Wird eines der größten eSports-Events der Welt in Deutschland ausgerichtet? Nach der kurzfristigen Absage Schwedens sucht die Dota 2 Weltmeisterschaft "The International" einen neuen Austragungsort. Der eSport-Bund-Deutschland (ESBD) und namhafte Politiker werben nun um einen deutschen Austragungsort.
Dota 2: WM 2021 in Deutschland?
© Valve
The International 2021: Schwedens Absage - was war passiert?
Die Weltmeisterschaft 2021 (TI10) sollte ursprünglich in Stockholm, Schweden, stattfinden. 2020 hätten laut Veranstalter Valve mehrere Gespräche mit dem schwedischen Tourismusverband und weiteren Behörden stattgefunden, die versichert hätten, das Event als Elite-Sportveranstaltung einzustufen.
Nun stelle sich jedoch überraschend heraus, dass die Ausnahmeregelung, die auch für andere Elite-Sportveranstaltungen greift, für das TI10 nicht anwendbar ist. Grund dafür ist, dass sich der schwedische Sportverband gegen eine Eingliederung des eSports in den offiziellen Sportverband ausgesprochen hat.
Für Valve blieb als letzte Option, den schwedischen Innenminister zu überzeugen, das The International 2021 als Elite-Sportveranstaltung neu zu klassifizieren. Der Antrag wurde umgehend abgelehnt.
Durch die Nicht-Anerkennung als Elite-Sportveranstaltung würden weder Spieler, Betreuer noch Mitarbeiter ein Sportvisum erhalten, mit dem sie problemlos und sicher einreisen könnten. Dies hätte auch zur Folge, dass einzelne Grenzbeamte über die Einreise von Personen außerhalb der EU entscheiden würden.
Nun sucht Valve händeringend nach alternativen Austragungsorten, von denen einer Deutschland sein könnte.
Deutschland bewirbt sich ums The International 2021
Bereits 2011, beim allerersten The International, war die Gamescom in Köln Austragungsort der Weltmeisterschaft. Der ESBD zeigte sich umgehend bemüht, das Mega-Event mit 40 Millionen US-Dollar Preisgeld nach Deutschland zurückzuholen.
Als prominenten Unterstützer zeigen sich Dorothee Bär (Staatsministerin für Digitalisierung, SPD) und Judith Gerlach (Bayerische Staatsministerin für Digitales, CSU) begeistert von der Idee.
Für den Austragungsort Deutschland spricht, dass es für eSportler keine Visa-Problematik gäbe. Das Auswärtige Amt entschied Anfang Juni darüber, dass professionelle eSportler schneller und einfacher ein Visum beantragen können und auch erhalten. Zusätzlich ist der eSport-Standort Deutschland sehr beliebt: Die Lanxess Arena(Köln), Barclaycard Arena (Hamburg), Commerzbank Arena (Frankfurt) und die Mercedes-Benz-Arena (Berlin) waren allesamt schon Schauplätze großer eSport-Turniere.