Der FC St. Pauli hat mit einem Torfestival am Ostermontag ein eindrucksvolles Lebenszeichen im Abstiegskampf der Zweiten Liga gesendet.
Debütant Choi legt eine Gala hin
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Die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen setzte sich zum Abschluss des 27. Spieltags mit 4:0 (3:0) gegen Fortuna Düsseldorf durch und beendete damit die Aufstiegsträume der Gäste.
Dem Team um Coach Taskin Aksoy fehlen sieben Spieltage vor dem Ende der Saison neun Punkte auf den Relegationsplatz drei. (DATENCENTER: Die Tabelle)
St. Pauli verließ dagegen zum ersten Mal seit fast einem halben Jahr die direkten Abstiegsplätze, auf Platz 16 liegend haben die Hamburger nur noch einen Punkt Rückstand auf 1860 München.
Viel Lob für Choi
Gefeierter Held war der südkoreanische Debütant Kyoung Rok Choi mit zwei Toren und einer Vorlage. Lienen hatte Choi erstmals in den Kader beordert und gleich in die Startelf gestellt - mit überragendem Erfolg.
"Ich wusste nicht, wie er auf so eine Situation reagiert. Aber er ist so cool geblieben", lobte Lienen bei SPORT1: "Der Junge war im Trainingslager schon gut dabei. Dann war er verletzt und er musste bei den Amateuren erst Spielpraxis sammeln. Aber er war im Training schon lange einer der besten. Er trifft einfach die richtigen Entscheidungen."
Auch Mitspieler Waldemar Sobota war bei SPORT1 voll des Lobes: "Ich trainiere jetzt seit zwei Monaten mit ihm und ich habe gesehen, dass er sehr großes Potenzial hat. Ich habe ihm schon mehrmals gesagt, dass er ein überragender Fußballer ist."
Doppelpack in 16 Minuten
Bereits die erste Chance der Gastgeber nutze der 20-Jährige vor 23.854 Zuschauern am ausverkauften Millerntor unaufgeregt nach Zuspiel von Dennis Daube zur Führung (9.).
Sieben Minuten später erhöhte der flinke Stürmer, nachdem sich Fortuna-Keeper Michael Rensing und Innenverteidiger Jonathan Tah gegenseitig behindert hatten (16.).
Vor dem Wechsel traf Sobota gegen völlig indisponierte Rheinländer zum 3:0 (40.), bevor Choi für Daniel Buballa auflegte (51.).
Bellinghausen verpasst die Führung
St. Pauli hatte entschlossen begonnen und die Fortuna bereits am gegnerischen Strafraum attackiert.
Die wackelige Defensive der Kiezkicker ließ sich im ersten Durchgang nur einmal aushebeln.
Axel Bellinghausen vergab per Kopf die einzige Chance der Gäste (8.), bevor St. Pauli so richtig aufdrehte und auch nach deutlicher Führung nicht nachließ.
Auch im zweiten Durchgang enttäuschten die Gäste, St. Pauli hatte durch John Verhoek (64., 66.) weitere gute Gelegenheiten.
"Ich bin enttäuscht und auch sauer", sagte Fortuna-Trainer Aksoy bei SPORT1: "So kann man in der Zweiten Liga nicht spielen. Mit der Leistung von heute brauchen wir nicht nach oben zu schielen."