daran arbeite die besagte Person so schnell wie möglich aus ihren Reihen zu entfernen.
Gerade das es sich bei Raizada um einen Investor handelt macht die Situation aber für die Organisation so schwierig.
Anders als bei einem Mitarbeiter müsste hier erst das gesamte Organisations-Komitee entscheiden, sich von der entsprechenden Person zu trennen.
Zusätzlich müssten Raizada seine Anteile an der Organisation abgekauft werden. Neue Investoren zu finden, kann sich gerade nach einem solchen Skandal als schwierig erweisen.
Echo Fox dürfte daran gelegen sein, das Problem baldmöglichst zu lösen. Die nächsten Wochen werden zeigen, welche Konsequenzen tatsächlich folgen werden.
Ausstieg von Fox eher unwahrscheinlich
Die Stellungnahme seitens der LCS suggeriert, dass ein Ausscheiden von Fox jedenfalls nicht im Interesse der Liga ist.
Auch auf den sozialen Medien stellt sich die Community fast ausschließlich hinter Fox, der für sein Engagement in eSports sehr geschätzt wird.
Fox stellte allerdings klar, dass er die Organisation verlassen wird, sollte Raizada in seiner Position verbleiben.