Nach den Fehlentscheidungen gegen Zweitligist Erzgebirge Aue im Saisonfinale hat Aues Stadtrat Tobias Andrä gegen Schiedsrichter Sören Storks eine Strafanzeige gestellt.
Auer Stadtrat zeigt Schiri an
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"Heute ist ein entsprechendes Schreiben an die Staatsanwaltschaft Darmstadt rausgegangen. Für mich besteht zumindest der Anfangsverdacht des Betrugs, und die Vergangenheit im Sport hat gezeigt, dass man ein waches Auge auf solche Sachen haben sollte", sagte der parteilose Politiker am Montag.
Außerdem verschickte Andrä einen Brief an Lutz Michael Fröhlich, Schiedsrichter-Boss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), "mit der Aufforderung, disziplinarische Maßnahmen gegen Herrn Storks einzuleiten".
"Verständlich ist der Ärger bei denen, die betroffen sind. Daraus aber den Vorwurf eines Vorsatzes abzuleiten, das ist entschieden zurückzuweisen", sagte Fröhlich: "Das Spiel ist aus Schiedsrichtersicht nicht gut gelaufen. Aber Fehler können passieren, das ist menschlich."
Am Montagnachmittag legte der FC Erzgebirge dann selbst Widerspruch gegen die Wertung der 0:1-Niederlage in Darmstadt ein.
DFB leitet Ermittlungsverfahren gegen Klub-Boss ein
Der DFB hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein Ermittlungsverfahren gegen Aues Klubboss Helge Leonhardt eingeleitet. Leonhardt hatte unmittelbar nach dem 0:1 am Sonntag bei Darmstadt 98 aus der Emotion heraus im MDR Betrug zumindest angedeutet: "Vielleicht sollte man mal die Konten der Schiedsrichter überprüfen, ob die was kriegen. Ich weiß es nicht, aber es riecht ja hier. So ein klares Tor in einem so wichtigen Spiel nicht so geben, das ist schon eine bodenlose Frechheit."
Bei Aues 0:1 am Sonntag beim SV Darmstadt 98 wurde den Veilchen von Storks und dessen Assistenten ein reguläres Tor zu Unrecht nicht anerkannt. Zudem gab es weitere strittige Entscheidungen gegen den Klub aus Sachsen, der nun in die Relegations-Duellen gegen den Karlsruher SC am 18. und 22. Mai (jeweils um 18.15 Uhr/ZDF und Eurosport) um den Klassenerhalt kämpfen muss.
Andrä forderte harte Konsequenzen für den 29-Jährigen Stork. Der Ramsdorfer habe sich "als nicht würdig und fähig erwiesen, ein Profispiel zu leiten", wetterte der Politiker im MDR: "Deswegen sollte er mindestens für die nächste Saison entsprechend sanktioniert werden. Er hat im Profifußball nichts mehr zu suchen."
Auch wenn die Strafanzeige kaum Aussicht auf Erfolg hat, fühlt sich der Auer Stadtrat zu diesem Schritt gezwungen. "Es gibt auch für uns im Osten keinen Grund, immer mit Buckel und gesenktem Kopf durch die Welt zu marschieren und uns alles bieten zu lassen", sagte er: "Wir müssen endlich mal Kante zeigen und den hohen Herren in Frankfurt die Stirn bieten und klipp und klar sagen: Bis hierher und keinen Schritt weiter!"